Vom Kapitol aus kommt man durch einen Tunnel zu der damals als Informationsquelle für den Kongress angelegten Library of Congress. Und wo wir schonmal da waren, sind wir auch gleich da hin gegangen.
Auch hier kann man, wie fast überall, kostenlose Führungen mitmachen. Unsere sollte erst in ein paar Minuten starten, also haben wir uns noch kurz in zwei Sonderausstellungen umgesehen: Die erste über Bob Hope und die zweite zu Ehren zweier vom Kongress ausgezeichneten Musikern (George and Ira Gershwin).
Danach ging es mit einem kleinen Film zur Einführung los. Die Library of Congress (LoC) ist mit etwa 160 Millionen Objekten die zweitgrößte Bibliothek der Welt und hat, unter anderem, die größte Sammlung von Karten in der Welt und eine Ausgabe der Gutenberg-Bibel.
Der Hauptbau, der Thomas-Jefferson-Bau, wurde 1897 eingeweiht. Gegründet wurde die LoC allerdings schon wesentlich früher, nämlich 1800 als Forschungsbibliothek des US-Kongresses. Anfangs wurden für 5000 Dollar Bücher aus England eingekauft, verschifft und im Kongress aufbewahrt. Diese sind jedoch 1814 im Britisch-Amerikanischen Krieg verbrannt, als die Briten Washington angezündet haben. Daraufhin bot Thomas Jefferson dem Kongress seine Privatbibliothek als Ersatz zum Kauf an. Er hatte in 50 Jahren fast 6500 Bücher über Philosophie, Literatur und Wissenschaft in verschiedenen Sprachen zusammengetragen.Obwohl einige im Kongress sich nicht so einig waren, ob Bücher über Fischen, Strassenbau oder Bienenzucht wirklich von Interesse sind, stimmte der Kongress dem Ankauf der Sammlung für einen Preis von 24.000 Dollar zu. Jeffersons Überzeugung (weswegen er auch diese Bücher gesammelt hatte), dass für den Kongress alle Themen von Wichtigkeit sind, ist auch heute noch das Grundprinzip der LoC.
Auf ging es mit unserem Guide in das Hauptgebäude mit seiner beeindruckenden Architektur.
In einem Seitengang liegt dann auch gleich eines der wertvollsten Stücke der Sammlung: Die Gutenberg-Bibel. Kaufpreis (als 1987 das letzte Mal eine verkauft wurde) 9,75 Millionen DM, also etwa 5 Millionen Euro – damals!
Weiter ging es in den Lesesaal. In einen von den vielen, die es hier gibt.
Die Tour war zwar, nach der ganzen Lauferei, die wir schon hinter uns hatten, sehr anstrengend – aber auch sehr interessant. Unser Guide Bob war manchmal schwer zu verstehen, hatte aber sehr viel Wissen.
Und danach sind wir wieder raus in die Sonne und haben uns die LoC und das Kapitol nochmal von außen angeschaut. Und sind dann müde nach Hause gehumpelt …