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Am – Am – Amsterdam

Anfang 2020 wollten wir mal für ein langes Wochenende einfach raus aus Kölle. Also schnell mal nach Alternativen geschaut, wo wir schon immer mal hinfahren wollten. Und wo es sich für ein Freitag-bis-Montag-langes-Wochenende dann auch von der Fahrstrecke auch lohnt.

Also nix mit Neuseeland.

Oder Asien.

Generell eher nur Kurzstrecke oder mit der Bahn und dann auch eher nahe der Heimat.

Und dabei ist uns ein Angebot für ein günstiges 1.Klasse Ticket mit dem ICE nach Amsterdam aufgefallen. Das klingt ja schon einmal sehr interessant – also schnell gebucht und Urlaub für Freitag und Montag eingereicht.

Und Freitag ging es dann auch zu einer angenehmen Zeit los, die Fahrt mit dem ICE nach Amsterdam dauert ja nur angenehme 2 1/2 Stunden von Köln aus.

Sogar die KVB legte uns keine Steine in den Weg, sodass wir unseren ICE pünktlich erreichten und sogar vorher noch ein Frühstück bei einer in deutschen Bahnhöfen omnipräsenten Backwaren-Kette mit Croissant-Logo holen konnten. Womit wir in unseren 1. Klasse Abteil etwas … hervorstachen.

Die Fahrt selber via Düsseldorf, Duisburg und Arnheim war unspektakulär und wir kamen relativ genau in Amstercam Centraal an.

Unser Hotel lag allerdings etwas außerhalb, da wir einerseits nicht 200 Euro pro Nacht ausgeben wollten und zweitens sowieso viel mit Bus & Bahn unterwegs sein würden. Da macht die eine Fahrt abends mehr auch nix aus. Vorab hatten wir uns nämlich für eine iAmsterdam Card entschieden, die mit 105 Euro für 3 Tage zwar etwas teuer war, dafür aber auch eine 72 Stunden Fahrkarte sowie den Eintritt in viele Museen beinhaltet. Und da man für einige Museen eh vorab Eintrittskarten inklusive Zeitfenster reservieren muss (z.B. für das Van Gogh Museum), war das am Ende sogar güstiger und wir konnte einfach vom Zug in die Metro gehen.

Wir schreiben diesen Artikel übrigens leider sehr viel später, sodass uns einige Details vielleicht entgehen. Aber auch nach mehrmaligem Durchschauen der Fotos haben wir gemerkt, dass wir überhaupt kein Foto unseres Hotels haben. Oder vom Zimmer. Es war aber das Mercure Amsterdam City. Wobei „City“ dabei etwas … übertrieben ist, denn es liegt weit südlich des Zentrums an einem Kanal, der zur Amstel führt. Mit der Metro kommt man aber vom Bahnhof ohne Umsteigen zur Haltestelle „Overamstel“, von wo aus es knappe 900 Meter entlang einer Ausfallstrasse zum großen Hotel waren.

Was uns aber definitiv in Erinnerung geblieben ist, ist das nette Personal beim CheckIn und auch sonst. Das Hotel würden wir auch wieder nehmen, denn in der Innenstadt zahlt man für eine ähnliche Qualität glatt das doppelte.

Für heute hatten wir uns eigentlich nicht viel vorgenommen und wollten uns einfach nur was treiben lassen. Und dann standen das VanGogh-Museum sowie ein feines Abendessen auf dem Programm. Also ab mit der Bahn wieder in die Innenstadt zun den vielen Museen. Von denen viele am Museumplein, dem Museumsplatz, liegen.

Wir dagegen sind etwas vorher ausgestiegen um unter anderen den Touristenströmen (vor allem Asiaten und Italiener / Spanier – in Gruppenstärke ja schon eine Prüfung für die Geduld eines reisenden Teufelchens) auszuweichen. Und wir hatten eben Zeit für den einen oder anderen Abstecher in was auch immer uns auffällt.

