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Tori, Tori, Tori, … und was Beef in Kyoto

Soderle, nun der letzte Tag in Kyoto.

Da wir gestern etwas später zurückgekommen sind, haben wir uns erstmal entschlossen auszuschlafen. Soll ja Urlaub sein, oder etwa nicht?
Nach einem etwas späteren Frühstück in unserem Hotel haben wir uns entschlossen zuerst zum Fushimi Inari-Schrein im östlichen Kyoto zu fahren. Dieser Schrein ist dem Kami Inari, im Shintoismus der Gott bzw. die Göttin (Kami) der Fruchtbarkeit, des Reis und der Füchse, gewidmet.

Besonders bekannt ist der Schrein durch seine Alleen aus Tausenden von scharlachroten Torii. Diese sind in der Regel Spenden von Firmen, Privatleuten oder Institutionen (ein kleiner Tori kostet 1,3 Millionen Yen, also etwa 12.000 Euro).

Die Schreinanlage selber ist sehr weitläufig, die ganzen Torii sind natürlich beeindruckend, wenn man da durchwandert. Leider war heute ein Feiertag („Tag der Kultur“ („文化の日“ – „bunka no hi“), sodass die Leute nicht arbeiten (bzw. in der Schule) waren, sondern unterwegs – gerade bei dem heutigen Sonnenwetter verständlich.

Nach dem Schrein ging es zurück zum Bahnhof und mit einer anderen JR Linie nach Yamazaki. Dort, einige werden es schon erkannt haben, ging es dann in die Yamazaki Whisky Distillery.

Die Brennerei liegt sehr malerisch an einem Hang mit mehreren Quellen (sehr wichtig für den Whisky) und gleich am Anfang befindet sich das Visitor Center, wo wir uns anmelden konnten. Leider gab es keine englischsprachige Führung, sodass wir mit einem Audioguide vorlieb nehmen mussten. War aber nicht weiter schlimm, der Audioguide war sehr gut besprochen und, japantypisch, war auch der Rest super organisiert. Es ging durch die üblichen Bereiche einer Whisky-Brennerei und letztendlich das Beeindruckenste, zumindest für mich ist das immer so, war das Warehouse, wo der Whisky liegt und in seinen Fässern reift.

Beeindrucken war aber auch das „Whisky-Museum“, wo verschiedenste Whiskys „ausgestellt“ waren – teilweise sogar Schotten, amerikanische Blends und sogar ein deutscher Slyrs.

Danach ging es in den Tasting Room, wo wir einen Yamazaki 10yo, 12yo und einen Hakushu 10yo verkostet haben. Für mich erschreckend bekam man zuerst den Whisky im Tumbler mit Wasser und Eis serviert. Auf Nachfragen bekam ich aber ein „Schnüffel-Glas“ und auch noch einen Nachschlag.
Im Verkaufsraum konnte man dann seinen Kaufrausch ausleben. Ich habe einen „No age“-Julibäumsblend und einen Hibiki 17yo Sample gekauft, der Rest war einfach zu teuer. Darüber hinaus konnte man aus einer recht umfangreichen Whisky-Karte einzelne Gläser Whisky erstehen. Die Japaner haben dort teilweise gut zugeschlagen – ich habe mich mit einem, teuren aber fantastischen, Yamazaki 25yo begnügt. Leicht süß, leichte Kräuter, sehr komplex und fast kein Alkohol zu schmecken. Zumindest für mich, denn Meike meinte nur „Das brennt!“ … 😉

Von Yamazaki ging es dann zurück ins Hotel, denn für 17:30 hatten wir im Hoteleigenen Teppan-Restaurant einen Tisch reserviert. Der Platz selber war schon beeindrucken.

Die Show des Koches auch, die Speisen waren super lecker und frisch (Meikes Riesengarnelen wollten z.B. wegrennen, als sie merken, dass ihr Gang an der Reihe war)

Und in dem Restaurant gibt es, was einer der Hauptgründe für unsere Reservierung war, Kobe-Beef.

Ich sage mal so: Das schmeckte so super, dass ich mir ernsthaft vorstellen könnte, nie wieder Fleisch zu essen. Kobe-Beef ist unglaublich fein gemarsert und von kleinsten Fettsträhnen durchzogen. Es löst sich auf der Zunge fast auf beim Essen. Und es schmeckt so wahnsinnig gut …

Ein wunderbares Produkt, das sein Preis wert ist. Häufig möchte ich es aber nicht essen wollen, weil man es dann vermutlich nicht mehr zu schätzen weiss. So war es schon ein runder Abend.

In meinem Menu war übrigens auch Kugelfisch mit dabei, eine Tatsache, die ich erst gemerkt habe, als der Kellner mit einen Teller mit Kaviar und kleinen Sashimi hingestellt hat und meine „Kaviar … eh … Fugu!“. Solltet ihr die nächsten Wochen nix mehr von mir hören, dann verklagt den Koch! 😉

Fugu selber schmeckt für einen Fisch sehr fest und eher unspektalulär – Geld würde ich dafür ehrlich gesagt nicht nochmal ausgeben – umgehauen hat er mich jetzt überhaupt nicht. Ich bin und bleibe dann eben doch ein Fleischessen (soviel zu dem Vorsatz „Kein Fleisch mehr“ …)

Im TV läuft gerade sehr viel Sport. Heute nachmittag wurden die Asien-Spiele übertragen und hier konnten wir einen Kendo-Wettkampf miterleben. Sehr beeindrucken! Gerade läuft die Volleyball-WM der Frauen, die gerade in Japan stattfindet. Wir fragen uns, wo die die 6 großen Frauen herbekommen haben, aber da laufen tatsächlich welche rum. In freier Wildbahn muss man schauen, dass man die nicht über den Haufen rennt …

Morgen geht es nach Mount Koya und unser Gepäck wird nach Hakata vorausgeschickt – wir melden uns also entweder morgen nochmal oder ansonsten, wenn wir auf der südlichsten der japanischen Hauptinseln, Kyushu, angekommen sind.

Ein Kommentar

  1. Klasse Ausflug. Auf das Tasting und das Kobebeef bin ich fast neidisch…. 😉

    Weiterhin viel Spass, ich lese weiter mit Begeisterung!

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