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Bulguksa Tempel und Seokguram Grotte

Bulguksa ist ein buddhistischer Tempel südöstlich von Gyeongju und gilt als Meisterwerk der Blütezeit der buddhistischen Kunst im Silla-Königreich. Er beheimatet mehrere Nationalschätze Südkoreas und ist seit 1995 zusammen mit der 4 km bergauf gelegenen Seokguram-Grotte in die Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit der UNESCO aufgenommen.

Mit den Buslinien 10, 11 und 700 (keine Ahnung, wie die auf die Nummern hier kommen) fährt man direkt zum Fuß des Tempels – man muss aber noch ein bisschen bergauf gehen.

Dafür ist man dann mitten in der wirklich sehr beeindruckenden Tempelanlage.

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Nach einem kurzen Spaziergang kommen durch einen Garten zu der eigentlichen Tempelanlage.

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Die Treppen vorne am Tempel haben 33 Stufen (sybolisieren die 33 Stufen zur Erleuchtung) und sind aus dem 8. Jahrhundert – benutzt werden dürfen sie nicht. Über einen Seiteneingang gelangt man zur Daeungjeon Halle.

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Die Halle selber ist eine Rekonstruktion, da das Original 1598 zerstört wurde.

Auf dem Platz vor der Daeungjeon Halle stehen zwei Steinpagoden: die dreistufige schlichte Seokgatap und die kompliziert konstruierte Dabotap.

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Die Seokgatap-Pagode vorne im Bild ist 8,20 m hoch, über 1300 Jahre alt und Koreas Nationalschatz Nr. 21. Die Dabotap-Pagode hinten im Bild, Koreas Nationalschatz Nr. 20, ist ca. 10,40 m hoch und zählt zu den bedeutendsten buddhistischen Kunstwerken der Welt und ist auf der 10-Won Münze abgebildet.

Alle Gebäude sind sehr aufwändig bemalt und wunderschön anzusehen – einfach durch die verschiedenen Höfe zu spazieren hatte was beruhigendes und entspannendes.

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Die Rückseite des großen Tempelhofes wird durch die „Halle ohne Worte“ (Museol-Jeon) abgeschlossen. Der Name der Halle geht darauf zurück, dass Buddhas Glaube nicht nur mit Worten gelehrt werden kann. Sie ist ebenfalls eine moderne Rekonstruktion.

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Viele der Gebäude und der hier zu sehenden Reliquien stammen aus dem 9. Jahrhundert – alles hier ist Original, denn dies ist ein aktiver Tempel mit praktizierenden Mönchen.

Wunderschön anzusehen, wie schon gesagt.

Auffällig war, dass echt viele Deutsche auf dem Gelände waren – nach den Koreanern waren Deutsche (wir haben 8 – 10 gezählt) die zweithäufigste Nation. Woran man auch erkennen kann: Es war wirklich leer, was den Zauber des Tempels natürlich noch verstärkt hat. Auch der Parkplatz zeigte, dass hier sonst mehr Besucher sind bzw sein können.

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Vor dem Tempel sind wir dann noch durch den Garten spaziert – auch dieser war super entspannend – einfach die Natur anschauen. Selbst die Herbstlaubfärbung beginnt langsam – die haben wir also auch noch mitbekommen.

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Zurecht ein Weltkulturerbe!

4 km berauf liegt gleichfalls ein Weltkulturerbe, nämlich die Seokguram Grotte. Der Bau der Grotte wurde im Jahr 774 fertiggestellt, sie geriet allerdings während der Joseon-Dynastie (1392−1910) tatsächlich in Vergessenheit.

Erst 1909 wurde die Grotte wiederentdeckt und unter der japanischen Herrschaft zwischen de ersten und zweiten Weltkrieg begann eine teilweise unsachgemäße Restaurierung.

Erst 1961 wurde begonnen, die Grotte inkl. der darin enthaltenen 3,45 Meter großen Buddha Statue zu restaurieren. So wurde der Grotteneingang mit einer Glasscheibe verschlossen und ein Holzgebäude als Eingangsbereich vorgebaut. 1995 wurde die Grotte dann zum Weltkulturerbe.

Zur Grotte fährt man, wenn man faul ist, mit dem Bus Nummer 12, einem Pendelbus zwischen Tempel und Grotte der alle Stunde fährt. Wir waren faul.

Oben angekommen hat man einen schönen Blick auf die Gegend.

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Nachdem man Eintritt gezahlt hat, ging es einen 10-minütigen Weg zur Grotte – alles sehr idyllisch und ruhig. Bis auf eine Gruppe Taiwanesen, die sich durch den Wald hindurch über 200 Meter unterhalten haben.

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Die Grotte selber sieht eigentlich von außen recht unspektakulär aus.

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Das Besondere an der Grotte ist allerdings, dass die Buddha-Statue ursprünglich frei stand und durch einen schützenden Baukörper umgeben werden sollte. Um zu vermeiden, dass die Statue während der Errichtung des Schutzbauwerks durch ein Lehrgerüst gestört würde, wurde die Kuppel mit einem einzigartigen Verfahren gewölbt. Mit der Krümmung der Kuppel drohten die Steine nach innen zu fallen. Deshalb wurden Steine mit einem Kontergewicht in die einzelnen Schichten eingefügt, die die Nachbarsteine vor dem Umfallen bewahrten. Je höher die Kuppelwölbung gemauert wurde, umso mehr Gegengewicht war nötig. Die Gegengewichtssteine sind am Kopf so behauen, dass sie wie ein Nagelkopf ausgebildet sind und damit die Nachbarsteine in der Schicht zurückhalten können. Oben in der Mitte sichert ein Schlussstein das Gewölbe. Das Gewölbe wurde mit einer dicken Lehmschicht abgedichtet und eingeschüttet, sodass es wie eine in den Berg gebaute Grotte wirkt.

Fotos darf man in der Grotte allerdings nicht machen, dafür muss man schon hierher fahren. Es sieht aber tatsächlich wie eine natürliche Grotte aus und ist sehr detailliertet modelliert bzw. bemalt.

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Würde man die Türen des Gebäudes davor öffnen, würde Buddha übrigens einen schönen Blick haben.

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Genau in Blickrichtung liegt übrigens das Meer und der Legende nach, sollte diese Statue einen Angriff des Volkes der Wa (gehört zum heutigen Japan) verhindern.

Auch hier waren übrigens mehrere Deutsche, auch zwei unserer Lieblinge, die irgendwie mit dem Bezahlen im Bus ihre Probleme hatten und auch sonst wie typische Deutsche unterwegs waren (= etwas überheblich, laut, meckernd). Aber wir sind manchmal auch nicht anders und immerhin haben sie (im Gegensatz zu anderen Nationalitäten) nicht den Verkehr aufgehalten oder auf den Boden gespuckt oder sich durch den Wald unterhalten und das Fotoverbot missachtet.

Eine schöne Sache ist übrigens, dass man hier Dachschindeln kaufen kann (8 Euro) und sie mit einem Spruch beschriften kann. Diese Schindeln werden dann bei den laufenden Ausbesserungsarbeiten an den Tempeln verwendet und finanzieren so die Erhaltung dieses Weltkulturerbes. Wir haben das nicht gemacht (unsere Schrift hätte eh niemand lesen können), aber es waren ein paar interessante Inschriften da. Sehr international das Publikum hier.

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Mit ein paar Minuten Wartezeit ging es mit der Buslinie 12 wieder zum Tempel und von dort aus mit einem Bus wieder in die Stadt Gyeongju zurück.

 

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