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Die Essenz von Prince Edward Island

Der Alternativtitel wäre übrigens „Strand, schöne Häuser, „little Anne“, Craftbeer und gutes Essen“ gewesen, aber das klingt schon zu lang.

Nach der kleinen Wanderung hatten wir ein paar Dinge auf der Liste, wollten aber auch einfach ein wenig herumfahren und schauen, was wir so finden. Eine gute Idee, wie sich später herausstellte.

Der heute Tag, inklusive der Wanderung, war im Nachhinein für uns so eine Art „Prince Edward Island“ auf einen Tag zusammengefasst, denn irgendwie haben wir es geschafft alles das, was uns an dieser Insel begeistert, am Ende zu machen. Also ab ging es vom Greenwich Trail in Richtung Nord-West. Direkt im ersten Örtchen, St. Peters Bay, fanden wir dann mit die schönsten Häuser auf der ganzen Reise.

Man muss bedenken, dass hier direkt nebenan ein Nationalpark ist, hinter dem Haus ist eine kleine Bucht mit ein paar Qyster-Zucht-Netzen und auf der anderen Seite der Landzunge ist eben der Atlantic. Warum man da noch so ein Riesen-Wohnwagen braucht, keine Ahnung.

Im Lonely Planet wurde ein paar Kilometer weiter die Dalvay-by-the-Sea National Historic Site empfohlen. Und da das quasi auf dem Weg lag, haben wir hier mal kurz angehalten. Das Haus gehörte früher einem Öl Tycoon und ist ein sehr gut erhaltenes Beispiel für den Baustil, welcher so im 19. Jahrhundert hier gepflegt wurde.

Heute ist hier ein Luxus-Hotel drin, man ist aber eingeladen sich alles anzuschauen und hätte sogar im Gebäude reinschauen können.

Wir drehten lieber eine Runde am Dalvay Lake und genossen die gute Luft und die Sonne.

Witzig und irgendwie auch typisch für die britische Vergangenheit, die die Gegend nun einmal hat, war dieser Boule-Platz mit begrenzenden „Kugel-Auffang-Kästen“.

Der Highway 6, dem wir hier folgten, führte zwischen dem Anwesen und dem Strand durch. Und wenn man schon einmal in der Nähe ist, dann schaut man auch mal kurz am Strand vorbei.

Für die Gäste des Hotels sicherlich angenehm, im Gegensatz zum Greenwich Beach aber etwas unaufgeräumter und voller.

Also ab ins Auto und weiter Richtung Westen. Entlang an keinen Stränden, weiter Landschaft und dem ein oder anderen Leuchtturm.

Hunger stellte sich langsam ein und so machten wir uns daran mit Lonely Planet und Internet eine passende Lokalität zu finden. Erster Vorschlag war das Blue Mussel Cafe in North Rustico. Das sah auch gut aus, hatte auch offen nur leider bekamen wir am Eingang gesagt, dass jetzt gerade die Küche Pause machen würde und wir erst in einer Stunde was zu Essen bekommen könnten.

Das war uns zu lange, denn wir wollten ja noch was sehen. Also suchten wir nach einer Alternativen und fanden diese auch gleich am Hafen von North Rustico.

Und wie auch immer das Essen im Cafe gewesen wäre: Hier waren wir völlig zufrieden! Sowohl die Fish & Chips von Jens als auch die überraschend günstige (27 CAN$) Lobster Roll von Meike waren sehr gut!

Und die Lage am Hafen war auch nicht so schlecht, denn so hatte man immer wieder was zu sehen. War gut so!

Gesättigt stiegen wir wieder ins Auto und fuhren weiter an der Küste in Richtung Westen zu einem Ort namens Cavendish. Hier lebte Anfang des 20. Jahrhunderts die Autorin Lucy Maud Montgomery, welche 1908 den Roman „Anne of Green Gables“ veröffentlich hat.

Die Geschichte der 11-jährigen Weisen Anne, die fälschlicherweise auf eine Farm auf P.E.I. geschickt wurde (die Besitzer der Farm wollten eigentlich einen Jungen, der auf der Farm helfen kann) und dort aufwächst kennt so ziemlich jeder in Kanada.

