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Eine unerwartete Zugfahrt

So – nachdem um genau 00:12 Ortszeit in Toronto eine Einigung zwischen der Gewerkschaft und VIARail getroffen wurde, stand ja nun fest, dass wir wie geplant unsere Fahrt antreten konnten. Vermutlich, denn was sich inzwischen aufgrund des drohenden Streiks getan hatte (viele Leute werden zum Beispiel von ihrem Rücktrittsrecht Gebrauch gemacht haben und nun nicht mehr fahren, was bedeutet das für diejenigen, die doch fahren?), das wussten wir ja nicht.

Also sind wir morgens, wie geplant, mit dem Taxi zum Bahnhof gefahren. Dort traf auch pünktlich um 6 Uhr irgendwas der Canadian ein.

Einfahrt Canadian

Der Zug parkt hier übrigens quasi rückwärts ein: Er fährt auf dem Hauptgleis etwas nach vorne, dann steigt ein Bahnangestellter ein und dirigiert den Lokführer rückwärts in den Bahnhof. Und wenn alle eingestiegen sind, dann geht es auf dem Hauptgleis weiter.

Wir sind also in das Bahnhofsgebäude rein und haben eingecheckt.

Bahnhof Edmonton

Glücklicherweise gab es keine Probleme mit unseren Koffern, durch die Weinflaschen ist das ja alles ein wenig schwerer geworden …

Etwa nach 20 Minuten ging es dann in den Zug und in unser Abteil. Wie schon vermutet, wurde der Zug aufgrund der kurzfristigen Stornierungen etwas verkürzt. Und unser Abteil wurde auch von zwei Wegelagerern besetzt …

Belegtes Abteil

Also haben wir uns in den Panoramawagen verzogen. War uns eh lieber, denn da konnte man wirklich gut in die Gegend schauen, dabei einen Kaffee oder einen Tee trinken und sich einfach entspannen, ein Buch lesen, etc. Eine wahre „Bahnkreuzfahrt“ im eigentlichen Sinne.

400_Panoramawagen

Am Fenster zieht dabei die Landschaft von Alberta vorbei: Es wechseln sich plattes Land und kleinere Orte ab bis man langsam in die Rocky Mountains kommt und wir wieder die Berge haben. Wir nehmen ja jetzt im Grunde genommen den gleichen Weg wie am zweiten Tag.

Fahrt Canadian

Fahrt Canadian

Jasper, wo wir gegen 1 Uhr einen etwas längeren Halt hatten, hat sich im übrigen nicht verändert, seit wir vor 2 Wochen dort abgereist sind. Wir haben sogar unsere Unterkunft vom Zug aus gesehen.

Jasper schon wieder

Und auch die Berge sind noch da, allerdings mit weniger Schnee.

Jasper

In Jasper haben wir einige Besorgungen gemacht und uns ein paar Wasserflaschen besorgt. Denn nach dem Halt begann der spektakulärste Teil der Strecke, der teilweise durch Gegenden führt, wo kein Auto fährt. Hier hiess es also: Sich im Panoramawagen bequem hinsetzen …

Fahrt Canadian

… und die Landschaft genießen.

Fahrt Canadian

Fahrt Canadian

Fahrt Canadian

Fahrt Canadian

Leider waren die Fenster nicht so sauber, sodass viele Fotos nix geworden sind. Aber ich denke, dass ihr einen Eindruck bekommen habt, wie schön diese Bahnfahrt ist. Dazu bekommt man noch ein gutes Essen (ich hatte Thunfisch, Meike hatte Entenbrust), unterhält sich nett mit den Mitreisenden und genießt einfach die Fahrt. Super Sache.

Als Bonus gab es abends auch noch eine Weinprobe im Zug, die wir zusammen mit einem recht angeheiterten Inder und der Stewardess gemacht haben. Und mit der entsprechenden Bettschwere ging es dann ins gemachte Bett.

Am nächsten Morgen grüßte uns, neben Sonne und einem fast blauen Himmel, ein Güterbahnhof und der erste Vorort von Vancouver. Dadurch, dass die Züge jetzt die Strecke zwischen Kamloops und Vancouver schneller (weil zweigleisige Strecke) fahren können, hatten wir 35 Minuten Vorsprung vor der eigentlich geplanten Ankunft.

Fahrt Canadian

Fahrt Canadian

Und tatsächlich waren wir um 30 Minuten früher als geplant in Vancouver angekommen, wo wir nach einiger Wartezeit unsere Koffer in Empfang genommen haben und mit dem Taxi dann ins Hotel gefahren sind.

Ankunft Vancouver

Fazit: Immer noch eine wunderschöne Zugreise. Die Bediensteten haben das ganze Hin und Her von vorgestern vergessen lassen, denn alle haben sich bemüht und jeder hat sich mindestens einmal dafür entschuldigt, dass es so ein Durcheinander gab. Wir sind nicht nur froh, dass wir keine Mühen mit Umbuchungen hatten, sondern wirklich froh, dass wir die Fahrt machen konnten – denn wenn das nicht gegangen wäre, hätten wir eine Erfahrung weniger. Die wir vermissen würden …

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