Der heutige Tag stand unter dem Motto „mal gucken, was so geht“. Das Wetter schien uns nicht so gewogen, schon am morgen war der Himmel wolkenverhangen und trüb. Und da uns bislang alle dazu geraten haben, bei dem Wetter in das nahe Miette Hot Springs zu fahren, um sich in den warmen Becken zu erholen (und uns nebenbei die Knochen ein wenig weh getan haben – ja, wir sind Weicheier!) haben wir das auch gemacht.
Also rein ins Auto, vorher noch ein paar Sandwiches und was Wasser eingekauft und ab in das ca. 20 Minuten entfernte Miette Hot Springs.
Auf dem Weg dorthin haben wir noch etwas Natur links und rechts des Weges gesehen.
Ob der sich rächen will, weil ich gestern seinen Freund gegessen habe? Glücklicherweise war der Elch nur daran interessiert, mit seinen Hörnern sich am … kleinen Elch zu kratzen. Auf dem weiteren Weg haben wir einen Koyoten und diverse Rehe (für die wir nicht einmal mehr anhalten, so un-besonders sind die für uns!) gesehen.
Der Weg nach Miette ist sehr schön und sehr abgelegen. Uns kam auf der Fahrt nur ein Auto entgegen.
In Miette Hot Springs angekommen, wurden wir von einem leeren Parkplatz begrüsst. Zumindest fast leer, denn auf einem Teil lief eine Herde Dickhornschafe über das Gelände, als würde es ihnen gehören.
Wir haben uns dann in eine andere Ecke vom Parkplatz verzogen. Man will sich ja mit den Locals nicht anlegen …
In den Hot Springs haben wir dann vier Pools vorgefunden, zwei davon kalt (12 und 15 Grad), die zwei anderen warm (37 und 39 Grad). Und … es … war … wunderbar!
Ich habe immer zwischen dem weniger kalten Becken und den warmen Becken gewechselt, Meike lag die ganze Zeit in den warmen Becken. Andere Gäste waren auch da, aber richtig voll war es nicht. Super Sache. Aufgrund der Zeit, die wir da so rumgesumpft haben, hat sich auch der ursprüngliche Plan „Wir wandern einen nahen Berg hinauf und genießen den Ausblick“ geändert zu „Och, wir bleiben hier mal liegen“. Aber soll ja auch Urlaub sein, das Ganze.
Nachdem wir kurz davor waren uns in schrumpelige Rosinen zu verwandeln sind wir rausgegangen und haben uns noch eine weitere Attraktion hier in Jasper rausgesucht, die wir besuchen können und die uns in unserem annähernd komatösen Zustand nicht überfordert: Den Maligne Canyon.
Vorher mussten wir aber noch zu unserem Auto kommen und dabei mussten wir feststellen, dass die oben erwähnten Locals hier durchaus auch als Vandalen bezeichnet werden können.
Während zwei Böcke Wache gestanden haben, haben die anderen aus der Herde an allen (!) Leitungen herumgeknabbert. Und an den Reifen. Und am Nummernschild. Auf den Versicherungsbericht bin ich ja gespannt …
Bei der Rückfahrt glauben wir zwei Bären gesehen zu haben, die allerdings schon weg waren, als wir die Kamera ausgepackt haben. Aber die Gelegenheit wird sich sicherlich noch bieten, denn gestern würden mehrere Schwarzbären auf dem Golfplatz von Jasper gesichtet. Und der ist jetzt nicht soooo weit entfernt.
Im Maligne Canyon sind wir dann ein wenig gewandert. Genauer gesagt, sind wir oben am Rand des Canyons entlanggegangen und man konnte durch einige Brücken in den Canyon reinschauen. Schon beeindruckend.
Im Canyon selber hat man richtig gespürt, welche Wucht durch das Wasser dort erzeugt wird. Auf den Brücken war es zum Beispiel mehrere Grad kälter als im Wald daneben. Ein Grund, weswegen sich hier auch viele Tiere niederlassen, zum Beispiel diese Schwarzsegler hier.
Da es dann aber irgendwann angefangen hat zu regnen und da unter den hier vorkommenden Tieren auch viele Mücken waren, sind wir zu unserem Auto zurück und haben uns bei einer kanadischen Burgerkette (A&W) unser Mittagessen gekauft und in unserem Apartment verputzt.