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Fahrt via Ahrtal ins Le Chopin Boppard

Pfingsten ist ja ein von uns gern genommenes Wochenende für einen Kurzurlaub und auch dieses Jahr war es wieder so weit, dass wir unserer Wanderleidenschaft frönen wollen. Es geht wieder nach Bopperd, wieder ins Hotel Bellevue, wieder mit einem Abendessen im Le Chopin.

So weit, so „normal“. Die Tage zuvor hatten wir aber einen gefährlichen Mangel an Ahrweinen in unserem Weinschrank festgestellt und daher fuhr Jens mit unserem Auto einen kleinen Umweg auf dem Weg den Rhein aufwärts in Richtung Mittelrheintal und bog ins Ahrtal ab.

Hier wollten wir mal wieder bei 2 unserer Stamm-Winzer einkaufen (Meyer Näkel hatte leider nicht auf) und ein Weingut, wo wir bislang noch nie waren, aber schon mehrfach gute Weine eingekauft haben.

Also rein in das wieder renovierte Probierlokal vom Weingut Jean Stodden, wo uns Inhaber Alexander Stodden persönlich unsere Weine aus dem Keller holte.

Weiter aufwärts sieht es immer noch sehr, sehr leer und kaputt aus. Überall sind begonnene Baustellen, aber so richtig ist natürlich noch wenig fertig.

Aber es geht hoffentlich Stück für Stück voran.

Nächster Halt: Das Weingut Deutzerhof, was von der Flut ein wenig verschont wurde und mittels ein paar Sandsäcke geschützt werden konnte. Gut, denn die neue Vinothek wurde ja vor ein paar Jahren erst neu erbaut.

Letzter Halt war das Weingut Sermann, wo wir schon öfters Weine von getrunken und für gut befunden haben. Also kauften wir auch hier eine Kiste und zogen dann von dannen, auch wenn wir uns im Sonnenschein auch gerne draußen hingesetzt hätten.

Hinsetzen konnten wir uns dann in Boppard im Baudobriga, was nebenan vom Hotel Bellevue liegt und wo wir gerne auf der Terrasse sitzen und dem Treiben am Anleger der KD und der Straße am Rhein entlang zuschauen.

Ein schöner Pfingstabend bei recht warmen Temperaturen. Die Bedienung im Baudobriga ist zwar immer etwas langsam, dafür aber nett und schnell bei den Empfehlungen. So bekommt man auch durchaus mal bei einer Bestellung ein „Nehmen Sie lieber den, der ist besser für das Geld!“ zurück.

Unser Platz auf der Ecke der Terrasse hat als weiteres Feature, dass wir auch diejenigen sehen können (oder müssen, je nachdem), die mit ihren Autos nicht in der Lage sind am Straßenverkehr fehlerfrei teilzunehmen. Vorwiegend die älteren Semester parken ihre Autos direkt vor dem Hotel im Weg für alle andern, Fahrradfahrer werden fast über den Haufen gefahren oder es werden, wie von diesem Herr, Einbahnstraßen ignoriert. Teilweise lustig, teilweise ein Beweis dafür, dass eine Auffrischungsprüfung für Führerscheine keine so schlechte Idee wäre.

Nachdem wir genug gesehen haben, hieß es: Ab zum Abendessen ins Le Chopin! Beginnend wieder mit den gleichen Vorspeisen wie im März: Hörnchen mit Blumenkohlcreme und Nüssen, Tartelette mit Aalcreme und Creme fraiche und eine Karottensuppe mit Milchschaum.

Weintechnisch gab es von Frau Doru dann wieder die „Hach, was hatten Sie denn noch nicht hier? Ich suche mal was raus …“ Beschwerde, die sie charmant und fundiert löste, indem sie einfach ein paar ältere Flaschen raus holte und eine zum Essen passende Begleitung erarbeitete.

Erster Gang war dann eine Forelle mit Meerrettich, Gurke und Zwiebeln. Farblich sehr schön, Geschmacklich eine nette Kombination aus Fisch-Fett, den gepickelten Zwiebeln und den recht rohen Gurken. Krosse Kartoffelchips und etwas Dill vervollständigten das Geschmacksbild.

Schöner, dem Wetter angemessener Einstieg in das Menü.

Eher was für kältere Zeiten war die Hähnchen-Veloute mit Trüffel und Pilzen. Das war irgendwie erdiger und erinnerte eher an ein Herbst-Gericht.

Vom Geschmack her aber schön kräftig und sogar die Pilze waren für Jens gut Essbar. Aber wie gesagt, eher was für die kältere Zeiten im Jahr.

Der nächste Gang war dann aber wirklich was sommerliches: Pulpo (ja, wieder so schön gebraten wie im März) mit Dashi, Tomaten und Shitake.

Sehr gut – wir werden hier noch zu Pulpo-Fans, so gut sind die hier gebraten! Innen weich, äußen leicht kross mit viel Aroma. Und sogar für Jens waren die Pilze hier passend und schmeckten sogar auch. Wenn man sie nicht alleine isst ….

Zum Hauptgang gab es dann ein großes Stück Kalbsrücken aus der Eifel mit weißem Spargel und gebackener Süßkartoffeln. Die Kartoffeln in Panko waren ungewohnt und passten irgendwie nicht so richtig zum feinen Kalb und zum Spargel. Oder es war einfach nur in der Kombination ungewohnt für uns.

Das Fleisch war aber sehr lecker und auch der Spargel auf den Punkt gekocht.

Für Jens folgte dann ein Käsegang, den Meike ausgelassen hat. Die Käse waren nicht schlecht, aber irgendwie auch nichts besonderes. Da ist Jens dann ein Käsewagen doch lieber. Und uns beiden ein richtiger Nachtisch.

Beim Naschwerk dann aber wieder bekanntes als schöner Abschluss dieses Essens.

Auch wenn das heute irgendwie einer der schwächeren Menüs war, was wir hier genossen haben, kommen wir doch immer gerne hierhin zurück. Der Service und das Ambiente reißen doch einige Macken im Menü raus. Und bei vielen haben wir auch vermutlich eine andere Erwartung an das Essen und die Gänge. Denn wenn man ehrlich ist, dann hat es noch nie nicht geschmeckt. Und darauf kommt es doch im Grunde genommen an.

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