Dieser Zusatz „ohne Plan“ taucht in diesem Urlaub echt häufig auf – das liegt aber wirklich daran, dass dies ein recht ungenau geplanter Urlaub ist. Und „ohne Plan“ ist mitnichten gleichzusetzen mit „schlecht“, denn oft passieren ja ungeplant die tollsten Sachen.
Heute abend ist so ein Beispiel.
Eigentlich hatten wir sogar einen Plan, wenn auch nicht so ausgereift. Über die bekannten Informationsquellen wie Google, Tripadvisor oder sonstwas kann man sich für Korea zwar eine erste Idee erarbeiten, aber gerade was Restaurants angeht, landet man dann eigentlich in den Läden, die westliche (sprich: Amerikaner) besucht haben – das sind halt nicht unbedingt die, wo Koreaner hingehen. Dafür gibt es dann andere Internetseiten, die sind dann aber auf koreanisch. Für heute abend hatten wir von einer solchen Seite ein Restaurant ausgesucht und sogar einen Weg dorthin gefunden (45 Minuten mit einem Bus).
Wir sind sogar richtig ausgestiegen, haben die richtige Strasse gefunden und … standen vor einem Bauzaun! Im Bus hatten wir sogar noch darüber Witze gemacht, von wegen „der Laden hat schon lange zu“ bis zu „die renovieren bestimmt gerade“ … super! Eine vorbeikommende koreanische Studentin bestätigte dies dann auch.
Auf dem Weg zur Baustelle hatten wir aber ein Restaurant in einem Keller mit diesen Grills im Tisch entdeckt.
Außerdem lief dort Baseball und sie hatten noch Gäste. Also rein mit uns.
Die Bedienungen schauten entsetzt, kamen dann aber vorbei und wollten eine Bestellung aufnehmen. Es gab kein Menu, keine Bilder und die Englisch-Kenntnisse der Bedienung waren gleich Null. An der Wand stand aber was mit einer Grammangabe …
OK, das mit 300g nehmen wir – was es auch ist.
Mit im Laden integriert war ein Fleischer, daher waren wir auch sicher, dass es hier Fleisch gibt. Der Fleischer selber kam dann aber vorbei und redete auf uns ein. Selbst eine Übersetzungs-App half nicht, denn hier kam nur das Wort „Beef“ raus. Ein wenig skeptisch wurden wir nur, als die Bedienung unseren Grill mit Schüsselchen vollstellte … und dann kam das Fleisch auch auf die Abdeckung des Grills.
Genau: Es handelte sich um rohes, mit Sojasauce und Sesam mariniertes Rindfleisch.
Und das schöne: Es schmeckte total super! Richtig zart mit leichtem Salzaroma. Dazu gab es (das liegt neben dem Rindfleisch) Birnenstreifen. Auch das eine super Kombination.
Gleich neben dem Restaurant (aus dem wir auch unfallfrei wieder herausgekommen sind, trotzdem keiner uns sagen konnte, was wir bezahlen müssen) war auch eine Bar, welche mit „Craft Beer“ warb – also da auch gleich rein. Und dort gab es dann (und auch nur da) Biere einer kleinen Brauerei namens Guarneri aus Jeollabuk. Super! Und beim zweiten Bier bekamen wir auch noch frittierte Glasnudeln in Seetang.
Jens war so begeistert, dass er sogar ein „Rauchbier Bamberg“ bestellt hat (Fehler, aber was soll es).
Die Toilette dieser Bar war übrigens auch sehr speziell: Sie war eher auf die Größe von Koreanern ausgerichtet.
Der Türknauf inkl. Verschluss der Tür war uns eigentlich aus England bekannt.
Und der Toilettensitz war gepolstert … das hatten wir auch noch nie. Hingesetzt haben wir uns aber lieber nicht.
Nachdem alle Biere probiert wurden, wollten wir eigentlich ins Hotel.
Dann haben wir gemerkt, dass dort in der Nähe tatsächlich eine Woori Bank liegen sollte – da wir ja immer noch Bargeld brauchten, sind wir dann da hingegangen. Und auf dem Weg haben wir (man versteht ja manchmal die Welt nicht mehr) eine Krombacher-Bar mit dem sprechenden Namen „Krombacher!“ gefunden.
Wo wir dann, ganz dem Motto des Abends entsprechend, ein Paulaner und ein Liebesbier getrunken haben. Normal machen wir dann morgen wieder …
Das Liebesbier kommt übrigens aus dem Fichtelgebirge und wirbt sogar dafür, dass es in Südkorea gekauft werden kann (geschmacklich kann man übrigens darauf verzichten).
Dann war aber wirklich Schicht im Schacht und es ging ins Hotel.
[…] … sehr gut! Zwar war unserer Meinung nach der Daikan überflüssig und hätte (in Anlehnung an Süd-Korea) durch Birne ersetzt werden können, aber auch so: […]
[…] Es gab nämlich Yukhoi, also rohes Rindfleisch, was dann mit Salz und/oder Chilis in ein Salatblatt gewickelt und gegessen wird. Und das kannten wir ja irgendwo her. […]
[…] ja, das Tartar war noch mit etwas Birne und Radieschen belegt, was und direkt nach Gwangju und unser ungeplantem Abendessen mit dem rohen Fleisch transportiert […]
[…] den Aromen her. Nur die Birne hatte uns ein wenig an das rohe Tartar mit Birne erinnert, was wir in Gwangju 2016 hatten. Aber lecker und gewiss solide und handwerklich einwandfreie Amuse […]