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Kochen wie bei Muttern

Für den Vormittag hatten wir (bzw. Lancy) noch was geplant: Einen Kochkurs.

Früh morgens haben wir ein schnelles Frühstück eingeworfen und dann ausgecheckt. Das Wetter war … schon sommerlich. Das bedeutet: Ein Schritt ausserhalb einer Klimaanlage und man schwitzt.

Also: Kochkurs! Dieser beinhaltete auch, dass man auf den lokalen Markt geht, um dort Zutaten zu kaufen (in der Regel ein Alibi-Gemüse – bei uns waren es Lauchzwiebeln).

Daher gingen wir mit Zhao unserem Guide in das Restaurant, wo der Kochkurs durchgeführt werden würde. Dort trafen wir auf unsere „Lehrerin“ (die Frau des Küchenchefs), die uns auch gleich informierte, dass „nur“ noch eine weitere Gruppe von 14 Leuten an diesem Kochkurs teilnehmen würde.

Und die würden wir bei einem anderen Hotel treffen. Also hin mit uns und als wir ankamen: Keine Gruppe. Wie sich herausstellte waren alle noch beim Frühstück, also hiess es warten. Was angesichts der Klimaanlage gar nicht man so schlecht war (der Vorrat an Taschentüchern neigt sich auch langsam dem Ende entgegen).

Als die Gruppe, alle aus England, eingetroffen war ging es an die Auswahl des heutigen Menus. Und dabei wurde klar, welche Erfahrung mit asiatischer Küche die Gruppe hatte: Keine!

Das Essen heute ging in die Richtung „Hühnchen Süß-Sauer“, „Rindfleisch mit Gemüse“ und „Aubergiene mit Bohnen und Knoblauch“. Naja – das würde nicht so …  neu werden..

Aber erst einmal ab zum Markt von Yangshuo.

Auf dem Weg kamen wir mit einigen von den Engländern ins Gespräch. Einer kam von der Isle of Wright und Jens hatte einige interessante Gespräche über ihre Erfahrungen in China und wie sie das Land kennengelernt haben (sie sind meistens mit der Bahn gefahren – Engländer halt) und was sie am schönsten gefunden haben. Sehr nette Gespräche.

Am Markt angekommen ging es in das Gewusel eines … nun: chinesischen Marktes.

Die Regeln waren: Nicht im Weg stehen, am Rand stehen und nicht in den „Fleisch-Bereich“ gehen, wenn man das Schlachten von Tieren nicht verträgt. Tiere bedeutet übrigens hier: Auch Hunde und Katzen.

Für uns ein heikles Thema, aber generell gilt ja: Fleisch kommt von Tieren. Ob man sie nun als Haustier hält oder nicht. Dennoch sind wir in dem Bereich nur vorbeigegangen und haben keine Fotos gemacht.

Am Engang gab es schon fertig zubereitete Tiere. Die sahen lecker aus, aber kurz nach dem Frühstück und kurz vor einem Kochkurs schien das nicht so die richtige Idee zu sein.

Ansonsten gab es in dem Markt nur Dinge, die hier oder in der Nähe angebaut oder hergestellt wurden. Und das war nicht wenig.

Der Fleisch-Markt wollten nur wenige besuchen. Dort waren die zu kaufenden Tiere teilweise zu lebendig zu besichtigen und im Hintergrund waren auch die vorher genannten Katzen und Hunde. Protein-Lieferanten halt.

Ansonsten gab es auch viel Gemüse und lokale Speisen, wo die Übersetzungs-App einfach nur die Segel streichen muss.

Etwas Respekt erhielten wir von der Gruppe und unserer Lehrerin, da wir

a) Lao Gan Ma kennen und

b) Wussten, dass chinesischer Knoblauch nur eine Zehe hat.

Für a): Danke Lily!

Irgendwie scheinen wir schon etwas Ahnung von Essen und Kochen zu haben, wobei der Vergleich gegen Engländer nicht wirklich ein Lob ist. Eher sowas wie: Herzlichen Glückwunsch, sie haben das Elfmeterschiessen gegen … nun … Engländer gewonnen! 🙂

Die Bewohner hier lieben übrigens eingelegtes Gemüse. Auch dieses gab es hier auf dem Markt und vor dem Markt – sah lecker aus. Und wir kannten es vom Frühstück.

Und natürlich Schnecken, Krebse, kleine Fischen und Schlangen.

Leider würden wir alles nicht heute zubereiten, sondern paniertes Hühnchen, Rindfleisch und bekanntes Gemüse. Naja …

Mit dem Einkauf (immer noch = Lauchzwieben) ging es zurück in das Restaurant in der Nähe der „Langnasen-Strasse“, wo im oberen Bereich mehrere Räume mit einigen Kochstationen waren.

Wir wurden eingekleidet …

… bekamen die Speisen schon fertig vorbereitet …

… und fingen an, nach den Anweisungen der Lehrerin, zu kochen.

Leider wurde Jens „Freestyle-Mode“ nicht zugelassen, daher durfte man nicht sowas hier hinzufügen.

Also nur Standard-Zubereitung und Standard-Zutaten. Im Grunde kannten Meike und Jens die Zubereitung und die Zutaten und wie man kocht. Nichts besonderes und nichts neues.

Beim Schneden und Kochen zeigte sich, dass wir beide eigentlich immer als erste fertig waren. Die Engländer und -innen haben deutlich länger gebraucht – beonders „Yellow Men“ (wie ein Engländer mit gelbem Shirt von der Lehrerin genannt wurde).

Sehr einfach ging es weiter und bald haben wir die Gerichte fertiggekocht.

Meike hat die Anweisungen der Lehrerin Wort für Wort umgesetzt, was sich als Nachteil zeigte, als deutlich wurde, dass ihr Wok nicht so heiss war, wie bei den anderen. Das Rindfleisch-Gericht war … etwas roh.

Was beim anschliessenden Essen half: Bier!

An unserem „Nicht-Gruppe“-Tisch war noch ein netter Herr aus Polen, der seit vielen Jahren in Toronto lebt und dort (und das sind diese Zufälle, die das Reisen so interessant machen): Die neuen Linien der U-Bahn von Toronto baut.

Der Rest der Gruppe hat sich, nachdem die Deutschen Bier bestellt haben, auch dazu durchgerungen Bier zu trinken. Und am Ende haben wir uns, angesichts der längeren Strecke zum Flughafen, auch als erste verabschiedet und auf zum Flughafen gemacht.

Interessante Erfahrung, aber leider nix, was wir nicht schon wussten. Minus: Engländer sind im Schnitt nicht so gut Köche. Auch wenn wir in London und Schottland diverse deutliche Ausnahmen kennen. Wer aber schon vorher kochen konnte, wird hier nix neues lernen.

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