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Fahren mit dem Mugunghwa

Die Strecke von Gwangju nach Jinju, die wir heute vor uns haben, fahren wir mit dem Mugunghwa, also dem Bummelzug.

Der Mugunghwa, auch „regular train“ genannt, trägt seinen Namen nach der Nationalblume Koreas (in Deutschland Straucheibisch genannt) und ist die Klasse von Zügen, die an jeder Haltestelle halten. Diese Züge sind laut vielen Berichten im Internet ständig überfüllt, man streitet sich mit Leuten um den Sitzplatz und es stehen mehr Leute als sitzen.

Und dann wollen wir noch 3 Stunden mit so einem Ding fahren. Mit 2 großen Koffern. Ohne ein Wort Koreanisch zu können. Das wird ein Spaß …

Dementsprechend mit viel Puffer sind wir zum Bahnhof gefahren und haben uns auf dem Bahnsteig platziert. Der Bahnhof Gwangjusongjeong war immer noch so leer, wie wir ihn bei unserer Ankunft vorgefunden hatten. Wir sind uns nicht so sicher, ob die mit einer Bevölkerungsexplosion hier rechnen oder wir einfach nur Glück hatten, die einzigen ruhigen Momente hier zu erwischen

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Auf unserem Bahnsteig wurden wir bzw. unsere Koffer schon etwas beäugt – ein alter Koreaner hat uns auch angesprochen, wir haben ihn aber leider nicht verstanden.

Pünktlich fuhr dann auch bald unser Zug, der Mugunghwa 1954 von Mokpo nach Bujeon, ein.

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Und … so richtig voll war unser Wagen jetzt nu nicht.

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Die Sitze sind ziemlich bequem, einzig die Lüftung pumpte lauwarme und unangenehme Luft in das Abteil. Aber ansonsten versprach dies eine ruhige und entspannte … Moment, was ist das da draußen?

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OK, Ruhe ist aus. 🙂

Für eine Stunde wurden wir von 4 Schulklassen begleitet. Die Kinder waren aber weitestgehend gut unter Kontrolle von den 10 Lehrern, die dabei waren. Ein bisschen haben sie natürlich gegen unserer Sitze getrampelt, aber im Großen und Ganzen war es auszuhalten und sogar ganz witzig, weil die Kinder versucht haben uns zu beobachten.

Am Ende haben alle auch brav gewunken.

Dann wurde es wieder ruhig in Wagen 1 und wir konnten die Landschaft an uns vorbeiziehen lassen.

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Alle paar Minuten hielt der Zug auch – alle Ansagen waren übrigens auf Koreanisch und Englisch. Parallel hatte ich auf dem Laptop eine Info auf, welche Haltestellen kommen, allerdings mit anderen Fahrzeiten. Das wurde dann zu einem Problem, wenn man nicht mitbekommt, dass der nächste Halt schon der zum Aussteigen ist.

Wir hatten Laptop, Handy, Getränke, Essen und alles rumfliegen und auf einmal meinte Meike „Hat die nicht gerade Jinju gesagt?“. (Witzigerweise die erste Ansage, die Meike durch die Kopfhörer gehört hat)

Da haben wir gemerkt, dass wir eine (!) Minuten später in Jinju sein müssten – es wurde … hektisch. Alles einpacken, Müll einsammeln, Rucksäcke schultern, Jacke anziehen (Rucksack dafür wieder absetzen), Koffer holen und dabei den Muskelkater von gestern ignorieren.

Hat alles so gerade geklappt – der Zug hat seinen Weg ohne uns fortgesetzt. Und auch ohne irgendwelche Dinge von uns (Taschen, etc.)

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Am Bahnhof in Jinju sind übrigens etwa 5 Leute ausgestiegen und einer eingestiegen. Es fahren dort 6 Mugunghwas und 10 KTX nach Seoul am Tag. Dafür ist der Bahnhof (wieder einmal) verdammt groß geraten.

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Verblüffend, in welchen Dimensionen die hier bauen …

Mit einem Taxi ging es in Rally-artigem Fahrstil zu unserem Hotel, dem DongBang Tourist Hotel.

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Das Hotel mag in den 50er Jahren ein Grand Hotel gewesen sein, aktuell ist alles etwas … altbacken. Aber das Zimmer war sauber und bot einen schönen Ausblick auf den Fluss und viele, viele Zelte.

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Hier dachten wir noch, dass dies auch zum Laternen-Festival gehören würde (weswegen wir ja hier hingekommen waren). Also: Was ausruhen und dann zum Festival.

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