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Essen, Instrumente und künstliche Intelligenz (und Insekten)

Nachdem wir uns vom Abendessen zurück ins Hotel gerollt haben, konnten wir am Montag etwas ausschlafen. Frühstück brauchten wir eh keines, die Mengen, die wir gestern in Retz im Heurigen und abends im Restaurant Huth zu uns genommen hatten, sollten bis zum Abend ausreichen.

Also stand dem Ausschlafen nichts im Wege und davon machten wir dann auch Gebrauch. Nun wollen wir aber auch nicht den ganzen Tag im Hotelzimmer verbringen (wo außerdem die Fernbedienung des Fernsehers defekt war und wir Faulpelze keinen Bock hatten, bei jedem Programmwechsel aufzustehen) und so haben wir uns dann so um den Mittag herum auf dem Weg gemacht.

Und dies leise, um die Blumenzwiebeln nicht zu wecken …

Unser Ziel war das technische Museum in Wien. Hier waren wir schon einmal vor vielen Jahren und fanden es damals schon sehr interessant. Und aktuell gab es dort eine Sonderausstellung zum Thema „Essen“, was uns sehr interessierte.

Also hinein mit uns. Und mit Markus, der ebenfalls Interesse hatte und sich seinen Terminkalender dafür freigeschaufelt hatte.

Immer wieder beeindruckend die 1918 eröffnete große Halle im Stahlbeton. Unser Weg führte uns aber direkt in den 3 Stock zur Sonderausstellung „FoodPrints

Hier wurde an 6 Stationen ein wenig die Geschichte von Technik und Ernährung gezeigt sowie auf neue Technologien im Bereich der Lebensmittelproduktion eingegangen. Die ganze Ausstellung ist sehr neu und daher auch auf aktuellstem Stand, was gerade eine nachhaltige Entwicklung angeht.

Aufgelockert wurden die jeweiligen Stationen durch kleine Videos von österreichischen Lebensmittelproduzenten, von einem Bäcker bis zu dieser Dame.

Sie produziert tatsächlich Tofu in Österreich und baut dabei selber die dazu nötigen Sojabohnen an.

Ebenfalls, gerade für uns Japan-Fans, interessant: Sushi aus dem 3D Drucker. Ein Konzept liegt bereits vor und es gibt erste Planungen, dass sogar in Japan (!) ein Restaurant eröffnet, was Sushi aus dem Drucker anbietet.

Wenn nicht in Japan, wo dann …

Jens war fasziniert von diesem dreigeteilten Video, in dem die Herstellung von Brot gezeigt wird. Einmal (links) von einer Privatperson, einmal (in der Mitte) von einem handwerklichen Bäcker und einmal (rechts) in einer großen Fabrik. Und das einigermaßen synchron, sodass man die jeweiligen Schritte vergleichen konnte.

Auch in Erinnerung geblieben: Das transparente Hühnchen. Das ganze ist ein Pilotprojekt von Walmart und IBM in den USA – für jedes Hühnchen wird dabei aufgelistet, welche Medikamente es Zeit seines Lebens erhalten hat, wann es verletzt wurde und von wo nach wo es transportiert wurde.

Neben den 6 Themen der Ausstellung gab es noch einen sogenannten „interaktiven Vermittlungsbereich“, Tastelab genannt. Nun, was wurde hier vermittelt? Essen eben …

Genauer gesagt gab es zukunftsträchtige, weil nachhaltiger zu produzierende Lebensmittel wie Maden oder Heimchen. Na dann Mahlzeit. Schmeckt übrigens eher neutral und crunchy das Gewürm.

Auch andere, den Geschmackshorizont erweiternde Stationen gab es. Beispielsweise konnte man an dieser Station erfahren, wie Töne einen Unterschied im Geschmack erzeugen können.

Meike war da eher … nicht von überzeugt.

Nachdem wir aber genug über Essen erfahren haben, stromerten wir durch den Rest des Museums. Im gesamten technischen Museum werden etwa 5% der gesamten Exponate ausgestellt. Und selbst dafür bräuchte man mehrere Tage, wenn man sich alles wirklich genau anschauen würde.

Wir ließen uns dagegen etwas treiben und schauten hier was an und da was an.

Zumindest bis wir zu den Musikinstrumenten kamen. Wie dieses unnötig komplizierte Klavier …

Hier hielten wir (und vor allem Meike) was länger auf. Waren aber auch viele und sehr interessante Dinge zu sehen, was auch den Grund hat, dass das technische Museum eine der größten Sammlung historischer Musikinstrumente Europas hat.

Oder dieser Geigen-Automat.

Ach so: Autos gab es dann auch.

Dann entdeckten wir noch eine weitere Sonderausstellung, die uns dann doch noch einmal lockte: Künstliche Intelligenz.

Gleich zu Beginn konnte man in diesen Raum gehen und sich analysieren lassen.

Das ganze ist ein Projekt, was sich „We are data“ nennt und was zeigen soll, welche Daten man von sich alleine durch physische Anwesenheit preisgibt und was davon abgeleitet werden kann. Von ein paar Kameras beobachtet und vor ein paar Situationen gestellt, versucht die Software abzuleiten, wer man ist und einiges mehr. Aber sooo nah sind wir anscheinend noch nicht bei der dystopischen Zukunft angekommen, denn Jens wurde für einen untergewichtigen 30 jährigen Mann gehalten. Stimmt nur beim „Mann“ …

Aber auch so interessant, welche aktuellen Entwicklungen gerade bei der Analysegeschwindigkeit von Bildern erfolgen und was man dann damit machen kann. Für uns als ITler war das aber weniger überraschend oder gar erschreckend, denn wir bekommen berufsbedingt ja doch eher mit, was möglich ist und was am Ende dahinter steckt.

Markus musste sich dann aber auch leider verabschieden, denn die Arbeit rief immer lauter. Und auch Meike und Jens machten sich dann wieder auf den Weg ins Hotel, denn um 17:30 Uhr hatten wir schon einen Termin, den wir auf jeden Fall wahrnehmen wollten.

Nein, nicht das erschreckend neutrale Schwechater Zwickel an der Hotelbar …

Es geht wieder in den Stadtpark.

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