Heute ging es von Cranbrook (der Stadt ohne Leben) nach Calgary. Der Stadt, wo uns vorher jeder gesagt hat: „Da braucht ihr keine Nacht zu verbringen, da ist eh nix los!“ … Mal schauen, wer gewinnt.
Von unserem Hotel, dem Almo Court Motel, ging es recht früh los.
Von hier aus ging es den Crowsnest Highway entlang in Richtung dem Bundesstaat Alberta.
Dabei war beeindruckend, wie sich die Landschaft schon auf diesen paar Kilometern änderte. Unseren ersten Stopp hatten wir noch in den Rocky Mountains, am Ort einer Katastrophe: Dem Frank Slide.
Am 29. April 1903 rutschten hier um 4:10 Uhr in der Früh etwa 90 Millionen Tonnen Gestein vom Berg ab und begruben die Siedlung Frank und die Bahnstrecke unter sich und mit ihr etwa 70 Menschen.
Das ganze hat etwa 90 Sekunden gedauert, hat aber 3 Quardatkilometer Schuttfläche ergeben. Vom Informationscenter kann man einen kleinen Weg zu einem Aussichtspunkt spazieren (ca. 2 Kilometer), von dem man das ganze Ausmaß der Verwüstung erahnen kann (siehe vor allem das Panoramafoto).
Sehr beeindruckend!
Weiter ging es entlang des Highways – aufgrund einer Empfehlung durch die Tourist Info und durch unseren Motel-Besitzer sind wir zu den Lundbreck Falls gefahren. Sehenswerte Wasserfälle, an die man sogar dicht herankommt.
Auch wenn es, wir man an der Kamera erkenne kann, recht nass war. Oder erfrischend. Je nach „Becher-halb-voll“- oder „Becher-halb-leer“-Mentalität …
Aufgrund der vorangeschrittenen Zeit sind wir gleich weiter zum Head-Smashed-In Buffalo Jump gefahren, einem der UNESCO Weltkulturerbe Kanadas. Der Weg entlang des Highways 3 führte inzwischen durch eine der windigsten Regionen Kanadas. Und eine der flachsten …
Nach einer Weile kamen wir zu der Abzweigung zum Head-Smashed-In Buffalo Jump.
An dieser Stelle haben die hier ansässigen Indianer ganze Büffelherden mit einem ausgeklügelten System von Leitlinien/Leitplanken, Lockmitteln und Jägern zu einer Klippe getrieben und in den Abgrund gestürzt, um die so vollzählig getötete Herde dann als Nahrung für den Winter zu verarbeiten. Den Namen hat diese Stelle übrigens nicht von den Büffeln, sondern von einem Weißen, der diesem Spektakel beiwohnen wollte und sich unglücklicherweise UNTER die Klippe gestellt hat. Überraschenderweise haben die herabfallenden Büffel ihn nicht unversehrt gelassen. Genau genommen wurde er später mit einem eingestoßenen Schädel gefunden, daher der Name.
Das hier angelegte Infocenter ist auf jeden Fall einen Besuch wert – hier erfährt man alles über den Büffel Sprung an sich als auch über die Kultur der hier lebenden Native Indians.
Neben der Ausstellung und einem 15 minütigen Film, den man sich anschauen kann, kann man auch an die Stelle spazieren, wo die Büffel über die Klippe gestürzt sind.
An dieser Stelle kann man heute noch ca. 10 Meter tief fallen, vor 5.700 Jahren, als der Büffelsprung das erste Mal verwendet wurde, waren es noch 23 Meter. Der Rest ist heute durch Erosion und Büffelknochen aufgefüllt. Das letzte Mal wurde diese Stelle von den Natives vor etwa 120 Jahren verwendet.
Auf dem Gelände gibt es noch ein Cafe, was, wie überraschend, Büffel Burger serviert. Die Wahl war nie so einfach (leckerer Burger!)
Nachdem eine nicht kleine Horde renitenter amerikanischer Rentner in das Museum eingefallen ist, sind wir weitergefahren. Das Wetter wurde allerdings zusehends schlechter.
Der Vorteil war, dass man von den Highways aus recht gut sehen konnte, wo die Regengüsse waren. Und so sind wir gut um den, wie wir später erfahren haben, Hagel herumgefahren. Unser Weg führte uns nämlich nicht direkt nach Calgary, sondern nach …
Nicht direkt das Vulcan aus Star Trek, aber einen kleinen Ort, der mit der Namensgleichheit versucht Geld zu machen. Oder zumindest auf der Landkarte aufzutauchen, denn Vulcan hat sich ganz dem Star Trek Kult verschrieben.
Auch die Touristen Information ist gleich richtig gebaut worden und enthält eine Sammlung von Star Trek Devotionalien. Und eine Sammlung von Autogrammen von Schauspieler der Star Trek Serien und Filmen, die hier zu Besuch waren.
Was augenscheinlich nicht wenige waren.
Außer diesen zwei Dingen gibt es aber nicht viel in Vulcan, Alberta. Ich vermute zumindest, dass der Planet Vulcan mehr zu bieten hat.
Die verbliebenen Unwetter haben wir weiterhin großräumig umfahren …
… und so sind wir nach langer Fahrt endlich in Calgary in unserem Hotel angekommen. Die große Stadt hat uns wieder … 😉