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Auf Vater Rhein zu den Rampenschissern

Nach dem wir gestern lecker zu Abend gegessen haben, ging es dann heute darum, einen schönen (Geburts-)Tag am Rhein zu planen. Und dann zu verbringen.

Die erste Idee war, mit der Köln-Düsseldorfer von Koblenz rheinaufwärts zu fahren und dann mal zu schauen.

Also haben wir uns den Wecker auf „Zu früh“ gestellt, denn erster Tagesordnungspunkt war es, den Parkscheinautomaten zu füttern. Da die zum Hotel gehörende (und eigentlich vorab reservierte) Tiefgarage renoviert wird, mussten wir auf einem öffentlichen Parkplatz parken. Leider hatten wir nur 5 der benötigten 6 Euro und an der Rezeption konnte man auch nicht wechseln. Daher ab in die Stadt und irgendwo was kaufen, wodurch wir mindestens 1 Euro erhalten würden. Ein Obstladen war die erste Möglichkeit, also haben wir einfach 2 Äpfel gekauft und sind zum Auto zurück. Nur um dann zu merken, dass ein Tag nur 5 Euro kostet.

OK, dann ab zum Bahnhof, um die 10 Minuten nach Koblenz zu fahren – Züge fahren hier relativ häufig. Schwieriger war das Thema „Fahrkarte“, denn eigentlich wollten wir das „Rheinland-Pfalz Ticket“ kaufen, was allerdings erst ab 9 Uhr gilt. Also eine einfache (und für 10 Minuten Bahnfahrt sehr teure, 6,25 Euro pro Person) Fahrkarte gekauft. Was auch wieder schwer war, denn mit der Bahn-App kann man nur ein Ticket für sich selber kaufen. Also musste Meike die App installieren.

So, nun aber ab in den völlig leeren Zug. Der beim einzigen (!) Halt zwischendurch warten musste, um einen IC vorbeizulassen. Also in 10 Minuten haben wir 5 Minuten Verspätung gesammelt.

In Koblenz ging es dann zum Rhein, vorbei am Löhr Center, der Fußgängerzone und dem Landgericht. Und einer Installation von Künstlern, die auf die „Black Live Matters“-Bewegung aufsetzen, aber die Demonstranten durch Puppen darstellten.

Dann kamen wir aber an den Rhein und den Anleger der KD, wo bereits die MS Asbach bereit lag.

Die Reisebranche hat ja durch die diversen Corona-Regularien einen ordentlichen Einbruch erlitten, so natürlich auch die KD. Tatsächlich war heute der erste Tag, wo von Koblenz aus wieder ein Schiff gefahren ist.

An dem kleinen Häuschen warteten noch, etwa 20 Minuten vor Abfahrt, zwei Mütter mit ihren Kindern, zwei Damen aus den Niederlanden und wir. Und als wir uns auf ein relativ leeres Schiff freuten, kamen 2 Reisebusse voller Rentner mit einem unglaublich nervigen Reiseführer namens „Maddin“.

Glücklicherweise (obwohl die beiden Kinder sich gegenseitig so steigerten, dass sie vermutlich lauter als die Pensionäre waren) hat das Schiff ein Innen- und ein Außendeck und drinnen gab es ein Essen. Daher konnten wir uns gemütlich und mit gebührenden Abstand an einem Tisch breit machen.

Das Boot legte pünktlich um 9 Uhr ab und es ging los in Richtung Boppard, Loreley, vorbei an den Gebäuden der Altstadt von Koblenz.

Da wir im Hotel aus zeitlichen Gründen kein Frühstück hatten, haben wir das hier nachgeholt. In Rheinland-Pfanz muss man am Tisch, wenn man bedient wird, auch eine Maske tragen. Was wir so ziemlich als einzige (und ehrlich gesagt nur am Anfang) auch strikt gemacht haben.

Beim Essen hindert die Maste aber, also ab damit.

Danach wurden wir aber auch informiert, dass es an der frischen Luft wieder anders wäre und wir nur, wenn wir den Tisch verlassen würden, doch bitte die Maske tragen sollen. Machen wir gerne und bis zu unserem Zielort St. Goar haben wir den Tisch mehr oder weniger nicht mehr verlassen.

