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Mittagessen auf dem Land

Für den heutigen Tag hatte unsere Organisatorin Lancy angesichts der frühen Ankunftszeit in Guiin etwas besonderes geplant: Ein Mittagessen in einem Restaurant.

OK, das ist nix besonderes, aber dieses Restaurant ist ein „Farmers Restaurant“, also ein Bauernhof, wo eigentlich nur die lokalen Leute essen gehen. Und nur die Landbevölkerung. In dem speziellen Dorf, in dem wir gegessen haben, waren noch nie Ausländer – dies war also wirklich etwas besonders.

Das ganze kombinierte sie mit einer Führung durch die Stadt Daxu, die in der Nähe von Guilin liegt. Dort würde uns ein ehemaliger Lehrer herumführen und die Geschichte von Daxu erzählen.

Habe ich erwähnt, dass Lancy aus Guilin kommt? Das wird interessant werden.

Während der Autofahrt konnte man sehen, dass Guilin jetzt nicht so eine moderne Stadt wie Beijing oder Xi´An ist. Und der Bauboom von Chengdu ist hier auch nicht in dem Ausmaß vorhanden, wie wir ihn dort gesehen haben (14 U-Bahnlinien in den nächsten 4 Jahren sollen da entstehen).

Ab und an konnte man schon Hochhäuser sehen.

Aber vorwiegend waren es doch Reisfelder …

Brücken und alte, teilweise recht verfallende Häuser …

… Strassenläden …

… und Geschäfte. Viele Geschäfte und Restaurants.

Guilin hat, inklusive der umgebenden Orte, etwa 4,7 Millionen Einwohner. Aber es fühlte sich nicht so an – irgendwie … ländlicher. Und etwas „älter“.

In Daxu nahmen wir dann unseren Guide für den Nachmittag auf: Herrn Gaoyong. Er wurde während der Kulturrevolution nach Guilin geschickt, um als Lehrer zu arbeiten. Und ist seitdem, bis auf ein paar Auslandsaufenthalten, immer dort geblieben. Das Restaurant, in das wir jetzt fahren würden, gehört den Eltern eines Freundes.

Und das Restaurant war wirklich im nirgendwo – es gab sogar keine befestigte Strasse dorthin.

Um so überraschender, dass wir einen gedeckten Tisch vorgefunden haben. Lancy war heute vormittag hier gewesen und hat das alles arrangiert. Nett!

Das Restaurant bestand aus drei Tischen – an einem davon saßen wir und an den anderen beiden die Chinesen zu mehreren Gruppen.

Zum Anfang konnten wir uns noch etwas umschauen. Die Küche war … spartanisch eingerichtet.

Und der Bereich zur Vorbereitung war … nah zur Küche gelegen und offen einsehbar.

Aber das Essen, was so gekocht wurde, war wirklich gut.

Vom selbstproduzierten Wein über die eigenen Nüsse, die Enten-Eier als Rührei, das Schweinefleisch mit Bambus oder die Aubergine mit Bohnen und Knoblauch bis hin zu der (vermutlich nicht so korrekt übersetzten) „Gurken-Zucchini-Melone“ mit Knoblauch und Gewürzen – das Esssen war wirklich gut.

Und: Gekauften Mondkuchen (oben rechts) gab es auch … 😉

Dazu selbst angebauten Tee vom Lehrer – ein wirklich, wirklich gutes Essen. Und das gleiche, was die anderen beiden Tische bekommen haben – keine Extrawurst (wörtlich zu nehmen) für die Langnasen.

Dazu ein Blick auf die Enten (Deren Eier wir gerade verspeisten), auf die Fische (die es erst wieder morgen geben würde – heute waren die gefangenen schon alle) und die Schweine, deren Kumpel wir gerade mit Bambus aßen.

Sehr spartanisch, sehr schlicht – aber genau das, wollten wir ja erfahren. Und, was uns aufgefallen ist, die Leute an den beiden anderen Tischen haben viel gelacht. Unzufrieden schienen die nicht.

Das Essen war wirklich gut, sodass Jens auch noch so selbstmörderisch war, etwas scharfe Soße zu bestellen. Da hatte er aber die Rechnung ohne die alte Bäuerin gemacht …

Aber, nachdem die Augen wieder aufgehört haben zu tränen (sowohl von Jens als auch von der Bäuerin – bei ihr allerdings vor lachen) waren wir satt und zufrieden. Und um eine nicht neue, aber dennoch lehrreiche Erfahrung reicher: Man braucht nicht viel, um gut zu essen.

Und (Vorsicht Klugscheißer-Spruch): Glücklich ist man, wenn man mit dem zufrieden ist, was man hat.

Ein Kommentar

  1. Christina Christina

    Was der Bauer nicht kennt soll er nicht essen! Ha… ..ha.. Euch Beiden weiterhin alles Liebe und viel Spaß. Grüsse Chris. und Loth.

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