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Der erste Abend in der Stadt der sieben Hügel – Bergen

Bergen liegt an der Westküste Norwegens. Die Stadt selber liegt direkt am Byfjord liegt, wobei die Gemeinde sehr viel größer ist. Aufgrund der Lage nennt man sie auch das „Tor zu den Fjorden“. Mit 290.000 Einwohnern ist Bergen die zweitgrößte Stadt Norwegens. Bergen ist in Norwegen auch als Syvfjellsbyen, übersetzt „die Stadt der sieben Hügel“ bekannt.

Der Hafen von Bergen ist einer der geschäftigsten Häfen Europas und von hier aus starten auch die bekannten Schiffe der Hurtigruten. Außerdem endet hier eben die Bergenbahn und es gibt einen relativ großen Flughafen. Dazu kommen wir dann aber erst am Abreisetag.

Die Stadt ist geprägt durch die am Naturhafen Vagen verlaufende Bryggen, übersetzt „Anleger“ oder „Kai“ beziehungsweise auch Tyske Bryggen, also deutscher Kai. Diese hier stehenden Holzhäuser sind alte Handelshäuser der Hanse, die bis nach Bergen hoch ihren Handel trieb. Nach mehreren Bränden (1702, 1855, 1916), die durch die typisch norwegische Holzbauweise begünstigt wurden, erließ die Stadt Verordnungen, die den Bau von Holzhäusern auf dem Stadtgebiet nicht mehr gestattete. Das Hafenviertel Bryggen, das bei den Stadtbränden mehrmals nicht verschont geblieben war, wurde allerdings nach jeder Zerstörung nach originalen Plänen wieder aufgebaut. Das Profil ist daher heute noch dasselbe wie im 12. Jahrhundert. Und aus diesem Grund wurde Bryggen als Beispiel hanseatischer Baukunst in Norwegen durch die UNESCO 1979 zum Weltkulturerbe ernannt.

Passenderweise lag unser Hotel direkt am westlichen Ende der Bryggen.

Hier spazierten wir einfach entlang, denn so ein richtiges Ziel hatten wir für den ersten Abend nicht. Vielmehr waren wir als Kunden der deutschen Bahn unsicher, wann wir denn ankommen würden – insofern ließen wir uns ein wenig treiben.

Auch hier: Moomins!

Und der wohl schönste Starbucks der Welt. Reingegangen sind wir aber trotzdem nicht.

Stattdessen fiel unsere Wahl auf die am Hafen liegende Bergenhus Bryggeri. Bier hatten wir ja schon lange nicht mehr … *hüstel* … also rein mit uns.

Komischerweise gab es noch etwas Diskussion, wo und ob wir denn sitzen können – der Laden war bis auf eine Gruppe aus 2 Amerikaner, einem Serben und einem Norweger, die vermutlich auf der gerade vor Anker liegenden Aida arbeiten, und einer kleinen Familie total leer.

Merkwürdig. Die Geschwindigkeit bei der Bestellung war dann auch recht durchschnittlich, was dann auch der Qualität des Bieres entsprach. Naja – man liegt eben nicht immer richtig.

Das galt auch teilweise für das Essen, wobei die Jakobsmuscheln mit Gurke, Avocado und Grünkohl jetzt beileibe nicht schlecht waren. Aber vom Hocker hat es Jens nicht gehauen.

Meike dagegen traf ins Schwarze. Beziehungsweise ins Weiße, denn die Bergensk Fiskesuppe, eine lokale, kräftige, sehr wärmende Suppen-Variation mit Lachs, war hervorragend.

Hauptgang und der eigentliche Grund, neben der Brauerei, warum Jens diesen Laden entdeckt hatte: Fish & Chips! Gute Pommes, befriedigender Fisch mit sehr dicker Pannade.

Meike orderte, vermutlich um nicht teilen zu müssen, einen Burger mit Pilzen.

Naja, toll war der jetzt auch nicht. Die Amerikaner neben uns gingen dann auch in die Pool Bar eine Etage tiefer und somit war der Laden jetzt total leer – irgendwie wurden wir nicht warm hier. Da half auch das spannende Nachtisch-IPA mit dem Namen Ale of Plenty von Nøgne Ø, einer Brauerei, die Jens sehr mag, nicht mehr.

