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Die Stadt der Cowboys

Heute ging es durch Calgary, eine Stadt, die uns von vielen als „langweilig“ und „nicht einladend“ beschrieben wurde. Vielleicht lag es auch daran, dass wir heute etwas ziellos durch die Gegend gegangen sind, wir hatten zwar ein paar Dinge, die wir uns anschauen wollten, aber einen richtigen Plan hatten wir nicht. Der Tag wurde daher auch etwas konfus.

Es begann damit, dass wir neues Bargeld gesucht haben. Beziehungsweise einen Geldautomaten, bei dem wir unsere Visa-Karten verwenden können. Bargeldtechnisch waren wir recht bankrott und für das Tagesticket brauchen wir 9 $ pro Person. Das mit dem Geldautomaten ist allerdings schwieriger als gedacht, dann es gibt nur einige Automaten, die Visa-Karten akzeptieren. Und gefühlt ist keiner hiervon in unserer Nähe. Hinzu kam, dass wir umgeben sind von Einkaufszentren / Malls. Fußgänger wie wir, da wir heute mit Bus & Bahn fahren wollten und das Auto stehengelassen haben, sind hier nicht vorgesehen: Keine Bürgersteige, keine Ampeln, …

Nach einer Weile haben wir dann Geld bekommen, nur um festzustellen, dass die Automaten von Calgary Transit nur Münzen annehmen. Und die haben wir natürlich nicht bekommen … Mist! Aber die Fahrkartenautomaten nehmen wiederum Visa-Karten … das verstehe, wer will.

Schlussletztendlich ging es dann auch los.

C-Train

Zuerst sind wir in die Stadt gefahren. Calgary sah vom Zug aus eigentlich recht schön aus, viel Grün, viel Wasser. Am Calgary Tower angekommen, sind wir dann zuerst in die Tourist Info gegangen und dann auch gleich auf den Calgary Tower hinaufgefahren.

Calgary Tower

Calgary Tower

Witzig war, dass gerade in Calgary ein sogenannter „City Chase„-Wettbewerb stattgefunden hat. Diese City Chases sind eine Art „Schnitzeljagd“ durch die Stadt und werden in Kanada mit wachsender Begeisterung gemacht – hier haben etwa 1.200 Leute dran teilgenommen und sind in Teams (von 2 bis 10 Leuten) zu den verschiedenen Checkpunkten gerannt und mussten dort Aufgaben erledigen. Am Tower war die Aufgabe, die 802 Stufen hinaufzulaufen. Runter durften dann aber alle fahren … 😉

So richtig ernst nimmt diesen Wettbewerb niemand, denn die meisten haben, wenn sie denn schon einmal oben waren, gleich die Chance genutzt und sich die Aussicht angeschaut. Was wir auch gemacht haben.

Calgary Tower

Calgary Tower

Wir haben natürlich auch das „Foto-mit-Glasboden-und-dem-Abgrund“ gemacht …

Calgary Tower

Und man hat sogar Eisenbahnen gesehen.

Calgary Tower

Sahen aus wie Züge im Miniatur-Wunderland. Der Ausblick mit den Rocky Mountains war schon beeindruckend!

Auf dem Weg hinunter hat mich ein Mann gefragt, ob ich wüsste, ob die Fahrt rauf auf den Turm was kosten würde. Er wäre einfach durch und in den Aufzug gegangen und würde sich jetzt fragen, ob er nicht was hätte zahlen sollen …

Vom Tower aus sind wir noch was durch die Stadt spaziert. Downtown sieht sehr amerikanisch aus, aber überall hat man kleine Geschäfte und Restaurants in denen viele junge Menschen sitzen.

Calgary

Wir fanden das eigentlich sehr angenehm und spannend. So haben hier die Einwohner zum Beispiel in den kleinen Parks zwischen den Hochhäusern kleine Beete angelegt, wo Gemüse und Obst für Bedürftige und Obdachlose angebaut werden. Freiwillig und ehrenamtlich. Uns hat es gefallen.

