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Wanderung Bröleck und Burg Herrnstein

Da uns kurz nach der letzten Wanderung schon wieder die Decke auf den Kopf fiel und dazu noch schönes Wetter plus ein freier Kalender auf der Arbeit lockte, ging es schon wieder auf eine kleine Wanderrunde.

Dieses Mal haben wir uns allerdings nicht für einen Bergischen Streifzug entschieden, sondern eine der vielen Trecks, die man zum Beispiel bei outdooractive.de findet: Eine laut dem Trek 13 Kilometer lange Wanderung rund um den kleinen Ort Bröleck im Rhein-Sieg Kreis.

Diese klassischen Wanderwege, die nicht touristisch designed sind und auch dementsprechend nur von wenigen Idealisten aus Wander- oder Gebirgsvereinen markiert und betreut werden, sind oftmals eine Herauforderung. Denn die Wegbeschreibungen ähneln oftmals einer breiten Salve bei „Schiffe versenken“ („A3, dann B4 und dann A5232“).

Nun gut, so langsam haben wir da den Dreh raus und GPS hilft halt auch in solchen Situationen die Umwege so klein wie möglich zu halten.

In der Nähe des Weges, der uns vom kleinen Dorf Bröleck zur Burg Herrnstein und im Bogen wieder zurück führen sollte, war ein kleiner Wanderparkplatz. Diesen haben wir auch schon beim zweiten Versuch erfolgreich erreicht und schon ging es los.

Der Weg selber führt weitestgehend auf forstwirtschaftlichen Wegen und war daher ganz angenehm zu gehen. Wenn es nicht minus 3 Grad gehabt hätte und der ansonsten wohl eher was nasse / matschige Weg sehr hart gefroren gewesen wäre. Was hier noch im Nachhinein ein Vorteil war.

Und warum wandern wir bei so einem Wetter? Nun, der alte Bundeswehr-Spruch „Gibt kein falsches Wetter, gibt nur falsche Kleidung!“ trifft doch ab und an zu.

Der Ort Bröleck entstand übrigens erst 1956. Denn da folgte die Gemeinde Ruppichterroth dem Wunsch von 95% der Bewohner, die den bisherigen Namen des Ortes „Felderhoferbrücke“ zu lang fanden. Also benannte man die Mündung des Waldbrölbaches in die Bröl sinnvollerweise in den heutigen Ort „Bröleck“ um.

Der Hinweg zur Burg Herrnstein führte entlang der Bröl, wenn auch oftmals weit höher gelegen.

Was halt leider auch bedeutete, dass man leicht bergauf über eisige Wege gehen musste.

Die letzten Tage hatte es auch tagsüber Frost gegeben, was schön anzuschauende Eis-Skulpturen im Wasser zu Folge hatte.

Alles in allem ein schöner Spaziergang und schon nach ein paar Kilometern kam die Burg Herrnstein in Sicht.

Um diese sollte es dann einmal gegen den Uhrzeigersinn herum gehen. Dazu musste man allerdings etwas blöd an der stark befahrenden Straße entlang gehen – halt auch ein Nachteil von so einem „Nicht-Tourismus-Wanderweg“.

Die Burg Herrnstein ist um 1300 entstanden und war früher mal eigentlich nur ein Haus. Durch einige Umbauten entstand dann die heutige Anlage. Diese kann man übrigens meistens am ersten Samstag eines jeden Monats besichtigen. Die Burg selber ist der Sitz der „Gräflich Nesselrodischen Forstverwaltung“.

Wir wollten niemanden besichtigen, sondern gingen einfach einmal um das Areal mit seinem weiten Wassergraben (links im Bild, ähnelt wegen des Eises hier eher einer Wiese).

Die Nähe des Wassers sorgte hier allerdings auch für eine recht feuchte Wegbeschaffenheit. Und die Sonne sorgte dafür, dass man dies auch merkte.

Im Falle von Jens: Zu spät merkte!

Aus welchen Gründen Jens auch noch weiße Socken angezogen hatte, wusste er selber nicht mehr. Naja, jetzt sind es braune Socken. Die im Müll sind.

Aber trotz dieses kleinem Malheurs setzten wir den (immer trockender werdenden) Weg fort. Eine sehr schöne Runde, auf der wir niemanden sahen und so schön die frische, kalte Luft und die Sonne genießen konnten.

Nach dieser Umrundung der Burg ging es in einer Art Bogen wieder zurück zum Auto. Der nun einzuschlagende Weg war allerdings im Grunde genommen zweigeteilt: Die erste Hälfte bergauf, die zweite bergab. Sind wir ja eigentlich nicht so die Fans von, aber da die Sonne auf den Weg schien und der Boden trocken und angenehm war, störte uns dies heute mal weniger.

Auf dem „Gipfel“ angekommen, sahen wir dann auch einige Waldarbeiter, die im Wald ein wenig aufgeräumt haben. Obwohl sie aus irgendwelchen Gründen diesen Baum hier übersehen haben …

Für uns ging es dann halt „nur noch“ bergab. Und … was ist das? Der Weg ist gesperrt?

Das „Achtung Waldarbeiten – Lebensgefahr!“ kam jetzt echt überraschend, denn hier war weit und breit niemand zu sehen. Oder zu hören. Und Waldarbeiten hatten wir ja gerade (ohne jegliche Warnung) passiert. 2 Kilometer zurück wollten wir jetzt auch nicht wirklich, denn einen Abzweig gab es hier nicht wirklich.

Also haben wir, mutig / faul wie wir sind, das Band ignoriert und uns das damit schön geredet, dass man halt von unten aus nicht dahin hätte gehen dürfen, wo wir gerade her kamen. Also … irgendwie so.

Natürlich haben wir, bis auf einen Fahrradfahrer der uns einmal überholte und dann wieder entgegenkam, niemanden gesehen. Und überlebt haben wir es offensichtlich ja auch.

Was noch interessant war: Der Trek, den wir ursprünglich ausgesucht hatten und dem wir auch fast genau gefolgt sind, hatte uns knappe 13 Kilometer angekündigt.

Irgendwo scheinen wir aber eine Abkürzung genommen zu haben, denn viel früher als erwartet kamen wir aus dem Wald heraus und waren schon fast am Auto. Angesichts der doch etwas kühleren Füße bei Jens war das aber auch nicht so schlimm und so ging es nach diesem kleinen Spaziergang zurück nach Hause. Und ab ins Wochenende …

Statistik:

  • Gelaufen am 12.02.2021
  • Dauer 2:54 Stunden
  • 10,1 Kilometer mit 477 hm

(Karte von outdooractive.com/de/ / openstreetmap.org)


Nachtrag: In Zeiten von Corona haben wir, damit uns nicht die sprichwörtliche Decke auf den Kopf fällt, Ende März 2020 dazu entschlossen, das Beste aus der Situation zu machen. Dies bedeutete auch, dass wir uns für eine Abwechslung entschieden haben, die 1. spontan möglich ist und 2. uns nicht in die Nähe von Menschen bringt bzw. die Möglichkeit bietet, den gebührenden Abstand zu halten.

Beides haben wir durch spontane (beruflich wie wettertechnisch) Wanderungen gefunden, die wir hier bloggen wollen.

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