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Die 13 Kunstarten Bhutans (und was zu essen)

Um die Mittagszeit herum sind wir zum „National Institute for Zorig Chusum“. Dieses Institut bildet Menschen in einer der traditionellen 13 Kunstarten Bhutans (Zorig Chusum genannt) aus, wo sie, je nach Richtung in 2-5 Jahren, arbeiten können. Daher ging es wieder ein wenig am Rande von Thimphu entlang und wieder mit schönem Ausblick.

Vorher jedoch was zu essen. Da es gestern nicht so geklappt hat, hat Norbu uns heute ein traditionelles bhutanesisches Essen versprochen. Was es in einem eher auf Touristen spezialisiertem Restaurant neben dem Institut gab.

Das Essen war aber dadurch nicht schlechter, nur das Ambiente war westlicher.

Ein Running Gag ist, dass Norbu uns immer eine extra Protion „Ema“ mit irgendwas bestellt. Ema ist Chili, eben so wie in „Ema Datshi“ – Chili mit Käse. Was eigentlich unsinnig ist, da hier, wie schon gesagt, Chili als Gemüse angesehen wird und in allen Gerichten mehr oder wenig vorkommt. Zum Beispiel im Bild oben bei den Kartoffeln, also dem „Kama Ema Datshi“.

Uns schmeckt es immer noch alles sehr gut und zu unserer eigenen Überraschung haben wir auch keine Probleme mit Magen und anderen Teilen des Körpers. Nur der Bauchumfang wird hier … sicher nicht geringer.

Gleich gegenüber liegt dann das Institut.

Vorher haben wir aber noch Norbus Chef und hiesigen Agenturinhaber getroffen, der unsere Reise in Verbindung mit dem Reisebüro Heinz in Deutschland organisiert hat: Chambula Dorji. Er wollte eigentlich mit uns zusammen zu Mittag essen, musste aber spontan ins Tourismusministerium und konnte uns daher nur kurz auf einen kleinen Schwatz treffen. Nette Geste, nicht nur, weil er uns ein Geschenk gemacht hat.

Also auf zu den Schülern.

Die Schule erlaubt es tatsächlich auch in die Klassenräume zu gehen, sofern die Tür offen steht. Die Schüler haben uns auch gesagt, mittels Übersetzung durch Norbu, dass ihnen das nix ausmacht, gerade bei Mittel-Europäern nicht. Schlimmer wären zum Beispiel Inder oder Chinesen, weil die entweder sie oder ihre Arbeiten anfassen und teilweise auch die Arbeit von Wochen dadurch zerstören. Wir standen im Gegensatz dazu anfangs immer ruhig in der Ecke und wagten es fast nicht zu fotografieren.

Norbu hatte dagegen weniger Berührungsangst. Und wenn er die Erlaubnis hatte, grabbelte er auch so ziemlich alles an.

Da übrigens Computer immer wichtiger werden, gibt es auch IT Unterricht.

Leider geschlossen. Wir hätte schon gerne ein paar Excel- oder Word-Kurse gesehen.

Weiter ging es bei den Metallarbeitern.

Neben den handwerklichen Fähigkeiten werden hier auch eben betriebliche und arbeitsrechtliche Grundlagen vermittelt. Etwas, was hier nicht so verbreitet ist.

Witzig auch das Bewertungssystem: Jede Arbeit wird bewertet. War sie gut, gibt es einen lachenden Smily, wenn nicht einen traurigen.

🙂

Ansonsten schienen gerade die fortgeschrittenen Klassen mit den westlichen Besuchern besser umgehen zu können und ließen sich so gar nicht ablenken.

Auch gut: Die uns ja nicht ganz unbekannte Priorisierungsmatrix.

Dann kamen wir zu den Töpferarbeiten.

Fangen die Anfänger noch mit einfachen Figuren an, so müssen die fortgeschrittenen Klassen alleine bei den Augen viele verschiedene Formen können.

Und hier legt der Lehrer noch selber Hand an bzw. zeigt, wie es geht.

Und das Gelernte wird gleich umgesetzt.

Auch schön waren die Projektarbeiten, die gemeinsam gemacht werden. Hier eine Maske, die als Vorlage für eine Pappmaske dienen soll. Projektzeit: 1-2 Monate.

Oder, und da kommen wir zu den Malern, diese Wandmalerei, die wir in den Tempeln sehr, sehr oft gesehen haben. Die Techniken und die Motive sind teilweise Jahrhunderte alt und sind seitdem nur unwesentlich verändert worden (z.B. bei den Farben).

Und hier sah man ganz gut die Detailtiefe, die wir in den Templen immer wieder bewundert haben. Da steckt viel Arbeit drin.

Ansonsten sind das hier aber auch nur Schüler, die auch andere Dinge im Kopf haben. Zum Beispiel youtube leer zu schauen.

Fazit: Ein sehr guter Einblick in die verschiedenen Techniken, die wir in den Templen gesehen haben. Viele Dzongs haben Kunstarbeiten eine oder zweier dieser Techniken als Besonderheit, einzelne sogar mehr, und sind dafür im ganzen Land bekannt.

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