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Wanderung Rheinsteig und Rotbäckchenpfad in Unkel

Irgendwie hatten wir die letzte Zeit Glück mit unseren Terminen auf Arbeit und dem Wetter. Denn wenn wir wenig Termine haben, war das Wetter gut und so konnten wir wieder einmal eine Wanderung planen. Da wir dieses Mal auch Bock auf eine längere Tour (zeitlich gesehen) hatten, fiel unsere Wahl auf eine Tour, die zum Teil auf dem Rheinsteig und dem Rotbäckchenpfad verläuft. Beides in der Nähe der Stadt Unkel in Rheinland-Pfalz.

Dorthin sind es von Köln aus etwa 40 Minuten an Bonn vorbei und entlang des unteren Mittelrheins bis hin zum kleinen, 5000 Einwohner zählenden Unkel.

Der Weg begann an einem kleinen … nun, man nennt das hier etwas übertrieben „Kaskade“ oder „Wasserfall“. Diese ließen wir aber links liegen und wollten uns dieses Naturschauspiel epischen Ausmaßes für das Ende des Weges aufbewahren.

Also ging es ein Stück die Straße runter und ab auf den Rheinsteig.

Der Rheinsteig ist ein 2005 eröffneter Fernwanderweg, der 320 Kilometer auf der rechten Rheinseite von Wiesbaden nach Bonn führt und dabei 11.700 Höhenmeter überwindet.

Und natürlich fing unser Teil davon direkt mit ein paar von diesen Höhenmetern an …

Naja, wir hatten ja Zeit eingeplant und nahmen es daher mit Humor.

Da der Rheinsteig ein sogenannter Premiumweg ist, wird er auch dementsprechend in Schuss gehalten – daher findet man hier sehr oft Sitzmöglichkeiten, Bänke und Liegen. Und es ist auch dafür gesorgt, dass es sehr abwechslungsreich bleibt – quasi andauernd kann man etwas neues erblicken.

Nach der ersten Steigung ging es entlang einer sehr schönen Allee, wo wir die Bekanntschaft mit einigen Hunden machten, die die weitläufigen Wiesen ausgiebig nutzten.

Immer noch dem Rheinsteig folgend ging es dann an einem Pferdegut mit Campingplatz vorbei (Corona- oder Winterbedingt sehr leer und ruhig).

Der Weg war weitestgehend sehr gut begehbar, nur einzelne Stellen haben unter dem Frost und Auftauen etwas gelitten.

Vor dem Ort Bruchhausen führte der Weg angenehm durch einen schönen Wald. Sehr angenehm zu gehen.

Doch irgendwann mussten wir ja, denn wir wollten ja zu unserem Auto zurück, den Rheinsteig verlassen. Also ging es dann diesen Weg hinein und mehr oder weniger quer durch den Wald in Richtung des kleinen Ortes Bruchhausen.

Aber wir haben es richtig genossen durch den Wald zu spazieren und mal wieder aus der Wohnung rausgekommen zu sein. Und das Kaiserwetter tat sein übriges dazu.

Nach dem Wald führte unser Weg entlang kleinerer Höfe wie dem Lindenhof und dem Birkenhof an Wiesen entlang. Und auch hier: Angenehm zu gehen und die Ruhe tat sehr, sehr gut!

Der kleine Ort Bruchhausen wurde am Rande passiert und weil wir eine Bank in der Sonne entdeckt haben und uns ja auf eine längere Wanderung inklusive Mittagspause vorbereitet hatten, wählten wir diesen Ort für eine Verschnaufpause.

In der Sonne war es wirklich angenehm und das Weitergehen war sehr, sehr schwer. So aus Motivationsgründen.

Weiter ging es auf dem Rotbäckchen Rundwanderweg. Diesen würden wir ab jetzt zurück zum Rheinsteig folgen.

Witziges Erlebnis: Auf einem kleinen asphaltierten Weg kam uns ein Teenager-Pärchen mit einem Roller entgegen. Den sie, als sie uns passierten, ausgemacht haben damit es vermutlich nicht so laut war. Oder weil sie eigentlich dort nicht hätten fahren dürfen, haben wir zumindest nachher vermutet. Wir fanden es auf jeden Fall nett.

Zurück auf dem Rheinsteig ging es dann parallel am Rhein entlang zurück in Richtung Unkel. Und der Rheinsteig hat, wie schon gesagt, viel zu bieten.

Zum Beispiel diese recht erfolgreiche Mülltonne (hey, Platz 3 ist ok!).

Oder eben schöne Blicke auf Vater Rhein.

