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Wanderung Rund um Eckenhagen / Wacholderweg

Vorneweg: In Zeiten von Corona haben wir, damit uns nicht die sprichwörtliche Decke auf den Kopf fällt, Ende März 2020 dazu entschlossen, das Beste aus der Situation zu machen. Dies bedeutete auch, dass wir uns für eine Abwechslung entschieden haben, die 1. spontan möglich ist und 2. uns nicht in die Nähe von Menschen bringt bzw. die Möglichkeit bietet, den gebührenden Abstand zu halten.

Beides haben wir durch spontane (beruflich wie wettertechnisch) Wanderungen gefunden, die wir hier bloggen wollen.


Heute stand uns der Sinn nicht nach einem der bergischen Streifzüge. Zumindest dachten wir das. Vielmehr haben wir uns einer Wanderung gewidmet, die wir schon seit Jahren auf der ToDo-Liste haben, aber nie die Zeit dafür gefunden haben: Eine Wanderung aus einem Wanderführer mit dem Titel „Rund um Eckenhagen“.

Eckenhagen ist eine Ortschaft im Oberbergischen Land, genauer in der Gemeinde Reichshof. Der Ort ist ein heilkimatischer Kurort und bietet im Sommer viele Wanderwege und im Winter sogar ein Skigebiet. Früher zumindest.

Die von uns ausgesuchte Wanderung verbindet einige der Wanderwege rund um das Dorf und beginnt an einem Wanderparkplatz im Süden der Ortschaft. Da es sich hierbei nicht um einem komplett gleich beschilderten Wanderweg handelt, im Gegensatz zu den bergischen Streifzügen, ist das mit der Navigation hier etwas schwieriger.

Die Strecke geht eher so: Wanderweg A1, dann A4, dann Straße der Arbeit, dann A2, dann Huahahahahahah und dann quer durch den Wald. Kommt uns zumindest oft so vor.

Der erste Teil geht direkt bergauf, sodass der Puls gleich mal schön hoch geht und wir richtig wach sind.

Im Bergischen gibt es übrigens oft den Namen „Hardt“. Also geografisch. Die Bedeutung ist übrigens „Bergwald“ oder „bewaldeter Hang“. Und jegliche Wortwitze in einem anderen Zusammenhang sind bekannt.

Eckenhagen lag ruhig da, was auch der frühen Uhrzeit geschuldet war.

Östlich ging es dann in Richtung Blockhaus. Dieser klein Ort mit 12 Einwohnern hat im Winter tatsächlich eine Loipe und einen kleinen Sessellift. Was zunächst einmal bedeutet, dass man bergauf dahin gehen muss. Vorbei an weiteren bewaldeten Hängen.

Der Weg war kein gut durch eine Tourismusbehörde gepflegter Wanderweg, sondern einer der Wege, die vom sauerländischen Alpenverein mit Zeichen ausgestattet werden, aber ansonsten eher … rudimentär sind.

Und wie um das zu beweisen ging es über einen einen Feldweg auf einer Kuhwiese …

… dann durch einen Wald

… bis der Feldweg einfach aufgehört hat.

Gut, dann muss halt das GPS her. Wenn man Empfang hat.

Wenn man keinen Empfang hat, dann geht es halt quer durch den Wald zu einer Art „Weg“.

Wo wir dann, zu unserer eigenen Überraschung, das Zeichen für einen bergischen Streifzug erblickten. In der Tat (Bitte in der Stimme des Alpicin-Manns sagen) gibt es hier einen kurzen bergischen Streifzug: Den 5,5 Kilometer langen Wacholderweg.

In der Gegend um Blockhaus gibt es nämlich ein kleines Schutzgebiet für den früher im Oberbergischen allgegenwärtigen Wacholderstrauss. Passenderweise war diese „Branscheider Wacholderheide“, eine der letzten großen Heiden des Kreises, gleich um die Ecke.

Der bergische Streifzug war uns zu kurz, also folgten wir dem ursprünglichen Plan und begaben uns auf eine kleine Schleife nach Blockhaus. Dabei mussten wir nur ein paar Radfahrern und in etwa der gleichen Anzahl an Traktoren ausweichen.

Land halt. Aber schön!

Blockhaus sieht sehr trostlos aus. Jens war vor Jahrzehnten mal hier und kennt das Gebiet noch so, dass man wirklich Skifahren konnte. Heute sieht es so aus, als ob der kleine Schlepplift den Betrieb nie mehr aufnehmen wird.

Dafür gibt es hier einen zentralen Punkt der vielen Radrouten, die es rund um Eckenhagen gibt. So ändern sich halt die Zeiten.

Was sich nicht ändert, ist unsere Fähigkeit, unnötig komplizierte Strecken zu finden. Es gibt von Blockhaus einen schönen Weg runter zum Konradshof. Oder man geht, weil es das GPS ja sagt, quer durch den Wald und muss einen komplizierten Weg über Stock, Stein und diverse Bäume finden.

Naja. Hat ja trotzdem geklappt.

Am Schluss haben wir noch Waldarbeiter gefunden, die im Auftrag des Lande NRW den Wald wieder aufforsten. Die letzten Schäden des Orkans Kyrill, der 2007 auch in NRW große Flurschäden anrichtete, sind langsam ausgebessert und man kann wieder Bäume pflanzen. Zur Erinnerung. Dem Orkan fielen in Oberberg, Sieger- und Sauerland etwa 25 Millionen Bäume zum Opfer. Dies entspricht etwa 450.000 LKW Ladungen und ist viel mehr als das, was pro Jahr eh in den Wäldern gefällt wird / werden muss.

Auf jeden Fall geht es wieder aufwärts. Und für uns geht es zurück zum Auto.

Statistik:

  • Gelaufen am 24.04.2020
  • Dauer 2:46 Stunden
  • 10,9 Kilometer mit 269 hm

(Karte von outdooractive.com/de/ / openstreetmap.org)

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