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Restaurant Det Røde Pakhus, Rønne

Den ersten Abend in Rönne hatten wir eigentlich nicht viel vor. Mehr oder weniger wollten wir spontan ein bisschen durch die Straßen spazieren und uns dann ein Restaurant suchen, wo wir zu Abend essen können. Da eine erste Internet-Recherche allerdings recht wenig Optionen bot, haben wir spontan via einer App noch einen Tisch im örtlichen Gourmet-Restaurant gesichert, wo wir uns dann auch überpünktlich einfanden.

Das rote Lagerhaus, was „Det Røde Pakhus“ übersetzt bedeutet, ist vom Guide Michelin mit dem Label „Bib Gourmand“ ausgezeichnet, also für eine sorgfältig und preiswert zubereitete Küche.

Genauer gesagt haben die Testesser hier festgestellt, dass die zwei gastro-erfahrenen Besitzer eine moderne und kreative Küche mit vorzugsweise lokalen Zutaten bieten. Na dann, schauen wir mal.

Schön war es im Inneren ja schon einmal, obwohl wir von Beginn an in großer Sorge lebten, dass wir eines oder alle Gläser im Laufe das Abends runterwerfen würden.

Zu trinken gab es wieder Wasser und zwei Flaschen guten Weines. Auf die Weinbegleitung haben wir angesichts de Preises und der schönen Auswahl günstiger Weinflaschen verzichtet.

Als Grüße aus der Küche gab es direkt mal ein paar handwerkliche und geschmackliche Knaller: Weißklee mit Sepiatinte als Blatt gebacken und ein knuspriges Teigröhrchen mit Blumenkohl-Mayonnaise drin.

Sehr spannend, weil so einfach und einfach gut: Ein Fingerfood-„Kartoffel mit Spargel und Sauce“!

Passt genau zu der Besessenheit, mit der die Dänen Spargel und Kartoffeln zelebrieren.

Gefolgt von einem grünen Gazpacho, was allerdings etwas dickflüssig daher kam.

Erster Gang war dann eine Eisenkraut-Creme mit frischen Erbsen. leicht sautierten Tomaten und Hummer.

Das war schon sehr cool, gerade das Gemüse war super frisch und knackig und passte gut zum Hummer.

Kürbis, (leider etwas kleine) Jakobsmuschel, Saiblingskaviar und Eiscreme aus gelbem Curry.

Klingt etwas wild und erinnerte uns an ein Menu aus der Fleisch-Fachzeitschrift „BEEF“, wo mal farblich einheitliche Tellergerichte vorgestellt wurden. War aber schon stimmig, auch wenn die Proportionen hier etwas ungleich verteilt waren. Das Curry-Eis war aber sehr lecker und passte zu den Muscheln sehr gut.

Dann etwas einfacher und weiterhin farblich zueinander passend: Makrele mit Tomaten.

Hier war die Sauce der Knaller, die Makrele war eher flach im Geschmack und ging angesichts der starken Aromen von Sauce und Tomaten unter. Aber spannende Kombination.

Der Hautpgang war dann einfach nur lecker: Schweinebauch, super zart gebraten. Dazu Zwiebeln, Kirschen, eine sagenhafte Sauce mit Trüffelgeschmack. Nicht viel aber halt gut!

Beim Hauptgang war das Ziel deutlich zu sehen, was hier verfolgt wird: Lokales (das Schwein) kreativ und lecker verarbeiten und präsentieren. Sehr gut gemacht, auch wenn in den Gängen vorher hier und da etwas nicht auf Sterneniveau gekocht wurde, zumindest unserer Amateur-Meinung nach. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Nachtisch dann wieder von der gröbere Präsentation aber wieder sehr lecker. Und im Falle der weißen Schokolade, Himbeere, dem grünen Tee Sorbet und den Nüssen sehr erfrischend.

Gefolgt – und hier waren wir ob der Präsentation sehr überrascht – drei Varianten vom Erdbeere mit Joghurt mit Blüten.

Das war klasse und sehr, sehr schnell verputzt. Immer ein gutes Zeichen, auch im Hinblick auf die Portionsgrößen, wenn man den Nachtisch noch angenehm essen kann und nicht stopfen muss.

Apropos „Stopfen“: Das musste man dann beim Kaffee.

Eine sehr coole Entdeckung und ein Restaurant, was sicherlich höhere Ambitionen hat. Service und Interieur zeigten zumindest, wo es hingehen soll. Die Küche müsste nun noch im Detail nachziehen.

Beliebt ist das Restaurant aber auf jeden Fall, denn alle Tische waren belegt und ein paar Spontanbesucher wurden abgewiesen. Nach Aussage unserer Kellnerin sind sie auch mehr oder wenig immer ausgebucht und das ist ja auch ein gutes Zeichen.

Satt und zufrieden ging es dann durch due laue Sommernacht zurück zum Hotel – ein guter Abschluss unseres ersten Tages auf Bornholm.

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