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Wanderung Bergischer Streifzug 3 – Heimatweg

Trotzdem nun so langsam die Corona-Restriktion gelockert werden, so wollen wir unsere Gewohnheit (nach Otto Waalkes: Gewohnheitsrecht . ich geh hier, ich wohn hier, ich heiz hier, ich habe Recht) weiter nachgehen und uns das Bergische Land erwandern.

Einer der Wege, die man eigentlich am Anfang machen sollte, da er thematisch eine Art Klammer um die anderen Wege bildet, ist der Bergische Streifzug Nummer 3: Der Heimatweg.

Dieser beginnt in Wipperfürth, der ältesten Stadt des Bergischen Landes, die älteste schriftliche Erwähnung gab es schon 1131, Stadtrechte gab es 1225.

Die damalige Bedeutung der Stadt zeigte sich unter anderem darin, dass Wipperfürth 1275 eine Münzprägeanstalt und somit überregionale Bedeutung hatte. Diese nahm aber rapide mit der Eisenbahn ab, da so der Vorteil der strategische Lage wegfiel.

Seit 2012 darf Wipperfürth den Zusazt „Hansestadt“ führen.

Der Ortskern ist Oberbergern dagegen eher aus dem Karneval bekannt, Wipperfürth gilt auch als die letzte Bastion des Rheinlandes. Der weiter östlich liegende Märkische Kreis (im Volksmund auch „Märkischer Kongo“ genannt, obwohl das dem Kongo gegenüber nicht fair ist), kennt Karneval eher nicht. Und auch wenn Städte wie Wuppertal oder Dortmund näher sind, fährt der gemeine Wipperfürther eher nach Köln.

Die heutige Tour beginnt auf dem Marktplatz der einst ziemlich reichen Stadt. Was sich z.B. auch an den Gullydeckeln zeigt.

OK, dann doch eher an den schönen Gebäuden der Altstadt, durch die sich der Weg vom Marktplatz zum Klosterplatz hinauf.

Und von da aus ging es dann raus aus dem Ort in Richtung Voßkuhle. Dabei konnte die ein oder andere Bausünde, aber eben auch schönere Häuser gesichtet werden.

Durch Wipperfürth führt die Wupper (diesen Teil habe ich jetzt 10 Mal falsch geschrieben, ich hoffe, dass es so stimmt) und entland dieser verlief früher die Eisenbahnstrecke.

Heute, wie so oft, ein Radweg.

Thema des Weges ist das Bergische Land, welches schön durch das Bergische Heimatlied besungen wurde.

Und auf den 7 Tafeln wurden die verschiedenen Themen der anderen Wege meistens angeschnitten: Das Fachwerk, die Steinbrüche, das Wasser und so weiter.

Hinauf zum sogenanten „Ommer Kreuz“, wo Segelflieger bei entsprechender Witterung starten und landen.

Was halt nicht immer ungefährlich ist, wie dieser Gedenkstein zeigt.

Um das Thema „Wasser“ abzudecken, führt der Heimatweg an der Neyetalsperre vorbei bzw. über die Sperrmauer.

Die Neyetalsperre wurde zur Versorgung der Gegend um Remscheid erbaut, dient aber heute der Wasserregulierung und nur im Notfall als Trinkwasserquelle. 6 Millionen Kubikmeter Wasser bieten aber ein schönes Naherholungsgebiet für Wipperfürth und die nördlich gelegenen Städte.

Unser Weg führte dann entlang der Neye zurück in Richtung Wipperfürth. Vorbei an wirklich teuer aussehenden Häusern. Mit entsprechenden Autos davor.

Und schreckhaften (oder schmackhaften? Bin nicht sicher) Lämmern, die bei Meikes Anblick zwar sehr neugierig waren, aber vom Mutterschaf lautstark zurückgemäääääääht wurden.

Kurz vor der B237 und damit nur noch ein paar Meter vor der Stadt geht der Weg allerdings wieder zurück zum Ommer Kreuz. Bergauf.

Glücklicherweise machte uns das Wetter keinen Strich durch die Rechnung, die schwarzen Wolken blieben immer in sicherer Entfernung.

Auf einigen unserer Wanderungen haben wir auch schöne Greifvögel gesehen, die auf den Wiesen ihre Mahlzeit zusammensuchten. Wir können ja solchen Tieren recht lange zuschauen.

Dann ging es aber auch wieder nach Wipperfürth zurück und ab in die nicht so schönen Teile einer Stadt im Bergischen Land. Oftmals entwickelten sich die etwas größeren Ortschaften halt zu einer Zeit, wo der Autoverkehr eine extrem hohe Bedeutung hatte. Daher auch viele, viele Straßen und nix Grünes weit und breit.

Was halt aber auch, da rund um die Stadt alles Grün ist, nicht soo schlimm ist. Aber heute würde wohl niemand mehr in einer 20.000 Einwohner Stadt so eine Bundesstraße mitten durch den Ort führen.

Aber schnell waren wir wieder auf dem Radweg bzw. in der Altstadt und auch bald wieder beim Auto.

Schnell noch ein Brötchen eingekauft und ab nach Hause. Abwechslungsreicher Wanderweg aber mit großem Asphalt-Anteil.

Statistik:

  • Gelaufen am 07.06.2020
  • Dauer 2:47 Stunden
  • 11,7 Kilometer mit 619 hm

(Karte von outdooractive.com/de/ / openstreetmap.org)


Nachtrag: In Zeiten von Corona haben wir, damit uns nicht die sprichwörtliche Decke auf den Kopf fällt, Ende März 2020 dazu entschlossen, das Beste aus der Situation zu machen. Dies bedeutete auch, dass wir uns für eine Abwechslung entschieden haben, die 1. spontan möglich ist und 2. uns nicht in die Nähe von Menschen bringt bzw. die Möglichkeit bietet, den gebührenden Abstand zu halten.

Beides haben wir durch spontane (beruflich wie wettertechnisch) Wanderungen gefunden, die wir hier bloggen wollen.

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