Immerhin waren dann wieder mehr Leute da, was der Geschwindigkeit der Bedienung jetzt nicht zuträglich war.

Also zahlten wir und drehten noch eine Runde um das Hafenbecken.

Und hier zeigte dann Bergen, was es schön macht: Die Häuser sehr gut mit Licht in Szene gesetzt, eine sehr schöne Atmosphäre und eine kleine Innenstadt.

Und weil wir es einfach können, haben wir uns in einen Spiele-Laden namens „Outland“ was umgeschaut. Der mit der beste Laden für Brettspiele war, den wir jemals gefunden haben. Wir waren ehrlich kurz davor ein paar Erweiterungen zu Spielen, die wir haben, zu kaufen und damit die maximale Kilogramm unserer 3 Koffer auszureizen.

Auch Spiele aus Gummersbach gab es hier und nicht nur die bekannte „Exit“-Reihe.

Ein Brettspiel für 230 Euro war auch verlockend, aber dann doch preislich nicht im Rahmen dessen, was wir ausgeben wollten.

Und letztendlich haben wir dann nur viele Fotos gemacht und so Ideen gesammelt, mit welchen Spielen wir unsere Sammlung über die nächsten Monate erweitern wollen.

In unserem einfachen Hirn hatten wir so viel Geld gespart und konnten es ja dann in Bier re-investieren. Logisch, oder? Also ging es einmal quer durch die Stadt zu einem Laden mit dem vielversprechenden Namen „Vinyl“.

Wo es eine sehr, sehr beeindruckende Anzahl von Craft Beers gab. Und gleich das erste von Meike gewählte „Ginger Ninja“ der 7 Fjell Bryggeri aus Bergen war ein Hit.

Zitat des Untappd CheckIns von Jens: „Das ist lecker! Und ich habe keine Ahnung wieso!?! Sehr süß, Ingwer, Schärfe, leicht spritzig …“. Es war klar, dass wir uns hier wohl fühlen würden und so packten wir wieder das Tablet aus, spielten etwas, quatschten und probierten uns durch die umfangreiche Karte.

An dieser Stelle schonmal: Wir haben den ganzen Urlaub keine norwegischen Kronen abheben müssen und sind nur mit unseren VISA- und MasterCard-Karten ausgekommen. Bargeldlos ist hier die Norm.

Irgendwann haben wir dann aber eingesehen, dass es besser Zeit ist, ins Hotel zu gehen und uns auf den morgigen, letzten Tag vorzubereiten. Auf dem Heimweg gab es dann aber noch ein Problem und das war der „Oh, Hunger“-Reflex von Jens. Der beim auf dem Heimweg liegenden „Polser“-Stand zum Tragen kam und ein Vorbeigehen unmöglich machte.

Vögel waren zum Glück keine zu sehen.

Und da wir ja gerne in der österreichischen Hauptstadt mit den Worten „A Eitrige mit an Krokodü, an G’schissenen und an 16er Blech“ nachts eine Essenbestellung abgeben (übersetzt übrigens eine Käse-Krainer, süßem Senf, einer Essiggurke und ein Ottakringer Bier) machte Jens hier was ähnliches: Eine Rentier-Polser mit norwegischem Käse drin.

Ein Bier, allerdings ein Leichtöl, gab es dazu auch noch. Meike verzichtete und trank noch eine Cola. Aber so kann ein Abend ganz angenehm, wenn auch sehr ungesund enden.

Um auf dem Zimmer noch Alternativen zu haben wie beispielsweise Wasser wurde noch ein 7Eleven geentert.

Hier drohten dann auch Sachen, die wir selbst nüchtern nicht ausprobieren wollen würden.

Uns so ging es mit Keksen und Wasser zurück ins Hotel. Morgen steht unser letzter Tag in Norwegen an und am Ende soll es noch ein Gourmet-Essen geben. Übermorgen geht es dann zurück nach Deutschland.

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