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In den Klauen des Kranichs …

… ist man verraten und verkauft! So beschreibt man auf jeden Fall in diversen Foren und Blogs den derzeitigen Service-Standard der deutschen Fluglinie. Schauen wir mal, wie es beim heutigen Nachtflug von Toronto nach München so wird.

Das Flugzeug selber war mit einem sehr neuen A350 ja schon einmal eine gute Voraussetzung und wir hatten uns ja für die 8 Stunden auch Premium Economy Sitze gegönnt. Eigentlich nur wegen der etwas größeren Sitzbreite und der für uns als Paar viel angenehmere 2-3-2 Bestuhlung, sodass man einem fremden Sitznachbarn entgeht.

Die Premium Eco liegt vor der Economy selber und ist durch eine unglaublich dünnen Sichtschutz und ein Tuch abgeschottet.

Im Ernst: Man hört alles! Aber ansonsten ist der Abstand schon schön und im Gegensatz zu alten Premium Economy-Flügen (z.B. bei den alten A330 der SAS) kann einem der Vordermann bzw. die Vorderfrau nicht die Kniescheiben raushauen, da der Sitz nur marginal nach hinten geht und man eher in der Sitzschale nach vorne rutscht, wenn man sich bequemer hinsetzen möchte.

Von Hinlegen bzw. einem Bett wollen wir mal gar nicht sprechen – wir waren schon froh über ein paar Minuten Schlaf. Was bei Meike auch daran lag, dass ihr Bildschirm kaputt war. Super!

Als Alternative vom recht unfreundlichen Bordpersonal wurde ein Platz in der Mitte angeboten – zwischen 2 Fremden. Ja nein, danke! Alternativen oder sogar eine Kompensation wie Bonusmeilen oder einfach ein Sekt wurden gar nicht erst angeboten. Danke für gar nix.

Durch die Verspätung war es inzwischen stockdunkel, was die Fotos etwas schwierig machte. Aber nach dem Start drehte die Maschine in Richtung Lake Ontario ab, um dann parallel zu Downtown in den Steigflug zu gehen.

Und in Echt war das noch spektakulärer.

Unspektakulär war dagegen das Essen: Der Hunger hat es rein getrieben, um eine gewisse Bettschwere zu erreichen.

Das Ziel war nämlich wieder recht zeitig einzuschlafen, denn 6 Stunden später würden wir in München um 10 Uhr Ortszeit landen.

Klappte so semi, aber immerhin ein paar Minuten Schlaf konnten wir beide ergattern. Aber der Folgetag würde hart werden und der Jetlag ein paar Tage anhalten – soviel war uns jetzt schon klar.

Ein kleines Frühstück gab es auch, aber ansonsten war vom Flug nicht viel zu erzählen. Die Sitze sind ok, man kann sich etwas von links nach rechts schütteln und wenn einem der Hintern einschläft, kann man was herum rutschen und es angenehmer machen.

Im Gegensatz zu früher kam aber niemand nachts mit Wasser oder Saft durch die Reihen (zumindest haben wir nichts gemerkt, es kann aber auch sein, dass wir da geschlafen haben).

Der Sinkflug begann und leider würden wir mit einiger Verspätung in München landen. Was angesichts unserer Umsteigezeit von einer Stunde eine schlechte Nachricht war.

Beim Anflug merkte man dann auf einmal, wie der Gashebel nach vorne gelegt wurde und der Airbus wieder in den Steigflug ging. Wir hatten ein paar Tage vorher noch drüber geredet, dass wir trotz unserer ganzen Reisen noch keinen Landeabbruch hatten. Aber musste das gerade heute sein?

Aber so kamen wir immerhin in den „Genuß“ einer Platzrunde inkl. ein paar Fotos vom Flughafen München.

Dann eine Runde über die bayrische Landschaft …

… und schon waren wir unten. Während des Druchstartens hat der Kapitän übrigens sehr angenehm und ruhig den Grund erklärt: Der Tower hatte in der Einflugschneise Vögel entdeckt und er hat sich zum Durchstarten entschlossen, um keinen Vogelschlag zu riskieren. Safety first – ist schon gut so!

Einzig das mit dem Anschluss war dadurch natürlich noch etwas unsicherer geworden, allerdings wurde unser Flug bei der Fahrt ans Gate nicht mit „sie werden umgebucht“ genannt.

Also die müden Knochen raus aus dem Flieger, ab zum Peoplemover, wie die fahrerlosen Züge genannt werden.

Dann überraschend viele Treppen hoch, durch eine glücklicherweise leere Einreisekontrolle und …

… zu früh beim Boarding! Immer! Wenn! Wir! Pünklich! Sind! Beginnt! Das! Boarding! Später!

Aber im Ernst: War heute unser Glück, denn ansonsten hätten wir den Flieger wohl verpasst. Ein paar Minuten später konnten wir dann durch den Gold-Status auch direkt einsteigen und uns hinten hinsetzen.

Und dann die 60 Minuten Flug nach Köln im wahrsten Sinne des Wortes „absitzen“.

Auf dem Vorfeld eine Aeroflot-Maschine, die auch erst einmal hier stehen bleibt, denn nach dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine kann die Gesellschaft durch die Sperrung ihrer Konten die Gebühren nicht zahlen.

Für uns ging es schnur-stracks Richtung Norden und quasi nach dem Steigflug ging es direkt wieder in den Sinkflug.

Und schon waren wir, bei bestem rheinischen Wetter wieder in Köln.

Auch hier wieder: Blos schnell aufstehen, weil ansonsten kommt man ja nicht mehr raus!

Für uns ging es gemütlich zur Gepäckausgabe (vorbei an der inzwischen geschlossenen „Quick Exit“-Tür).

Wo wir (willkommen zu Hause) wieder etwas länger auf unsere Koffer warten mussten. Aber sie kamen und das ist eben der Vorteil einer Fluggesellschaft wie Lufthansa und ihren Hubs: Hier klappt dann doch öfters mal was.

Dabei waren wir schon ziemlich gerädert, denn der Tag war lang gewesen. Die paar Minuten Schlaf im Flieger zählen wir mal nicht mit. Aber irgendwann kamen sie auch und so ziemlich als erste.

Dann ging es die bekannte Rolltreppe hoch und ab durch die angenehm kühle Luft zum Taxistand.

Und dann waren wir auch schon wieder zu Hause. 27 Tage Urlaub lagen hinter uns, unzählige Eindrücke, Gespräche, Erlebnisse und Austern. Also für Jens zumindest.

Danke Nova Scotia, New Bruinswick, Prince Edward Island und Toronto – wir kommen gerne wieder!

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