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Seide, Stempel und Abendprogramm

Der Rest des heutigen Besuches von Thimphu (oder wie Norbu sie nennt „Our New York“) bestand aus zwei weiteren Besuchen von Museen.

Zuerst ging es zu dem relativ neuen National Textile Museum, wo die Kunstfertigkeiten in Thagzo (Weberei) und Tshemzo (Seidenstickerei) erläutert bzw. gezeigt werden.

Das Museum wurde neu gebaut und dies durch einen amerikanischen Milliardär, der in einem Fernsehbericht das alte Museum gesehen hat und meinte, dass das doch besser geht. Und so wurde direkt neben der Royal Textile Academy dieses Museum errichtet.

Leider ist im ganzen Museum das Fotografieren verboten, was angesichts der schon sehr beeindruckenden Ausstellungsstücke und Informationen schade war.

Einzig im Foyer kann man einen dieser riesigen Teppiche sehen, die in den Dzongs zu Feierlichkeiten von den Türmen gehangen werden. Und diese Türme sind wirklich hoch bzw. die Teppiche sind groß!

Nächster und für heute der letzte offizielle Halt war das Briefmarkenmuseum. Klingt komisch, ist aber so.

Das Bhutan Postal Museum wurde 2015 eröffnet und zeigt die Geschichte bzw. die Evolution der Kommunikation im Königreich. Diese Geschichte wird durch viele Anekdoten, Ausstellungsstücke und tatsächlich die Briefmarken Bhutans erzählt, was eine ziemich coole Idee ist, dies zu tun.

Es werden aktuelle Briefmarken Bhutans ausgestellt bzw. erklärt, was sie bedeuten oder zeigen.

Daneben eben auch der Wandel der Kommunikation von einem Appel IIe über diese 2/86er …

… bis zu modernen Geräten. Heute hat gefühlt jeder in Bhutan 2 Handys. Norbu hat 3.

Eine wirklich sehr detailreiche Ausstellung, in der natürlich der Fokus auf den teils skurrilen Briefmarken gelegt wird. So zum Beispiel auf die CD-Briefmarke.

Und ja: Die kann man wirklich auch abspielen bzw. als Briefmarke verwenden.

Eine Sonderausstellung gab es auch und sie diente der Sammlung von Frau Marion Hass aus München. Die Dame hat sich nämlich den Briefmarken Bhutans verschrieben und diese gesammelt. Einerseits durch viele Besuche in Bhutans, andererseits indem ihr einfach viele Menschen Briefe schickten.

Nach ihrem Tod hat sie die Sammlung per Testament dem König vermacht, der diese aufbereiten lies und diese Ausstellung eröffnete. Sehr witzig zu sehen.

Was man mit Briefmarken übrigens auch machen kann: Mosaike!

Neben dem Museum gibt es natürlich auch einen Shop für Briefmarken und andere Touri-Sachen. Und einmal muss man ja in so ein Shop rein, oder?

Neben vielen Briefmarken und anderen Dingen gab es auch diese Marke hier zu kaufen.

Diese Marke wurde zur Krönung des 5. Königs aufgelegt. Und was da wie Gold aussieht ist tatsächlich Gold. Wir haben zwar was gekauft, aber diese Marke dann doch nicht.

Dies war der letzte offizielle Punkt für heute und so hatten wir noch was Zeit. Ein Wunsch von Jens war es, ein Trikot der Fussball-Nationalmannschaft von Bhutan zu kaufen, also ging es rein in die Stadt und durch den Stadtverkehr.

Die geteerten Strassen sind zwar nett, der Stau ist aber nach den Tagen auf dem Land eher ungewohnt. Nachdem das Auto geparkt wurde, suchten wir nach Sportgeschäften. Vorteil war dabei, dass unser Guide 8 Jahre hier gelebt hat und noch die eine oder andere Adresse kannte.

In 3 Läden haben wir geschaut, ob es ein Trikot gibt und in einem davon gab es zumindest einen Trainingsanzug. Wobei das asiatische XXL nicht dem europäischen XXL entspricht.

Tief einatmen ging auf jeden Fall nicht. Stattdessen haben wir unserem Guide einen kleinen Pokal geschenkt, weil er seit 2 Stunden nicht mehr angegrabbelt hat, wo ein „Do not touch“ Schild hängt.

Natürlich nicht. Norbu hat uns aber noch einen Tip für den Abend gegeben. Da wir eigentlich unbedingt Yaks sehen wollten, diese aber über 5.000 Meter leben und erst im tiefsten Winter runterkommen, empfiehl er uns wenigstens einen Laden, wo man sie essen konnte.

War lecker und dazu ein überraschend gutes Burger-Brötchen. Und noch überraschender waren die Whiskies.

Alle 3 aus Bhutan, wobei der letzte, TER, auch wirklich gut geschmeckt hat!

Der Laden selber (Go Cracy Bar&Gill) war wirklich nett und ist sehr zu empfehlen. Auch wenn auf der Toilette merkwürdige Dinge rumstehen, die eher nicht vertrauenserweckend sind.

Noch ein Vorteil: Er liegt direkt gegenüber dem Stadion und wenn da Licht an ist, kann man direkt nochmal da rein.

Ein Spiel in irgendeiner Lokalliga im Nationalstadion, auch nicht schecht. Neben uns waren noch 3 weitere Zuschauer auf der Tribüne und nach einer kurzen Zeit kamen wir mit ihnen ins Gespräch. Wir üblich wurden wir gefragt, wie uns Bhutan gefällt und was wir uns noch anschauen. Aber nach einer Weile unterhielten wir uns über Fussball und ihre Ausbildung (Lehrer) und die Berufsaussichten in Bhutan und wie es im Land weitergeht. Sehr interessant und leider mussten wir das Gespräch dann aus Zeitgründen abbrechen.

Und so ging es für uns durch die immer noch recht lebhaften Strassen der Stadt zum Hotel zurück.

Wo wir dann auf dem Zimmer noch ein Bier und ein Cider aus der Minibar zum Preis von 68 Cents pro Flasche trinken wollten. Was beim Wheatbeer durch den auf Nordpol eingestellten Kühlschrank eher zu einem Wheatbeer-Ice und einer kleinen Überschwemmung wurde.

Aber das konnte unseren doch sehr positiven Eindruck von Thimphu nicht trüben. Und dann ging es auch ins Bettchen – morgen geht es dann nach Paro zurück.

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