Koblenz lag bald hinter uns und die ehemalige Königsbacher Brauerei, jetzt Koblenzer, tauchte in Fahrtrichtung rechts auf.

Gegenüber auf der linken Seite in Fahrtrichtung dann Lahnstein und die Maximilians Brauwiesen, wo Jens zwischen dem November 1998 und Juni 1999 öfters von der nahen Deines-Bruchmüller-Kaserne hin gegangen ist.

Nun kamen wir aber langsam zum Weltkulturerbe „Oberes Mittelrheintal“, was laut UNESCO eine einzigartige Kulturlandschaft mit einem außergewöhnlichen Reichtum an kulturellen Zeugnissen ist.

Stimmt!

Im Grunde genommen saßen wir da, lasen etwas in den mitgebrachten Büchern, tranken Tee, Kaffee und alkoholfreie Weizen und genossen die Landschaft.

Ach so: Kein Blog ohne Eisenbahn …

Größter Halt vor Sankt Goar ist Boppard, wo auch einige Passagiere eingestiegen sind.

Das Wetter pendelte zwischen „Bewölkt“ zu „Sonnig“ – für uns sehr angenehm. Der leichte Wind auf dem Rhein half auch dabei, sich wirklich wohl zu fühlen.

Nach knapp über 3 Stunden waren wir dann in St. Goar, wo das Schiff kehrt macht und zurück nach Koblenz fährt. Sanct Goar ist ein kleiner Ort mit 2700 Einwohnern und liegt quer gegenüber dem berühmten Loreley-Felsen. Da wo auch die 2 Reisebusse der Rentner (und Maddin) warteten.

Wir stiegen auf dieser Seite aus und überlegten, was wir machen wollen.

Erst einmal orientieren und die gegenüber liegende Burg Katz festhalten.

St. Goar lebt mehr oder weniger nur von der Lage und somit vom Tourismus. Was sich auch an den Möglichkeiten im Ort wiederspiegelte.

Der lokale Humor zeigte sich bei der Namenswahl der lokalen Vereine.

Der Begriff „Rampenschisser“ wird von den auf der anderen Rheinseite lebenden St. Goarshausener für die Bewohner von St. Goar verwendet, da die Fährleute von St. Goar der Legende nach sich mit dem Popo in Richtung St. Goarshausen … erleichert haben. Jedem das seine.

Uns war dagegen nach den ganzen alkoholfreien Getränken nach etwas … anderem. Auch, weil wir die Fußgängerzone und damit ganz St. Goar in 3 Minuten durchquert hatten.

Vom Schiff aus haben wir einen Biergarten in Rheinnähe gesehen. Und da sind wir dann hin.

Und weil wir im Urlaub sind, gab es eine Vesper: Schmalzbrot und Spundekas.

Dazu ein schönen Wein. Und obwohl der Rhein etwas versteckt hinter Hecken war und nach einer Weile ein Flussbagger angeschleppt wurde und seine Arbeit aufnahm: Angenehmer Ort!

Da wir nicht wirklich große Lust hatten, auf die einzige wirkliche Attraktion von St. Goar zu gehen, Burg Rheinfels (Wir erinnern uns: Burgen sind selten im Tal), ging es durch die Sonne am Rhein entlang zum Bahnhof.

Der Bahnhof von St. Goar zeugt noch von der „guten alten Zeit“, als hier viele Züge fuhren und die Orte am Rhein noch viele Touristen anlockten.

Heute hält hier einmal pro Stunde ein Zug. Der von Mainz nach … Köln-Dellbrück fährt?

Witzig. Theoretisch könnten wir also jetzt einschlafen und nahe an unserer Wohnung aufwachen.

Aber: Heute Abend gibt es ein leckeres Essen, das Hotel ist bezahlt und unser Auto wartet nunmal auch in Andernach.

Also ruhten wir uns in den bequemen Sitzen der Mittelrheinbahn aus, genossen die Klimaanlage, versuchten die Masken auszuhalten (eigentlich kein Problem). Und waren eine Stunde später wieder an unserem Ausgangspunkt.

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