Zum Inhalt springen

Stupa, Kloster und Buddha in Thimphu

Bei der Überschrift habe ich mich mehrfach verschrieben … hoffentlich ist es jetzt korrekt.

Der heutige Sightseeing-Tag in Thimphu hat so viele verschiedene Facetten, dass wir ihn blog-technisch aufteilen. Begonnen hat er mit drei religiösen Gebäuden, die wir als allererstes besucht haben: Den Memorial Chorten, dem Great Buddha Dordenma und dem Thangthong Dewachen Nonnenkloster.

Erster Halt war die „Memorial Stupa“ oder auch Thimphu Chorten geannt. Diese Stupa, gewidmet dem dritten König, ist eine der zentralen religiösen Gebäude der Stadt. Erbaut wurde die Stupa im Jahr 1974 und im Gegensatz zu anderen Stupas werden hier nicht die Überreste eines Menschen aufbewahrt, sondern nur ein Foto des Königs.

Diese Chorten sind ein zentraler Punkt im Leben vieler Bhutanesen, denn es ist sehr üblich, gerade für ältere Menschen, hier den ganzen Tag zu verbringen. Viele bringen ihre Eltern hierhin, die dann Runde für Runde um die Chorten drehen (immer im Uhrzeigersinn, versteht sich). Und dabei sich unterhalten, Musik hören, mit anderen über andere tratschen oder einfach nur die westlichen Besucher beobachten.

Eine sehr interessante Stimmung. Und den alten Herren mit der Linkin Park Kappe haben wir jetzt mal nicht fotografisch festgehalten, aber das entsprach dem Bild vieler hier. Irgendwie bunt, irgendwie merkwürdig aber auch irgendwie passend für dieses Land.

Danach ging es zu unserem Auto, was in der Nähe geparkt war. An den kostenpflichtigen Parkplätzen steht übrigens immer jemand, der jedem Auto einen Schnipsel Papier mit der Ankunftszeit unter die Windschutzschreibe klemmt. Und das Papier nimmt er dann auch wieder ab, wenn man wegfährt bzw. an ihm vorbeifährt. Und dann bezahlt man halt. Übrigens nicht so viel.

30 Minuten am Kölner Dom kosten auf jeden Fall mehr als die 13 Cent für 30 Minuten hier …

Nach einer kleinen Fahrt kamen wir am zweiten religiösen Programmpunkt des Vormittages an, der großen Buddha Statue von Thimphu.

Der „Great Buddha Dordenma“ ist eine Statue, die vom 4. König Jigme Singye Wangchuck zu seinem 60. Geburtstag errichtet wurde. Die Statue selber wurde mit chinesischer Unterstützung erbaut, die knappe 47 Millionen US Dollar gespendet haben. Die Gesamtkosten sollen über 100 Millionen US Dollar betragen und werden aus Spenden aus dem In- und Ausland finanziert.

Der Bau begann 2006 und sollte im Oktober 2010 beendet sein, war es aber bis 2015 nicht. Genauer gesagt wird noch am Aufgang zur Statue sowie an vielen anderen Dingen gearbeitet. Bhutanesen sind nicht gut im Pläne machen, wie uns Norbu mehrfach gebeichtet hat. So werden kleinere Feste auch dann erst vorbereitet, wenn es halt soweit ist. Planung braucht man ja nicht.

Die Statue selber ist 52 Meter groß und damit eine der großen Buddha-Statuen der Welt.

Neben dem 60. Geburtstag des Königs erfüllt die Statue zwei Prophezeiungen: Einerseits hat ein bekannter Yogi prophezeit, dass eine große Status Buddhas stehen wird, die dann Segen, Frieden und Freude über die Welt bringt. Und andererseits hat vor 800 Jahren ein Guru diese Stelle erwähnt und das dort eine Statue steht wird.

Dementsprechend reichhaltig sind die Verzierungen und Bilder, sowohl im als auch außerhalb des Tempels, der sich in der Statue befindet.

Im Inneren gibt es über 100.000 kleine Buddha-Statuen und auch sonst viele Dinge zu sehen, sehr lohnenswert die Schuhe dafür auszuziehen.

Und auch draußen gibt es viele nette Einblicke. Sogar ein Selfie-Spot gibt es …

Auch der unglaublich groß dimensionierte Platz vor der Status beeindruckte sehr.

Dann kam es aber etwas komisch, denn neben uns waren natürlich auch noch andere Touristen hier. Und eine Gruppe von Touristen ist uns ja schon mehrfach negativ aufgefallen, nämlich die Inder. Die sind einerseits sehr laut, anstrengend und unfreundlich allen anderen gegenüber. Andererseits kennen sie keine körperliche Distanz, was bedeutet, dass sie einen auch ungefragt antatschen und aufdringlich sind. Zumindest für unseren Kulturkreis. Und auch für den der Bhutanesen, zumindest für Norbu.

Auf jeden Fall hat uns so eine Gruppe erblickt und dann Norbu gebeten ein Foto für sie zu machen. Was dann zu einer wahren Fotosession ausartete, wo jeder jeden fotografierte.

Das mit dem „Ich mache ein Foto mit dem einen Handy und ihr schickt euch das dann zu“ kennen die übrigens auch nicht. Jedes Foto musste mit jedem Handy gemacht werden. Grmbl …

Irgendwann haben wir uns dann einfach verdrückt, dafür war uns die Zeit dann doch zu kostbar.

Also ging es die, noch im Bau befindliche, große Treppe hinunter zum Auto.

Und ab zum nächsten Programmpunkt, bevor die bösen, grauen Wolken da rechts noch nervig werden.

Letzter religiöser Programmpunkt war das Thangthong Dewachen Nonnenkloster.

Das Thangthong Dewachen Nonnenkloster ist ein kleines Kloster, was von etwa 60 Nonnen bewohnt wird. Erbaut in 1976 ist dies ein sehr schönes, wenn auch im Gegensatz zum Kila Nonnenkloster sehr urbanes Kloster.

Die Stadt ist quasi um das Kloster herum gewachsen.

Als wir da waren, aßen die älteren Nonnen gerade im Tempel-Eingang ihr Mittagessen – das war interessant zu beobachten. Genauso wie wir interessant für sie waren, als wir uns den Tempel angeschaut haben.

Ansonsten war jetzt Mittagsruhe angesagt, für Mensch und Tier.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.