Exakt 365 Stunden waren vergangen, nachdem wir von unserer großen Südafrika-Reise zurück nach Köln gekommen sind. Seitdem war die Zeit sehr schnell vergangen, die Arbeit und das „alltägliche Leben“ forderten ihren Tribut. Wäsche waschen, Wohnung putzen, Einkaufen, Kochen … so viel zu tun. Auch die Arbeit selber nahm einen doch eher größeren Raum in unserem Leben ein, als wir das eigentlich gut fanden.
Durch den Südafrika-Urlaub hatten wir ja, neben den anderen vielen, vielen Erlebnissen, auch einen weiteren Effekt: Unser Gold-Status bei Aegean Airlines rückte für ein weiteres Jahr in erreichbare Nähe. Um dies auch abzusichern waren dann bis Ende Mai „nur“ noch 3 Flüge mit unserer griechischen Lieblings-Fluggesellschaft nötig und dazu dachten wir uns: Na einmal nach Athen geht ja sicher.
Geschaut, gebucht, ein paar Aktivitäten geplant und schon saßen wir am Vorabend des Abflugs bei einem echt deutschen Essen in einem netten Biergarten bei uns um die Ecke.
In Athen würde es wieder etwas gourmet-lastiger werden, also war uns für den Abend zuvor etwas bodenständiger mit einem Schnitzel mit Spargel und einer Turnier-Packung Butter. Also bei Jens zumindest, Meike war etwas gesünder unterwegs.
Der Heimweg wurde dann am Ende noch durch einen Zwischenstopp im Brauhaus des Vertrauens nebenan unterbrochen. War auf lange Sicht eine blöde Idee, dazu aber später mehr.
Am nächsten Morgen ging es also wieder los in einen Kurzurlaub in das schöne Griechenland. Den Weg nach Düsseldorf findet unser Auto so langsam alleine. Andere Verkehrsteilnehmer waren da etwas … suchender unterwegs und so ging es etwas langsamer zu unserem Standard-Parkhaus in DUS: P7, direkt am Terminal.
Oben standen, es war immerhin ein Feiertag, etwa hunderte von Planespottern, teilweise auch in der Auffahrt zu den oberen Parkdecks, was schon ziemlich nervte.
Naja, ein Parkplatz war schnell gefunden und mit dem Aufzug und über den unten links zu sehenden Gang ging es zum Terminal.
Wo eine enorme Schlange an den 3 Aegean Schaltern wartete. Innerhalb von 25 Minuten gehen von Düsseldorf die täglichen Flüge nach Athen und nach Thessaloniki ab, daher gibt es hier eben einmal 2 bis 3 Stunden Stress und dann nix mehr. Also an den CheckIn-Schaltern von Aegean zumindest.
3 Flüge mit Aegean brauchten wir noch, 4 hatten wir gebucht. Und das natürlich in der günstigsten Buchungsklasse hinten in der Economy, denn als Star Alliance Gold Status-Inhaber dürfen wir jeder ein Gepäckstück gratis aufgeben. Außerdem haben wir 4 Gutscheine für einen Upgrade in die Business Class, die wir jedes Mal auf diesen Reisen investieren. Im Vorfeld wurden wir per Mail über den Erfolg dieser Upgrades auf dem Rückflug informiert. Für den Hinflug war kein Upgrade möglich, zumindest nicht im Vorfeld.
Der Grund dafür war dann auch schnell klar, denn der Agent am CheckIn meinte, dass er seinen Chef mal anrufen müsse. An unserer Buchung war eine Notiz, woraufhin wir gefragt wurden, ob wir nicht lieber den direkten Flug nach Athen haben wollen würden. Der Flug nach Thessaloniki war überbucht und wir würden so etwas früher in Athen ankommen.
Da wir aber einerseits schon eine gewisse Vorfreude auf die Lounge in Thessaloniki hatten und außerdem so, wenn auf dem Rückflug auch so eine Situation auftreten sollte, zu wenig Flüge mit Aegean sammeln würden, entschieden wir uns gegen das Angebot, bekamen unsere Bordkarten übergeben und machten uns durch die Fast Lane, noch ein Vorteil des Gold-Status, in die Hugo Junkers Lounge.
