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Yu Garden und Altstadt Shanghai

Shanghai – also auch die letzte Etappe unserer“kleinen Luxus-China-Reise“, den wir uns zu Gemüte führen wollen.
Pünktlich um 9 Uhr trafen wir unseren Guide (dessen Namen wir leider nicht genannt bekommen habe, wie uns tags darauf aufgefallen ist) in der Hotel Lobby. Das Hotel selber, so schön es auch ist, leider auch voll von sehr … merkwürdigen Leuten. So sehr wir auch Luxus mögen, die Leute, die dies anzieht, sind uns doch immer noch suspekt. Die Einstellung, dass alle Angestellten irgendwie niedere Bedienstete sind, weckt bei uns doch eine große Menge an Fremdschämen hervor.

Also: Treffpunkt Lobby. Das Wetter wurde leider immer schlechter und die Anzahl der am Fenster vorbeigehenden Regenschirme wurde leider immer größer.

Zu Shanghai gehören außer der Innenstadt mit etwa 15 Millionen Einwohnern weitere Randbezirke oder Satellitenstädte mit weiteren 8 Millionen Einwohnern. 7 Millionen aller Einwohner sind Wanderarbeiter, was ein großes soziales Problem darstelt
Shanghai ist eine regierungsunabhängige Stadt, das heißt, sie ist direkt der Zentralregierung unterstellt, und ihr Status entspricht dem einer Provinz.

Der erste Halt bei unserer Tour war der Yu Garten – einer der berühmtesten chinesischen Gärten, die es gibt. Der Yu Garten liegt in der Altstadt, welche das ehemalige Stadtzentrum ist und in den letzten 10 Jahren renoviert und in ein Shopping- und Touristenvirtel umgewandelt wurde.

Anders als Peking und vielen anderen historischen Städten Chinas mit
ehemaligen Palastparks oder schon früh angelegten Volksparks mangelt es
Shanghai an größeren öffentlichen Grünflächen. Dies liegt zum einen daran,
dass die lokalen Herrscher nicht denselben Repräsentationswillen zeigten wie
z. B. der Kaiser in der chinesischen Hauptstadt, und zum anderen an den hohen
Grundstückspreisen im Kern der Stadt. Der Yu-Garten bildet eine
Ausnahme.

Entstanden ist der Garten als privater Garten eines vermögenden, hohen Beamten namens Pan Yunduan als Privatgarten für seinen Vater. Entstanden ist der 2 Hektar große Garten um 1559 und er ist allgemein als ein Meisterwerk der chinesischen Gartenkunst bekannt.

Die Mauer am Eingang sollte das Innere des Gartens verstecken und so die Neugierde wecken.

Allgemein wurden in dem Garten die Häuser, so erzählte unser Guide es uns, nach den vorhandenen Skulpturen oder Bäumen errichtet. Um diesen schönen Stein zu bewundern, baute man halt ein Gebäude.

Eine Tradition nach, lassen die Bewohner von Shanghai am chinesischen Neujahrsfest einen Koi frei – dies soll Glück für das folgende Jahr bringen. Allerdings … wenn dies viele versuchen, dann bedeutet dies auch eine gewisse Überbevölkerung in den Gewässern …

Da Shanghai keine Hauptstadt war, wurde hier auch das Symbol des Drachen (das Zeichen des Kaisers) sehr wenig verwendet. Der Drache taucht also nur dort auf, wo ein Beamter des Kaisers lebte – also in diesem Garten. Allerdings darf der Drache nicht 5 Zehen haben, sondern nur maximal 3.

Der Garten selber ist schön anzusehen und man sieht immer wieder sehr symbolische Eindrücke. Allerdings haben wir uns mit unserem Guide eher über die junge Generation in Shanghai und die Veränderungen zur Tradition gesprochen. Eine sehr interessante Diskussion, so erfuhren wir zum Beispiel, dass es immer noch so ist, dass ein potentieller Heiratskandidat immer eine Wohnung und ein Auto haben muss. Auch wenn dies in einer Stadt wie Shanghai eher schwierig ist.

Der weibliche Löwe links im Bild beugt übrigens laut unserem Guide seinen Kopf nur ironisch, denn jeder weiß, dass die Frau das Sagen hat … 😉

Am eigentlichen Eingang zum Garten befindet sich die (eher schlecht übersetzten) „Zick-Zack-Brücke“.

Mit unserem Guide verabredeten wir, dass wir uns an der lokalen amerikanischen Botschaft  treffen würden. Jens hat dann auch irgendwann verstanden, dass Starbucks gemeint war …

In der Altstadt wurde man, eher unangenehm, oft angesprochen, ob man Uhren oder sonst was kaufen will. Chinesen und Europäer schlagen dort eher weniger zu, aber laut unserem Guide sind die Russen die besten Kunden dieser Fake-Verkäufer.

Chinesen gehen eher in Richtung „Nahrungsmittel“ …

Fazit für den ersten Programmpunkt: Yu Garten schön, Gespräche mit Guide sehr nett, Altstadt sehr … Freizeitpark-artig. Mit Rosenverkäufern, die einem Plastik-Blumen andrehen wollen.

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