Als erstes war das, dafür haben wir ja aber auch ein Auge, eine Craftbeer Bar. Die Niederlande haben ja auch, das hatten wir ja damals in Groningen gemerkt, eine große Szene für handwerklich hergestellte Biere.

„Oh, Craftbeer!“ …

Na gut, wir sind halt auch leicht abzulenken. 😉

Danach ging es dann auch zum Museumsplatz. Amsterdam ist hier natürlich recht touristisch und man sieht überall die üblichen Angebote für Touristen. Aber wenn man etwas genauer links und rechts schaut, sieht man hier auch, warum Amsterdam gerade für Kreative bekannt ist.

Das Rijksmuseum würden wir uns später anschauen, jetzt ging es erst einmal zum Herrn VanGogh. Witzigerweise wurde durch den ehemaligen Eingang des Rijksmuseum jetzt ein Fuß- und Fahrradweg gebaut, sodass man einfach durch das Gebäude gehen kann.

Der Eingang liegt jetzt im Untergeschoss, mehr dazu aber wie gesagt später.

Das Van Gogh Museum wurde lange umgebaut und zählt zu den meistbesuchtesten Museen der Welt (über 2 Millionen pro Jahr).

Im Museum darf man nicht fotografieren, woran wir uns gehalten haben. Die anderen Besucher nicht. Aber das muss jeder selber wissen, ob er/sie/es sein jeweiliges Land so vertreten möchte …

Vincent van Gogh lebte von 1853 bis 1890 und gilt als einer der Begründer der modernen Malerei, also nicht „Die Landschaft sieht genau so aus, lass uns das malen“, sondern eher „ich lasse den Betrachter mal herausfinden, was ich meine“.

Van Gogh hat in seiner recht kurzen Schaffenszeit 864 Gemälde und über 1000 Zeichnungen in knappen 10 Jahren erschaffen. Er wurde in Brabant geboren, war Verkäufer, Lehrer, Prediger und widmete sich dann der Malerei. Da er seine Bilder nur sehr selten verkaufte, kam sein Bruder Theo für seinen Lebensunterhalt auf. Gelebt hat er während seiner Malerei in Brüssel, Antwerpen, Paris, Arles in Südfrankreich. Dort traf er sich auch mit dem Maler Paul Gauguin, mit dem er sich lange geschrieben hat. Und dort geschah auch das, wofür er womöglich neben seinen Bilder am berühmtesten ist: Am 8. Januar 1889 hat er sich große Teile seines linken Ohres abgeschnitten. Ob er das wirklich selber war oder nicht (auch Gauguins wird verdächtigt, denn die Beziehung beider Maler war von starken Konflikten geprägt) ist nicht geklärt. Nach einigen Aufenthalten in Hospitälern kam er nach Saint-Remy in eine Nervenheilanstalt. Danach ging es ihm wieder besser und er begann seine Bilder auszustellen. Doch nach einem Streit mit seinem Bruder, der inzwischend Familienvater war, wurde er wieder (wie man jetzt weiß) depressiv und starb am 27. Juni 1890 an einer vermutlich selbst zugeführten Schusswunde im Bauch. Warum und wieso ist bis heute unklar.

Im Museum selber konnte man neben den Bilder eben auch viel von der Geschichte des Malers lesen – auch der Audioguide half dabei sehr. Wirklich nicht umsonst eines der berühmtesten Museen der Welt – wirklich beeindruckend!

Über die Dauer unseres Museumsbesuches wurde es schon langsam dunkel.

Wir hatten allerdings noch ein wenig Zeit und entschieden uns dann, zu Fuß zum Abendessen im Restaurant Lastage zu gehen. Und dabei die kleinen Gassen, Grachten und auch die Leute auf uns wirken zu lassen

Übrigens gibt es wirklich viele Radfahrer, die (ähnlich wie in Kopenhagen) Vorfahrt haben. Der durchschnittliche Tourist sieht das ja eher nicht ein und so sieht man auch recht viele Unfälle.

Außerdem das eine oder andere bekannte Unternehmen.

Aber jetzt ab zum Abendessen!

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