Wieder vereint!
Nach einer kurzen Fahrt mit der Tram ging es dann direkt ins Hotel, nach dem vollen Tag wollten wir nicht groß noch in die Stadt fahre und machten es uns in der Hotelbar bequem, bestellten ein paar Kleinigkeiten (Parmesan-Pommes, leicht gebackene Möhren und Haggis-Balls) und …
… selbstverständlich ein Bier!
Alt wurden wir aber auch hier nicht, dafür war die Anreise und vor allem auch die Tage davor zu anstrengend gewesen.
Der nächste Tag wurde dann auch entsprechend was später begonnen und auf dem Programmpunkt stand einer von zwei Standards, die wir jedes Mal auf unseren Edinburgh-Trips einbauen. Mit der Tram ging es nach Haymarket und von dort aus mit dem Bus die Corstorphine Road entlang ein Stück zurück in den Stadtteil Murrayfield.
Denn da liegt der Zoo!
Zu unserer Überraschung gab es ein paar Umzüge im Zoo, glücklicherweise nicht direkt am Anfang, wo die Erdmännchen weiterhin die Besucher begrüßen. Und einen unfairen Kampf gegen ein Schwarm Raben führten.
Aber die Pinselohnschweine, auf Englisch Red River Hog genannt, sind jetzt im ehemaligen Flamingo-Gehege direkt daneben.
Schön für die Schweine, die so viel mehr Platz haben grunzend durch die Gegend zu spazieren und sich im Schlamm zu suhlen.
Die Gratiskarte haben wir ja wieder durch die verlängerte Patenschaft von Meike erhalten, die, nachdem die großen Pandas wieder zurück in China sind, jetzt die kleinen roten Pandas adoptiert hat. Leider beginnt diese Patenschaft gleich etwas traurig, denn Ginger, die Dame an der Seite des Männchen Bruce, ist leider kurz nachdem sie wieder Mutter geworden war, verstorben. Und ein paar Wochen später, genauer gesagt an der Bonfire Night am 5. November, auch Guy Fawkes Night, hat ihr kleines Kind durch das Feuerwerk rund um den Zoo aller Wahrscheinlichkeit nach einen Herzstillstand erlitten und ist ebenfalls gestorben.
Insofern lebt Bruce hier aktuell alleine im Gehege und folgt seinem Tagesablauf ohne eine Gefährtin.
Wobei, wie wir von einem vorbeikommenden Pfleger erfahre haben, er sowieso nie der große Charmeur war und es nicht unüblich ist, wenn rote Pandas in diesem Alter es sogar besser finden alleine zu sein. Daher wird aktuell beobachtet, wie er das verkraftet und ob sich sein Verhalten ändert. In einem anderen Gehege wurden aber bereits ein weiteres Pärchen rote Pandas eingewöhnt und es kann sein, dass Bruce dann entweder Gesellschaft bekommt oder sogar die Gehege gewechselt werden.
Vom selben Pfleger haben wir dann eine witzige Morgenroutine von Bruce erfahren: So gegen halb 12 kommt er immer von einem Baum runter und … nun … kackt auf das vordere Haus. Dann wird eine Runde beim Essen gedreht und im Anschluss geht er wieder rauf auf einen Baum.
Das macht er wohl fast jeden Tag, wobei der Pfleger noch nicht genau weiß, was Bruce dazu verleitet, es ab und zu nicht zu machen.
Wir haben dann gemeinsam die Theorie entwickelt, dass er sich wohl dann denkt „Hah, die verwirre ich mal die Menschen indem ich wahllos einfach etwas anderes mache! Das wird sie fertig machen!“. Vermenschlichen kann man Tiere also auch in Schottland.
Kurze Kontrolle: Jupp, Meike ist immer noch Patin! Seit nunmehr über 12 Jahren – eine echt lange Zeit, die wir nun schon hier her fahren.
Es ist aber auch immer noch schön hier und wir entdecken oft was neues, witziges oder spannendes.
