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Maori und Kiwis im Regen

Heute abend haben wir in Rotorua eine Tour gebucht. Diese Tour kombiniert ein Besuch bei der Mitai Maori Experience inklusive einem traditionellen Hangi-Essen und im Anschluss ein Besuch in Rainbow Springs, einem in der Nähe gelegenen Park, der vor allem für seine Kiwi-Aufzucht bekannt ist.

Um 18 Uhr wurden wir von einem klapprigen Bus vor unserem Motel abgeholt und wurden nach einigen Umwegen zum Gelände der Mitai Maori Cultural Experience gebracht. Das ganze Gelände, auf dem unter anderem ein altes Dorf nachgebaut wurde, gehört einem Maori Tribe, der sich hier in Rotorua angesiedelt hat. Und dieser Tribe organisiert auch diese Veranstaltungen.

Zuerst wurden wir in ein großes Zelt geführt, wo später das Hangi-Essen stattfinden soll. Das Essen wird traditionell in einem Loch im Boden zubereitet (so ähnlich wie ein Tandur in Indien). Dort werden zuerst heisse Lava-Steine reingeworfen und das Essen dann darüber zubereitet.

Im Anschluss wurde uns ein Maori-Kanu demonstriert. Leider regnete es jetzt schon ziemlich stark, weswegen es nicht so angenehm war, im Regenwald (2 Euro in die Wortwitz-Kasse) zu stehen. Interessant war es aber schon, vor allem, wenn man sich vorstellt, dass so ein Kanu mit 150 Leuten vor dem eigenen Dorf auftaucht. Da würde man doch schon eher die Flucht ergreifen …

Dann ging es in einen „Karl-May-Festspiele“-ähnlichen, halb-offenen Veranstaltungsraum, wo eine traditionelle Begrüßungszeremonie durchgeführt wurde. Jede der anwesenden Nationen wurde in der Landessprache begrüßt, auch wenn das bei einigen Ländern schwieriger war. Die größte Herausforderung war Bulgarien („We do this for 10 years now, we never had someone from Bulgaria“ …).

Nach der Begrüßung wurden einige Traditionen, Waffen und Geschichten dieses Stammes erläutert. Auch der Haka des Stammes wurde vorgeführt – jeder Stamm hat übrigens seinen eigenen Haka.

Nach dem dann folgenden Essen wurden wir von zwei Rangern abgeholt, im strömenden Regen mit Taschenlampen beglückt und zum Park gebracht. Auf dem Weg haben wir Glühwürmchen gesehen und Aale, die hier in den Gewässern häufig anzufinden sind. Jaja, „einmal im Quartal …“ – weitere 5 Euro in die Wortwitzkasse.

Im Park selber war zunächst nicht klar, ob wir wirklich zu den Kiwis gehen können, da der Sturm inzwischend so stark geworden ist, sodass es recht unsicher im Freien wurde. Letztendlich durften wir aber dennoch in das Freigehege – allerdings mit der Auflage „no photo, no noises and just a few minutes“. Meike hat dann von unserer Gruppe als erstes eine kleine Kiwi-Dame entdeckt. Die Dinger, von den Rangern auch „honorary mammel“, also „Säugetier ehrenhalber“ genannt, sind schon recht hilflos.Kein Wunder, dass sie von so ziemlich jedem anderen Tier, Hunde sind zum Beispiel die größte Gefahr, getötet werden. Gefühlt sind die Federbälle auch einem Wellensittich hilflos ausgeliefert …

Ich habe sie mir aber kleiner vorgestellt – der, den wir gesehen haben, hatte ungefähr dir Größe einer Wassermelone. Der Schnabel war ca. 20 Zentimeter lang. Und der Vogel ist nicht so intelligent – die große Gruppe von 20 Menschen hat er auf jeden Fall erst spät gesehen und sich sehr erschreckt … 😉

Dann ging es auch schon wieder zurück zum Motel, allerdings noch mit einer Überraschung: Der Bus war ein alter Bus aus Japan und sah dem damals benutzten Bocho Bus recht ähnlich.

Diese Busse werden in NZ gerne verwendet, weil sie für 10.000 NZ$ hierher importiert werden können, wie mir der Fahrer erzählte. Mit dieser Erinnerung an Japan aber auch den Eindrücken der Maori-Kultur, auch wenn das ganze recht touristisch aufgezogen war, ging es dann ins Bettchen.

Heute haben wir noch keinen konkreten Plan, wir schauen einfach mal, was wir machen. Das Wetter sieht aber nicht mehr so schlecht aus – es soll zumindest mehr trockene Perioden geben.

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