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Hiking im Mudeungsan National Park

Für den heutigen Tag wollten wir uns ja was vornehmen – das haben wir auch getan. Zur Auswahl stand der Besuch eine Teeplantage inkl. Führung, der Besuch einer Gegend, welche berühmt für ihren Bambus ist und eine Wanderung im Mudeungsan National Park.

Wir haben uns in einem Anflug von sportlichem Ehrgeiz für letzteres entschieden. Auch, weil hierfür die geringste Anfahrtstrecke nötig ist.

Der Mudeungsan National Park beherbergt diverse Wanderstrecken, mehrere Gipfel, Aussichtspunkte und Pässe sowie den namensgebenden Mount Mudeungsan mit 1187m Höhe der größte Berg dieser Gegend.

Der Bus, der dorthin fährt, hat auch eine entsprechende Nummer …

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Im Bus selber waren auch vorwiegend Rentner mit HighEnd-Wanderausrüstung. Der Bus selber braucht etwa 30 Minuten von der Innenstadt zu einer der Ranger Stationen und dem Eingang in den Nationalpark.

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Zusammen mit einem herbeieilenden Ranger (wir sahen anscheinend hilfesuchend aus) haben wir uns für den „Wonhyo Ranger Station Course“ auf den Seoseokdae Rock (1100m) entschlossen. Dieses ist der höchste Berg, auf den man hier wandern kann, da der Mudeungsan militärisches Sperrgebiet ist.

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Außerdem dachten wir, dass wir mit der Bezeichnung „intermediate“ unserer körperlichen Verfassung entsprechen würden. Mit 730 Höhenmetern war das jetzt kein Spaziergang, aber machbar.

Vor dem Beginn der Strecke wurden wir noch von einem kleinen süßen Hund begutachtet, dessen Aufmerksamkeit aber bald von der Jagd auf eine Elster mehr gefesselt wurde als von den zwei Langnasen.

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Der Weg selber begann recht einfach. Generell alle Wege hier sind sehr, sehr gut ausgeschildert – alle 500-1000 Meter ist ein Schild wo man ist und wo es langgeht, jede Kreuzung ist beschildert.

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Der Trail selber war, wie auf der Übersicht auch angedeutet, erst einmal recht normal und nur mit wenigen Steinen und Treppen versehen.

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Anspruchsvoller wurde es dann nach einer Stelle, wo früher Erz abgebaut wurde – hier musste man schon ab und an größere Steine überwinden oder was springen. Und wenn es Treppen gab, waren diese auch was höher.

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Immer noch aber alles gut zu machen, zumindest bergauf. Das letzte Stück ab der sogenannten Mokgyo Bridge auf 930 Metern ging es mit 30% schon recht sportlich berauf. Für Meike war das dann auch zu viel, sie blieb an einer Stelle mit schöner Aussicht stehen bzw. sitzen und genoss die Aussicht. Nach einer Weile gesellten sich auch ein paar Koreanerinnen dazu und boten ihr sogar Essen an – nett!
Jens wurde vom Ehrgeiz gepackt und machte sich noch weiter auf  nach weiteren 10 Minuten war es dann geschafft.

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Ich wünschte, ich könnte sagen, dass das nasse Hemd von der Wasserflasche so nass geworden ist – die Luft war zwar super und klar, aber die letzten Meter waren dann doch anstrengend.

Belohnt wurde man dort oben durch einen wunderbaren Blick auf Gwangju und den umliegenden Park.

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(klicken, um das ganze Panorama zu sehen)

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Hier sieht man das Sperrgebiet – weiter hoch geht es also nicht mehr.

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Auch hier oben viele Koreaner, die ihre Brotzeit verputzten. Auch Sochu floss hier, wenn auch gemäßigt. Auch hier wurde was angeboten, aber abgelehnt (ich schwitzte schon so genug).

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Der Weg hinunter zu Meike wurde dann schon ein Vorgeschmack auf den ganzen Weg zurück – bergab ist es doch oft schwerer …

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Das Gebirge selber war auch eindrucksvoll, auch ohne blauen Himmel.

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Für den Rückweg wollten wir eigentlich ab der Brücke den Jeungsimsa (Temple) Course einschlagen, welcher ebenfalls als „intermediate“ gekennzeichnet ist. Man steigt zwar ein paar Meter mehr ab, aber was soll das schon schlimmes sein. Wir Narren!

Zuerst fing es ja ganz harmlos an – der Weg führte über eine kleine Ebene zu einem weiteren Rock. Hier der Blick zurück auf den Seoseo

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Von besagtem Rock (Jungbong Peak, 910 Meter) hatte man noch einmal einen schönen Blick auf den Park.

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Ab da ging es aber schon recht steil bergab und wir mussten öfters seitlich und mit einigen Pausen größere Steine herunterspringen. Einmal hat es Meike auch hingelangt, allerdings ohne Folgen.

Selbst die uns ansonsten dauernd überholenden Koreaner waren auf diesem Teilstück nicht schneller als wir.

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Diese kleine freie Fläche auf dem letzten Bild war übrigens unser Ziel – der Junmeorijae Pass auf 617 Metern. Nach etwa einer Stunde war das dann erreicht.

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Dort angekommen, haben wir mit Erstaunen feststellen müssen, dass unser Trek die Schwierigkeitsstufe geändert hat.

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Irgendwie waren auf eine andere Stecke gekommen und dann auch noch auf eine der anspruchsvollsten des ganzen Parks, laut einem Ranger. Mist!
Aber immerhin haben wir es ja geschafft und die letzten 1,6 Kilometer bis zu einem heiligen Baum geschafft.

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Direkt dahinter sollte ein Tempel kommen. Ääähh .. watt?

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Nachdem wir kurz vermutet haben, dass wir wieder falsch gelaufen waren (oder der Begriff „Tempel“ wird hier genereller verwendet) kam der eigentliche Tempel in Sicht.

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Und kurz dahinter dann ein Parkplatz. Aber merke: Die Bushaltestelle ist noch einmal 1,3 km entfernt. Grummel … aber was will man machen. Also weiter.

Ich schäme mich zwar ein wenig, aber die letzten Kilometer haben wir sowohl Karnevalslieder als auch „Mer stonn zu Dir – FC Kölle“ gesungen, um nicht nur zu meckern. Die Koreaner haben aber alle freundlich geguckt, also scheint es nicht so schlimm gewesen zu sein.

Dafür ist (dann am Ausgang aus dem Park) eine nette „Schuhputzstation“ von der wir Gebrauch gemacht haben.

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Und kurz dahinter begann wieder bewohntes Gebiet, was in diesem Fall bedeutet hat, dass dutzende Geschäfte mit Trekking Bedarf auf Kunden warteten. Und (und das war ziemlich unsportlich) Restaurants!

Wir haben unseren letzten Rest von Selbstbeherrschung zusammengerafft und sind zur Busstation gegangen, wo ein paar Busse warteten.

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Mit dem ersten sind wir dann zur U-Bahn und damit dann zum Hotel gefahren. Und wir waren aufgrund von 9,4 Kilometern, 730 Metern Aufstieg und 810 Metern Abstieg doch schon ziemlich stolz auf uns.

Auch wenn wir es die nächsten Tage in den Beinen spüren werden … 😉

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