Eine Lounge, die wir eher nicht so mögen, da sie in der Regel sehr voll, sehr warm und mit wenig „Erhol-Faktor“ versehen ist. Bestätigt wurde dieser Eindruck durch den Herrn vor uns am Eingang zur Lounge, der mit der Dame am Schalter eine hitziger Diskussion hatte, warum er mit seinem TuiFly-Urlaub denn für den Zugang zahlen müsse. Und warum er eine Treppe zum oberen Stockwerk der Lounge nutzen müsse und kein Aufzug vorhanden ist. Die arme Dame erduldete den Wortschwall des Herrn ohne mit den Augen zu rollen, was uns sehr beeindruckte. Denn wir wären nicht so geduldig gewesen.
Wir gingen dann auch in die obere Etage, nahmen uns ein paar Getränke und suchten uns eine ruhige Ecke.
Was, da hier oben auch eine Kinderecke ist, nicht so einfach war.
10 Minuten vor dem Boarding machten wir uns dann auf zum Gate, wo das übliche Chaos herrschte.
Wie oft in Düsseldorf wurde nicht eindeutig und nachhaltig auf die Boarding Groups gedachtet, sodass man mehr oder weniger in Trichter-Form auf die 2 Damen am Gate stürmt.
Unser A321neo, der uns heute nach Thessaloniki bringen sollte, wartete auf uns.
Da unser Upgrade wie gesagt für die erste Strecke nicht geklappt hat, der Flieger war echt total voll, saßen wir etwas weiter hinten. Und zum ersten Mal seit langer, langer Zeit saß Jens nicht am Fenster. Meike übrigens auch nicht, denn aus irgendwelchen Gründen saßen einzelne, ältere Herrschaften am Fenster.
Die Knie von Jens „freuten“ sich schon auf die 2 1/2 Stunden Flug. Naja, nicht ideal aber wird schon gehen.
Aufgrund des Mitte- und Gangplatzes gab es dann recht wenig zu sehen. Aber nach einem kurzen Taxiway ging es auf die Startbahn und ab nach Griechenland.
Da durch die ältere Dame, die aber sehr ruhig und nett war, kein Blick nach draußen möglich war, blieb uns nur noch uns gemütlich einzurichten und die Zeit so angenehm wie möglich zu verbringen.
Im Fall von Jens bedeutete dies, dass er Jeremy Clarkson dabei zuzuschauen, wie er seine Farm bewirtschaftet. Und dabei ein leckeres und warmes Gebäck mit Hackfleisch und Feta. Ein Kaffee und ein Wasser gab es auch noch.
Vor uns saß ein älterer Herr, der offensichtlich nicht so besonders gut alleine sein konnte. Wir vermuten, dass er fast blind war, seine Frau saß allerdings ganz weit vorne und kam immer wieder zur Reihe vor uns, um ihrem Mann zu assistieren. Komischerweise kam man erst gegen Ende des Essens darauf, die Plätze zu tauschen, sodass sie neben ihrem Mann sitzen konnte.
Warum die Frau das nicht schon beim Einsteigen gesagt hat, keine Ahnung. Wir schauten noch etwas auf dem Tablet und waren dann schon in Thessaloniki. Und konnten wieder zu Fuß, was immer schön ist, zum Terminal gehen.
In unserem Fall bogen wir wieder, auch schon fast ein bekannter Weg, direkt in die Lounge ab. Eine der schönsten Lounges, in der wir jemals waren.
Die Auswahl an griechischen Speisen ist beeindruckend.
Da Jens Magen, eventuell aufgrund der Menge an Wein gestern Abend … oder dem späten Mettbrötchen … unpässlich war, blieb es bei ein bisschen zu Essen und einem Wasser sowie einer Cola.
Für den kurzen Hoppser nach Athen wurden wir übrigens dann doch in die Business Class „verlegt“. Was angenehm war, aber für diese Flüge von circa 35-45 Minuten wirklich keinen Unterschied macht.
Was einen Unterschied macht ist das Boarding aus der Lounge heraus. Sehr cool!
Unsere Plätze in der ersten Reihe hatten dann doch eher mehr Beinfreiheit als auf dem Flug hierhin.
