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Keltic Lodge Cape Breton

Auch dieser Blog beschäftigt sich mit 2 Tagen. Genauer gesagt mit den 2 Abenden, die wir in der Keltic Lodge am Carbot Trail an Cape Breton verbracht haben.

Bei sonnigem Wetter fuhren wir zu der im Cape Breton Highlands National Park liegenden Lodge, welche sich auf einer Halbinsel beim Ort Ingonish über ein paar Quadratkilometer streckt.

Das Haupthaus wurde 1904 durch den amerikanischen Industriellen Henry Corson erbaut, nachdem ihm sein Freund Alexander Graham Bell (je, DER Bell mit dem Telefon) die Gegend als Tipp gegeben hat, wo er ein Haus für seine erkrankte Frau bauen sollte, da hier eine außergewöhnlich gute Luft und sehr gutes Wetter herrschen sollte.

Hat auch geklappt, denn seine Frau erholte sich von ihrer Lungenkrankheit und überlebte ihren Mann.

Die heutige Main Lodge war das ehemalige Sommerhaus der Familie Corson und als der Tourismus auf Cape Breton in Schwung kam, hat sie es tatsächlich der Regierung von Nova Scotia verkauft. 1941 eröffnete die Lodge für den Tourismus, allerdings zuerst für 2 Saisons und nur im Sommer.

1951 wurde alles einmal renoviert und in der heutigen Art und Weise wieder eröffnet. Durch seine Lage ist man hier quasi konkurrenzlos, was auch die Preise pro Übernachtung zeigen. Außer der Lodge gibt es noch ein paar Motels und Campingplätze, sonst aber nichts.

Da wir aber inzwischen recht faul geworden sind und außerdem hier laut Tripadvisor, dem Lonely Planet und anderen Quellen auch eine gute Küche herrschen soll, haben wir hier etwas Geld in die Hand genommen und 2 Übernachtungen inklusive Frühstück gebucht.

Von Außen sah ja alles soweit sehr schön aus, im Inneren kam man sich aber etwas aus der Zeit gefallen vor. Und obwohl das Zimmer schon schön war, gab es doch die eine oder andere Kleinigkeit, die wir für den Preis besser erwartet hätten.

So zum Beispiel eine unbrauchbare, aber schön anzusehende, Klimaanlage.

Vom Bad, in schönen minz-grün gehalten, haben wir kein Foto gemacht – aber hier zeigte sich dann doch das Alter der Unterkunft. Modern war hier nichts mehr.

Dafür aber, und das ist ja bei Immobilien immer das wichtigste, war die Lage wunderschön.

Auch etwas Stauraum gab es, im Gegensatz zu anderen Unterkünften auf dieser Reise. Wenn auch ein aufgeklappter Koffer ausgereicht hat, um sich im Raum nicht mehr bewegen zu können.

Was auch schön sein sollte: Der kleine Pool mit Windschutz (sehr wichtig beim aktuell herrschenden Wind), der exklusiv für die Hotelgäste zur Verfügung steht.

Wir sind zwar mit Schwimmsachen hingegangen aber nicht ins Wasser gestiegen, denn da schwamm allerlei Unrat bis hin zu 2 OP-Masken herum. Schön ist anders.

Also zurück auf das Zimmer und die Vorteile der aktuellen Zeitzone genutzt: Man konnte NFL schauen!

Für beide Abendessen hatten wir jeweils einen Tisch reserviert. Am ersten Abend im als Gourmet-Restaurant bezeichneten „Purple Thistle Dining Room“, ab zweiten Abend in der „Highland Bar“.

Zuerst also die „upscale“-Variante, wo schon einmal die Aussicht begeistern konnte. Zumindest solange es noch hell war.

Beim Essen gab es allerdings dann doch eher weniger Gourmet-Essen, da waren wir schon etwas enttäuscht. Nicht zuletzt auch weil wir ja deswegen hier die Zimmer gebucht hatten.

Als ersten Gang ein Salat mit … Zeug.

Sehr langweilig. Unsere Stimmung war hier, auch aufgrund der doch etwas merkwürdigeren Nachbartische, etwas gedämpft.

