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Rotweinwanderweg von Altenahr nach Dernau

Nachdem wir gestern ja noch aus purer Selbstüberschätzung heraus noch in einer Kneipe waren, startete der Tag heute mit angezogener Handbremse. Das Frühstück hier musste man übrigens vorab „anmelden“ und auch die Frühstückszeit muss man sich reservieren – alles Corona-Regeln, die genau eingehalten wurden.

Der Kaffee hatte übrigens eine Kerntemperatur, dass Jens nicht verstehen konnte, wie das weiter flüssig bleiben konnte. Zitat „Aua – Pfunge ferbrannt!“

Nach dem Frühstück machten wir uns auf zu unser nächsten Wanderung. Ziel für heute sollte der Anfang des Rotweinwanderweges sein: Altenahr.

Was gut ist, wenn man eine Unterkunft im Ahrtal hat: In der Kurtaxe inbegriffen ist eine Fahrkarte für das gesamte Ahrtal (Bus & Bahn). Also ab zum nahen Haltepunkt „Ahrweiler Markt“

Und rein in den ersten Zug. Der nur bis Dernau (also 2 Dörfer weiter) fuhr. Da dann raus aus dem Zug, auf den nächsten warten und wieder rein.

Klingt wie Stress, war es aber nicht. Es war trocken, die Sonne kam ab und an raus und wir hatten was zu lesen bzw. genossen es mal, uns nicht beeilen zu müssen.

Altenahr ist eine kleine Ortschaft mit knapp 2000 Einwohnern. Der Bahnhof zeugte von der Vergangenheit, als das Ahrtal noch etwas mehr für Luxus stand.

Auch das Dorf selber sah aus wie aus einem 60er Jahre Film. Man glaube immer, dass gleich Heinz Erhard aus der Kneipe kommen würde und dabei „Wenn ich einmal traurig bin, trinke ich nen Korn“ singt.

Aber schlecht sieht es nun auch nicht aus.

Mit uns sind viele Leute aus der Bahn ausgestiegen, die weitestgehend das gleiche Ziel hatten: Den Rotweinwanderweg. Die einen (wir) gingen direkt da hin, andere (eine Familie mit Kindern) machten einen Halt an einem Cafe und eine besonders irritierende Frauengruppe war mit dem Auffinden des Weges total überfordert und tat das auch kund. Allen. Spoiler: Später würden wir diese Gruppe auch quer durch ein ganzes Tal hören können.

Der Zuweg zum Beginn des Rotweinwanderweges bei der Burg Are ist tatsächlich nicht groß ausgeschildert. Und es geht (Wir erinnern uns: Burgen sind nie im Tal) erst einmal bergauf. Gut gegen den Kater aber weit entfernt von einem hohen Spaßfaktor.

„Oben“ angekommen begann der 1972 eröffnete Wanderweg, der im Sommer und vor allem im Herbst sehr, sehr gut frequentiert ist. Heute war (Wochentag + Corona) nicht so viel los.

Weswegen wir immer wieder in Deutschlands kleines Weinanbaugebiet fahren, sind solche Blicke.

Unsere heutige Etappe geht von Altenahr über Mayschoß und Rech nach Dernau, knappe 10 Kilometer sollen es werden. Der Weg geht durch die Weinberge auf verschiedenen Ebenen, daher geht es auch immer mal hoch und runter. Einzelne Teile werden von den Weinbergen weg durch den Wald geführt und man kann die Stille des Waldes genießen. Und dann kommt man auf einmal wieder zurück ins Ahrtal und genießt solche Ausblicke.

Wir hatten auch wirklich Glück mit dem Wetter, denn wie man sieht, kam sehr oft die Sonne raus. Und so war es angenehm warm und schön zu wandern.

Sogar die kleineren Bewohner der Weinberge kamen raus, um die Sonne zu genießen.

Ach so: Kein Blog ohne Eisenbahn. 😉

Langsam wurde allerdings, ob wegen des Wetters oder des Nachdurstes von gestern sei mal dahingestellt, das Wasser alle.

Glücklicherweise waren wir dann schon auf dem Weg nach Dernau, wo wir die heutige Etappe auch beenden wollten. Dieser Teil ist spannend, denn es geht nicht auf den üblichen Wirtschaftswegen durch die Weinberge, sondern auf einem kleinen Pfad um eine Felsspitze herum.

Und dann waren wir auch schon in Dernau, dem Eseldorf.

Und da wir uns hier doch recht gut auskennen, ging es direkt und ohne Umweg zu einem unseren liebsten Lokalen im Ahrtal: Dem Hofgarten.

Im Hofgarten starten wir normalerweise unsere kleinen Wanderungen, wenn wir mit Freunden im Ahrtal sind und unsere Standard-Strecke Dernau – Ahrweiler gehen. Einerseits wird im Hofgarten guter Wein ausgeschenkt, andererseits gibt es auch gutes Essen.

Die Angst vor dem Verhungern ist groß bei uns.

Dazu tranken wir schon einiges an Flüssigkeit und sogar einen Wein. Eher aber Wasser bzw. Traubensaft, denn die Wanderung in der Sonne hat da einen gewissen Bedarf geweckt.

Dernau nennt sich übrigens das Eseldorf, was unter anderem mit einer Skulptur auf dem Dorfplatz dargestellt wird. Diesem Esel wurden allerdings vor einigen Jahren ein Ohr von Vandalen abgeschlagen und wir waren froh zu sehen, dass das behoben wurde.

Für uns ging es dann auf jeden Fall wieder mit dem Zug zurück nach Ahrweiler und ab ins Hotel.

Vorbereitung für das 4 Gourmetessen in Folge und dem (vermutlichen) Highlight der Reise im Restaurant „Steinheuers – Zur Alten Post“ in Heppingen.

Statistik:

  • Gelaufen am 3.7.2020
  • Dauer 2:44 Stunden
  • Strecke 10,1 Kilometer mit 554 hm

(Karte von outdooractive.com/de/ / openstreetmap.org)

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