Wir haben uns dann entschlossen, da das Wetter schlechter werden sollte, zum Olympic Park zu fahren, dem Ort, wo die Olympischen Spiele von 1988 stattgefunden haben. Dorthin ging es mit einer Kombination aus Bahn, Schienenersatzverkehr und Bus. Also die komplette ÖPNV-Keule …

Calgary Bus

Am Park angekommen, wurde man aber ein wenig enttäuscht, denn das Gelände sieht ohne Schnee und ohne viel Grün recht schäbig aus.

Olympic Park

Natürlich haben wir uns dennoch etwas umgeschaut. Im Visitor Center, das geschlossen war, konnte man einige Exponate bestaunen, so ein Grafitti, was die damaligen Teilnehmer der Spiele gemalt haben.

Olympic Park

Zu den Skisprungtürmen konnte man nicht hin, was wir schade fanden. Aber zur Bob- und Rodelbahn konnte man hin.

Olympic Park

Olympic Park

Olympic Park

Das letzte Foto ist übrigens auch aus dem Film „Cool Runnings“ bekannt, denn hier ist damals der jamaikanische Bob gestürzt.

Theoretisch gibt es auch die Möglichkeit, hier mit einem Sommerbob hinunterzufahren. Allerdings, wie man am Wetter erkennen kann, haben wir uns gedacht, dass das bei Regen jetzt nicht so wirklich Spass macht – also haben wir uns eine Alternative gesucht. Und eine in Form der „Canadian Sports Hall of Fame“ gefunden, die gleich nebenan steht.

Canada Sports Hall Of Fame

Hier haben wir uns die vielen Exponate der kanadischen Sportgeschichte angeschaut und die Geschichten derjenigen gelesen und gehört, die in die Hall of Fame aufgenommen wurden.

Canada Sports Hall Of Fame

Canada Sports Hall Of Fame

Canada Sports Hall Of Fame

Was, wie im Deutschen Sport- und Olympiamuseum auch, aber noch viel interessanter war: Man konnte viel ausprobieren! So zum Beispiel 100m im Rollstuhl. Habe daher heute Muskelkater im Arm, denn das ist schweinemäßig anstrengend!

Canada Sports Hall Of Fame

Natürlich konnte man auch Kanadas Nationalsport ausprobieren.

Canada Sports Hall Of Fame

Der elektronische Torhüter hatte übrigens eine witzige Reaktion, wenn man (also Meike) den Ball in dem Dreieck zwischen Beinschoner und Bauchnabel „versenkte“. Ich sage mal so: Der hatte wohl sein Suspensorium vergessen …

Ich dagegen habe natürlich unseren Nationalsport vertreten und dabei fast die Anlage kaputt geschossen.

Canada Sports Hall Of Fame

Über unsere Versuche im Football (Field Goals) hüllen wir mal lieber den Mantel des Schweigens …

Dann wollten wir eigentlich wieder in die Stadt fahren und haben uns an die Bushaltestelle an der Hall of Fame gestellt. Leider, so haben wir später herausgefunden, wurde diese Haltestelle nicht mehr angefahren. Super! Also haben wir einen Bus verpasst und durften 50 Minuten auf den nächsten warten. Im Regen. Zusätzlich hatte ich mir an dem Tag einen Wolf gelaufen, was meine Stimmung noch zusätzlich drückte. Das einzige, was mich gefreut hat, ist, dass ich kurzerhand die Wartezeit verkürzt habe, indem ich Leute hier eingetragen habe:

Einschreiben

Falls also einer meiner Freunde mit kindlichem Gemüt die nächsten Wochen eine Einladung zu einem Trainingslager im kanadischen Rodeln bekommt: Bitte schön!

Nach einer Wartezeit ging es wieder in die Stadt zurück.

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