Das Buch ist auch eines der am häufigsten verkauften Bücher der Welt, denn etwa 50 Millionen davon wurden in 36 Sprachen verkauft. Es gibt davon Filme, Serien, Adaptionen und eines der am längsten durchgehend aufgeführten Musicals. In vielen Ländern, darunter auch Japan, wird das Buch im Englisch-Unterricht als Pflichtlektüre im Lehrplan geführt. Daher pilgern hier auch vor allem Asiaten her, die einmal die Farm sehen möchten, die Lucy Montgomery als Vorbild diente.

Denn hier ist Lucy selber aufgewachsen.

Für uns, die die Geschichte jetzt nicht so kennen, war das ganz interessant aber eben nicht so etwas besonders wie für die Die-hard Anne of Green Gables Fans, die sich hier einfanden.

Das Haupthaus konnte man auch besichtigen und so einen Eindruck davon gewinnen, wie man damals gelebt hat.

Blumen scheint man hier gemocht zu haben.

Ein schönes Areal und nett anzuschauen. Und da auch hier wieder Parcs Canada für verantwortlich waren, war der Eintritt für uns umsonst.

Fun fact: Pippi Langstrumpf basiert auf der rothaarigen Anne, denn das Buch war eines der Lieblingsbücher von Astrid Lindgren.

Zu den Häusern gab es auch eine sehr ordentliche Ausstellung über das Leben der Autorin und die Entwicklung der Figur. Und wo überall in der Welt die Geschichte der Anne Shirley gelesen wird.

Ein paar Phrasen haben sich auch in die kanadische Kultur eingebrannt und waren wirklich bedenkenswert: Wenn man sich schon einmal etwas vorstellt, dann kann das auch gleich etwas sinnvolles sein!

Für uns war dann aber der Zeitpunkt gekommen, an dem wir in Richtung Charlottetown zurückfahren. Und so kamen wir bei einem strahlend blauen Himmel wieder an, parkten das Auto und machten uns auf in die Innenstadt.

Das Kreuzfahrtschiff war weg und so kehrte wieder etwas Ruhe ein. Dachten wir.

Unsere Idee war: Ein paar neue Biere probieren, eine Kleinigkeit essen und einfach was quatschen / spielen.

Das mit den Bieren klappte schon, nur fing in dieser Lokalität auf einmal ein Musiker an, sein Equipment aufzubauen.

Zudem waren, auch das ist etwas was in diesem Urlaub nicht zu ersten Mal passiert, viele Biere tatsächlich ausverkauft. So eingeschränkt in der Auswahl machten wir uns auf die Suche nach einer Alternative, die uns vielleicht auch was zu Essen bietet. Und wo was mehr Ruhe herrscht.

Direkt neben der Craft Beer Corner liegt die hiesige Variante von Hop Yard, dem Laden, den wir in Halifax nach dem Rugby Spiel besucht haben und der da so leer war.

War er hier nicht. Lag aber auch am laufenden Pub Quiz und den Toronto Blue Jays im TV.

Aber immerhin gab es hier was zu Essen. Und unseren ersten Kontakt mit einem Nationalgericht Kanadas: Poutine!

Das musste sein, denn dafür haben wir heute zu viel „Kanada“ oder „P.E.I.“ gehabt – da musste auch das Essen landestypisch sein. Aber Poutine wird wohl eher nicht unsere Leibspeise, denn Pommes mit Bratensoße ist doch eher gewöhnungsbedürftig.

Als das Pub Quiz vorbei war, wurde der Pub auch wieder merklich leerer. Wir haben dann noch unser Spiel auf dem Tablet beendet und haben noch ein Bier getrunken. Und uns dann durch die Nacht auf zurück zum B&B gemacht.

Der Lesesessel war zwar verlockend, aber das Bett rief dann doch lauter.

Ein sehr cooler Tag: Wanderung, Strand, Seafood, Craftbeer, Anne of Green Gables, Poutine, Leuchttürme, Landschaft und noch viel mehr. Wir fühlen uns heute sehr kanadisch!

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