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Wanderung Bergischer Streifzug 9 – Bergischer Fuhrmannsweg

Wochenende ist Wanderzeit! Und erst Recht, wenn das Wetter einen sonnigen Sonntag verspricht. Also zogen wir unsere Wandersachen an und machten uns mal wieder in den Oberbergischen Kreis auf, Jens Heimat. Und ca. 40 Minuten nach der Abfahrt standen wir am Bahnhof Marienheide. Und das ziemlich alleine.

Aber wir warteten nicht auf einen Zug, sondern standen am Ausgangspunkt des Bergischen Streifzuges Nummer 9, dem Fuhrmannsweg.

„Auf hundert Straßen war er einst zu Hause, bei Wind und Wetter fuhr er durch das Land“, heißt es in einem Nachruf auf einen „Bergischen Fuhrmann“. Zäh mussten die Fuhrleute sein, die noch vor rund hundert Jahren auf den damals weithin holprigen Wegen im Bergischen Land unterwegs waren und zahlreiche Güter transportierten: von Feldfrüchten über Roheisen bis hin zum gefährlichen Schwarzpulver.

Wie bei den Streifzügen üblich gibt es diverse Infotafeln, die die Geschichten, die Fuhrleute gern in den zahlreichen Fuhrmannskneipen erzählten, zum Thema haben. Und der Weg selber führt von Marienheide zur Brucher Talsperre und zur „Bonten Kerke“ – ein Gebiet, was Jens zur Schulzeit durchaus öfters unsicher gemacht hat. Oder sicherer. Je nachdem.

Quer durch einen relativ neuen Teil von Marienheide ging es dann los.

Kurz nach dem Start zweigte die ehemalige Wippertalbahn ab, die Marienheide nach Bergisch Born bei Wuppertal verbunden hat. 1995 wurde diese Strecke stillgelegt und ist heute als Geh- und Radweg in Benutzung.

Für uns ging es an der Kirche St. Mariä Heimsuchung vorbei über die Klosterstraße entlang der Bahnstrecke nach Gummersbach.

Für Jens schön (weil Eisenbahn), für Meike weniger (weil steil).

Oben angekommen auf dem Kahlenberg fand Jens sich nicht mehr zurecht, denn früher war nicht nur mehr Lamette, sondern auch mehr Wald.

Na gut, kann halt nicht alles so bleiben wir es mal war.

Also spazierten wir weiter, unterhielten uns und genossen das sonnige Wetter.

Über einen … irgendwie überdimensioniert gesicherten Bahnübergang ging es dann in Richtung der Brucher Talsperre.

Und natürlich als wir weg waren von der Eisenbahn kam die oberbergische Bahn vorbei. Naja, immerhin: Kein Blog ohne Bahn!

Durch ein paar Felder ging es bergan – weiterhin durch das schöne oberbergische Land.

Und dann kam auch schon die Talsperre.

Auch hier: Früher war weniger … Klo? Durch die touristische Bedeutung wurde hier in ein sehr beeindruckendes und irgendwie fehl am Platze aussehendes Toilettenhäuschen investiert. Keine Ahnung, wie es im Sommer frequentiert wird, aber alles ist besser als die Wildpinkler, die früher hier die Landschaft verschandelten.

Apropos „früher“: Hier hat Jens früher Wachdienst gehalten – an der Wasserrettungsstation der DLRG. Ja genau: Hier hat der kleine Jens darauf geachtet, dass niemand ertrinkt und das auch erfolgreich.

Schon spannend, was an diesem Ort auf einmal für Geschichten wieder hoch kamen. Und Meike hörte sich alle tapfer an … 😉

Die Talsperre selber wurde 1912 erbaut und 1913 eröffnet. Etwa 3,3 Millionen Kubikmeter Wasser werden hier gespeichert, alleine zur Regulierung des Hochwassers. Trinkwasser wird hier nicht entnommen, daher darf hier auch Wassersport betrieben werden. Daher auch der Wachdienst der DLRG.

Die Staumauer wurde 1990 bis 1993 renoviert und ist der Ausgangspunkt für den 4 Kilometer langen Rundweg um die Talsperre. Die Jens noch von diversen Trainings-Sessions kennt.

Vieles noch da, vor allem der Bootsanleger, wo ein pubertierender Jens damals Mädchen ins Wasser geschubst hat. Natürlich nur nett gemeint.

Die knapp 5 Hektar große Wasserfläche lag angenehm still vor uns. Wir wurden nur von zwei Studierenden unterbrochen, die hier Fragen zum Tourismus der Region gestellt haben und denen wir gerne Auskunft über uns und unsere Wünsche für die Region gaben.

Wir machten uns dann auf den Weg, wobei wir schnell merkten, dass wir nicht gerade rund liefen und so lieber den eigentlich 13,5 Kilometer langen Weg abkürzen wollten. Eigentlich geht es noch weiter bis in das Dort Müllenbach, aber wir drehten dann lieber eine Runde um die Talsperre und wieder zurück.

Auch hier galt: Früher war mehr Wald.

Aber auch trotz der Abkürzung: Das Wetter war fabelhaft für einen kleinen Sonntags-Spaziergang.

Die Ausflugslokale hatten natürlich noch nicht auf, im Sommer stehen hier sehr viele Autos und die Menschen drängeln sich in die paar Lokale, die es hier hat.

Auch der Schnapps konnte uns nicht locken noch mehr zu wandern.

Und so ging es am ehemaligen Waldhotel Marienheide und dem ehemaligen Tanzclub (ja, ist so lange her!) GBP vorbei zurück nach Marienheide selber und zum Auto.

Und obwohl die ganze Tour jetzt etwas kurz war: Eine schöne Runde und eine nette Erinnerung für Jens an seine Schulzeit. Quasi als Bote der neuen Tourismus-Möglichkeiten, die das Bergische Land jetzt langsam hat, stand dann auch der Bergische Fahrradbus am Bahnhof, mit dem One-Way Touren möglich sind.

Aber das gibt es dann beim nächsten Mal …

Statistik:

  • Gelaufen am 30.04.2023
  • Dauer 2:25 Stunden
  • 9,3 Kilometer mit 93 hm

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