Die in der Pfanne gebratenen Jakobsmuscheln mit Speck und Rübenpüree waren ok, aber leider nichts im Gegensatz zu den anderen Jakobsmuschel-Gerichten, die wir auf dieser Reise genießen konnten.

Was man allerdings hervorheben muss ist der Service: Die junge Dame die unseren Tisch bediente war sicherlich nicht vom Fach und noch recht neu in ihrem Job (Die Keltic Lodge ist einer der wenigen Arbeitgeber der Region), aber sie war super nett, nicht auf den Mund gefallen und war sich auch nicht zu fein, Hilfe zu holen, wenn sie etwas nicht wusste.

Zeit für die Hauptgänge: Gewinner war ein Teller mit Risotto und verschiedenen Muscheln. Sehr schlonzig und gehaltvoll.

Auch nicht schlecht aber von den Dimensionen her etwas … wenig: Die Entenbrust mit Gemüse.

Alles in allem riss der Service das ganze noch etwas hoch. Nicht zuletzt weil ein paar eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmte Tropfen ihren Weg an unseren Tisch gefunden haben.

Der Nachtisch war dann ok, aber für den Anspruch einer Gourmet-Küche war das viel zu wenig und viel zu langweilig. Gerade in einer Region, die solchen Zugang zu Seafood und anderen Lebensmitteln hat, muss für die Behauptung mehr kommen.

Das Frühstück dann am nächsten Morgen: Ebenfalls im „Gourmet-Restaurant“ und in Form eines Buffets. Einziges Highlight, neben dem Ausblick natürlich, waren die Eggs Benedict mit schöner Sauce. Aber ansonsten auch hier wieder: Mehr Schein als Sein.

Auch nicht nicht hilfreich: Die teilweise echt unfreundlichen oder schon dreisten Mit-Gäste. Allen voran die Golfer, die auf den nahen Cape Breton Highland Links eine Runde drehen wollten. Und sich anscheinend schon beim Frühstück schlechte Laune verschaffen wollten, um dann eine Entschuldigung für die schlechte Golfrunde zu haben.

Wir haben uns danach in unsere Wander-Sachen geworfen und sind auf dem berühmten Skyline Trail gewandert.

Nach der Wanderung haben wir uns dann wieder in die Lodge zurückgezogen und uns, nach dem wohlverdienten Duschen, auf in den Sitting Room gemacht.

Dieser ist quasi die Hotelbar und bietet neben Pub-Food auch die ein oder andere Aktivität und Unterhaltung.

Und beim Thema „Pub-Food“ sind wir ja gerne dabei. Gerade weil Meike ja noch nie Poutine probiert hatte.

Oben zu sehen besteht Poutine aus Pommes, Käse und dunkler Bratensauce. Sieht aus wie ein Unfall, schmeckt nach so vielen Kalorien wie auch enthalten sind und macht süchtig. Also bis zu den ersten Bauchschmerzen.

Da half nur der verrückte Angus (Insider von der Arbeit) …

Nachtisch gab es auch und inzwischen waren auch hier alle Tische belegt und wir spielten was auf dem Tablet (Kniffel, in der Regel zumindest) und quatschen mit anderen Gästen.

Und auch hier trat dann ein Musiker aus der Umgebung auf und sang eigene Kreationen und traditionelle Folk-Musik.

Auch hier galt: Gibt es einen interessanten Schnapps? Dann her damit!

Dieser hier stammt aus unserem nächsten Programmpunkt, der Glenora Distillery. Dazu aber im übernächsten Blog mehr.

Gemischtes Fazit zum Keltic Lodge: Der Charme liegt im Detail, der große Vorteil in der Location. Das Personal fast ohne Einschränkung nett und hilfsbereit, aber zum Essen alleine würden wir nicht hier hin fahren. Der Mangel an Alternativen macht es aber auch schwer hier, allerdings haben wir auf den 2 Fahrten rund um das Kap die ein oder andere Möglichkeit zu Essen gefunden. Und für die Preise hier wäre ein ordentlicher Burger und 2 Taxi-Fahrten auch drin gewesen. Oder gleich eine andere Unterkunft.

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