Ein schöner Blick auf die Vorbereitungen im Cockpit gab es gratis dazu.
Ein Weinchen … naja … vielleicht … – die Auswahl war auf jeden Fall wieder sehr gut.
Thessaloniki: Wie immer ein sehr schöner Flughafen zum Umsteigen. Obwohl wir hier in der Nähe ja auch noch einiges zu tun haben. Aber jetzt ging es erst einmal weiter in die Hauptstadt Griechenlands.
Hatten wir auch schon lange nicht mehr: Eine Flightmap aus den kleinen Monitoren an der Decke.
Für Jens endlich wieder ein Fensterplatz, also gab es auch wieder Fotos!
Eine kleine Schleife nach dem Abflug brachte noch ein paar Blicke auf den Flughafen.
Und dann ging es schnell nach Süden und in die Hauptstadt. Die Business Class war übrigens recht leer, der Service wie immer sehr aufmerksam und Jens hätte noch ein paar Gläser Wein bekommen. Wenn er gewollt hätte.
Der Anflug über Athen und Piräus war wunderbar, wenn auch etwas ruckelig. Morgen Abend würden wir übrigens hier Essen gehen.
Der direkte Anflug über die Autobahn und die Eisenbahn mit der Abzweigung zum Flughafen. Im Gegensatz zu sonst wollten wir heute mit dem Zug in die Innenstadt fahren, da unser Hotel direkt am Syntagma Platz liegt. Und vom Flughafen aus fährt die Metrolinie M3 direkt dort hin.
Noch so eine Kleinigkeit, die das Reisen in der Business Class angenehmer macht: In Athen hat man bei einem Busgate …
… einen eigenen Bus!
So relaxed ging es dann direkt zur Gepäckausgabe.
Wo wir allerdings etwas länger als gedacht auf unseren Koffer warten mussten. Naja, für den Zug um 19:57 Uhr sollte es noch reichen, wobei auch der Weg zum Bahnhof länger als gedacht war.
Das Gebäude rechts auf dem Foto ist übrigens das Sofitel, wo wir bei unserem ersten Santonin-Urlaub übernachteten, weil wir diesen Unfall auf der A3 hatten …
Züge standen an der Anzeigetafel, allerdings waren die Zugänge zum Bahnsteig noch versperrt. Egal, wir erwarben zwei Tickets inklusive Flughafen-Zuschlag für 9 Euro pro Person und warteten darauf, dass wir auf den Bahnsteig gehen können.
Die Abfahrtzeit kam und ging wieder. Und nach einer Weile hörten wir die Dame aus dem Kiosk etwas auf gebrochenem Englisch rufen. Mittlerweile warteten etwa 30 Leute auf die Metro.
Wir verstanden wenig, aber die Worte „Strike!“ und „No train!“ waren deutlich. Super! Hätte man ja auch mal sagen können. Und nicht darauf hoffen, dass es eine Angestellte eines Kiosk für einen erledigt. Danke an die Dame an dieser Stelle!
Die Alternative war der Bus. Auf die, wie das Foto zeigt, auch andere gekommen waren. Die Busse fahren zwar in recht kurzen Intervallen (alle 10 – 15 Minuten), aber es kommen hier eben auch viele Besucher an.
Das wollten wir uns nicht geben, also wurde die myTaxi App geöffnet und ein Taxi geordert. Kostet etwa 40 Euro für eine Tour, aber wir hatten irgendwie keine Lust eine Stunde in einem miefigen Bus zu stehen und über die Autobahn zu rumpeln.
Das Taxi war sehr sauber, der Fahrer sehr nett und die Fahrt über die Autobahn nach Athen rein war angenehm.
Im Hotel, was zur MGallery Gruppe gehört und somit für unseren Accor-Status zählt, wurden wir dann in Empfang genommen und mit einem recht kleinen Zimmer und einem noch viel kleineren Fenster überrascht. Was uns übrigens als „Upgrade“ verkauft wurde. Aber egal, das Zimmer war sehr sauber, die Matratze war bequem und es war natürlich nicht genug Platz für unseren Koffer. Daran haben wir uns aber schon gewöhnt.
Wir waren angekommen und hatten zwei volle Tage in Athen vor uns. Und darauf freuten wir uns!