Die Pinguine sind allerdings von Anfang an hier. Und wenn nicht gerade ein Ausbruch der Vogelgrippe dagegen spricht, gehen wir auch immer gerne hier hin.
Ein weiteres „Muss“ ist inzwischen das neue Tiger-Gehege.
Auch wenn Dharma, die Dame des Hauses, gerade ihren Vormittags-Schlaf hielt.
Dies hielt zwei Pfleger aber nicht ab, einen Talk zu halten. Unterstützt durch ein paar Fotos (um den Vorteil der Streifen zu demonstrieren, wenn man ein Beutetier ist und schlecht sieht) oder einen Schädel (um das zu zeigen, was dem Beutetier droht, weil es den Tiger wegen den Streifen so schlecht sehen kann) wurde kurzweilig viel über die Tiger allgemein und die beiden hier erzählt.
Und Dharma so: „Was soll DAS denn jetzt? Ich will hier schlafen …“
Yang Guan und Tian Tian sind aber nun leider wirklich weg. Das erste Mal seit 12 Jahren im Zoo ohne Pandas, schon etwas merkwürdig.
Die Wallabys machten sich auch rar, Allibo, Kindal, Marcello, Kermit, Kaitlyn und Luca waren nicht zu sehen.
Dafür immer eine Bank: Die Koalas. Auch weil sie sich eher weniger bewegen.
Der neue Star des Zoos ist übrigens die kleine Zwergflusspferd mit dem witzigen Namen „Haggis“! Überall gibt es Poster, die darauf hinweisen, dass ein neuer Star in der Stadt ist!
Haggis selber war, als wir im super-warmen Innengehege waren, bei seiner Mama und ruhte sich aus. Oder bereitete sich auf neue Schandtaten vor.
Da hier weniger Aktivität zu erwarten war, ging es nach nebenan zur Familie Otter. Da war definitiv mehr los.
Die kalten Temperaturen forderten dann aber langsam ihren Tribut und wir machten uns in Richtung Ausgang auf. Dabei gut beobachtet von den Erdmännchen.
Natürlich ging es noch durch den Giftshop. Wobei wir zum ersten Mal wieder in Versuchung geführt wurden etwas zu kaufen.
Ebenfalls (und hier konnten wir uns nicht mehr zurück halten) gab es nette Weihnachtsbaumanhänger.
Da es schon kurz nach 12 war, stellte sich etwas Hunger ein. Also rein in den Bus und ab in die Innenstadt, wobei wir auf dem Weg schon einen Blick auf das morgendliche Event erhascht.
Kurz dem Herrn Konsul gewunken …
… und ab nach Japan. Ein neues Restaurant, was Jens beim letzten Urlaub im Aufbau befindlich entdeckt hat und was sich als gute Wahl herausgestellt hat.
Wenn in einem Izakaya, dann … nunja …
Das Essen war spannend und teilweise sehr gut: Kimchi (jetzt nicht gerade japanisch, passt aber zu Bier und Tee. Dazu Rinderzunge und vegetarische Gyozas.
Und natürlich Spieße!
Meike gönnte sich Omuraisu, ein Kofferwort aus den japanischen Begriffen omuretsu (Omelette) und raisu (Reis), mit Ketchup.
Und halt noch ein paar Spieße.
Sogar einen mit Ananas.
Das Sushi, was Jens als Abschluss bestellte, war allerdings jetzt nicht so gut.
Dennoch: Hier kann man hingehen. Ob es jetzt das Riesenrad mit Fritten sein muss, sei dahin gestellt.
Zurück ins Hotel, denn uns war wirklich immer noch kalt. Vorab noch in ein Supermarkt und kurz die lokale Zuckerindustrie begutachtet.
Schottland ist übrigens eines von wenigen Ländern, in denen Coca Cola nicht der am Meisten gekaufte Softdrink ist.
Dann zurück nach Edinburgh Park mit der Tram und vorbereiten auf den Abend.