Die Erpeler Ley, an der wir uns hier befinden, ist eine 136 Meter über dem Rhein gelegener Basaltfels. Früher als Steinbruch verwendet ist die Gegend heute unter Naturschutz.

Auf dem Plateau findet man witzigerweise ein paar Denkmäler, viele Bänke und Sitzgelegenheiten sowie eine 800 Meter Aschenbahn und Möglichkeiten zum Kugelstoßen sowie Diskus oder auch Speerwerfen. Warum auch immer.

Wir hielten uns zurück und genossen einfach nur den Ausblick.

Auch gibt es hier oben ein Ausflugslokal was wie aus einem Heinz Erhard Film entsprungen aussieht. Natürlich, ist ja Corona-Pandemie, geschlossen.

Hier oben waren auch einige Leute, was uns auf unseren Wanderungen ja sonst eher selten bis nie passiert. War auch direkt ungewohnt bzw. in der derzeitigen Zeit auch schon etwas befremdlich, so „eng“ (= 2-3 Meter Abstand) mit anderen Menschen zu sein.

Der Weg führte dann hinab in den kleinen Ort Erpel. Bergab. Auf unserem Erzfeind: Den Stufen!

Die Stufen waren aber ganz ok, auch wenn die Blätter es ein wenig rutschig gemacht haben und wir teilweise einfach neben den Stufen gegangen sind.

In Erpel durften wir dann gleich wieder bergauf gehen (den Rheinsteig verließen wir hier auch noch einmal kurz). Warum auch nicht. Hier zeigte sich auch, dass man bei fremden Treks, die man im Internet findet, oft mal schauen sollte, wie aktuell diese sind. Denn wo die- oder derjenige, der den Trek aufgezeichnet hat, vor ein paar Jahren noch ohne Probleme über ein Feld gehen konnte, kann heute schon ein Haus stehen.

Wir hatten das zuerst gar nicht so genau bemerkt, aber wir sind im Grunde genommen quer durch den Vorgarten des Hause gewandert. Naja …

Weiter ging es wieder zwischen zwei Grundstücken hindurch – diesmal war aber wenigstens erkennbar, dass man hier theoretisch langgehen konnte. Auch wenn das nicht wirklich ein offizieller Weg war.

Das hinauf und hinab war dann aber schon etwas anstrengender, auch weil hier das „Steig“ in „Rheinsteig“ zum tragen kam.

Aber wie schon gesagt: Sitzgelegenheiten gab es genug und so nutzten wir eine dieser in Verbindung mit dem Rest der Sonne aus und ruhten uns einfach was aus.

Wobei es schon kalt war, weswegen wir auch murrend und widerwillig dann aufgebrochen sind.

Ach so: Kein Blog ohne Bahnbild. Wenn es möglich ist.

Im Bild zu sehen: Schloss Marienfels, und die Regionalbahn ins Ahrtal. Ach ja, ins Ahrtal würden wir auch gerne bald mal wieder …

Aber erst einmal zurück zum Auto. Der Rheinsteig ist hier sehr ausführlich beschildert – gefühlt hatte jeder fünfte Baum ein Zeichen dran.

Selbst hier hatte es Bänke, genauer gesagt solche „Baumelbänke“, die extra hoch sind, sodass man die Beine baumeln lassen kann.

Wir waren dann aber bald schon wieder am Ausgangspunkt angekommen. Nicht ohne vorher die „Kaskade von Unkel“ zu begutachten.

Naja – dieses Überbleibsel einer alten Mühle war jetzt nicht so schlecht anzuschauen, von einem Wasserfall zu sprechen erschien uns aber etwas übertrieben.

Aber hier war auch schon unser Auto und nach sehr angenehmen und abwechslungsreichen 13,5 Kilometern ging es zurück nach Hause.

Statistik:

  • Gelaufen am 19.02.2021
  • Dauer 3:04 Stunden
  • 13,3 Kilometer mit 358 hm

(Karte von outdooractive.com/de/ / openstreetmap.org)


Nachtrag: In Zeiten von Corona haben wir, damit uns nicht die sprichwörtliche Decke auf den Kopf fällt, Ende März 2020 dazu entschlossen, das Beste aus der Situation zu machen. Dies bedeutete auch, dass wir uns für eine Abwechslung entschieden haben, die 1. spontan möglich ist und 2. uns nicht in die Nähe von Menschen bringt bzw. die Möglichkeit bietet, den gebührenden Abstand zu halten.

Beides haben wir durch spontane (beruflich wie wettertechnisch) Wanderungen gefunden, die wir hier bloggen wollen.

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