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Ab nach Bern

Mitte April, ein schöner Morgen so ungefähr um 9 Uhr und wir stehen an einer Haltestelle der KVB.

Warum? Nun, grundsätzlich stehen wir hier, um mit der Straßenbahn zu fahren und zwar zum Kölner Hauptbahnhof. Denn dort wollen wir einen Zug erreichen, der uns zum Ziel unseres nächsten Kurzurlaubs bringt: Nach Bern!

Vor ein paar Wochen hatten wir uns überlegt, dass wir noch ein verlängertes Wochenende irgendwo in der Nähe verbringen wollen. Bei der Auswahl ist uns, und der Begriff „Nähe“ ist hier etwas weit ausgelegt, auch die Schweizer Bundesstadt Bern (wieder) aufgefallen. Dorthin wollten wir aus mehreren Gründen schon was länger, nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass Bern auch die „Bierhauptstadt der Schweiz“ genannt wird.

Also haben wir mal geschaut, wie man da so hinkommt. Fliegen nach Zürich und mit der Bahn war die erste Idee, aber da wir es eigentlich versuchen wollen innerhalb von Europa immer nach Alternativen zum Flugzeug zu suchen, haben wir auch eine Bahnfahrt in Betracht gezogen. Und siehe da: In knapp unter 6 Stunden ist man von Köln in Bern. Und das sogar zu einem vernünftigen Preis in der ersten Klasse – also gebucht.

Hotel-technisch gibt es in Bern auch ein Swissotel, was zur Accor-Kette gehört, wo wir ja Statuskunden sind und ein paar Vorteile genießen – also auch gebucht.

Und Bern hat diverse Gourmet-Restaurants und wenn man schon einmal da ist, dann gönnen wir uns auch was – also ebenfalls gebucht.

So standen wir dann Donnerstags am Gleis in Köln und stiegen in unseren pünktlich einfahrenden ICE 515 ein, der uns Richtung Süden bringen soll.

Oder besser „sollte“, denn kaum saßen wir kam eine Durchsage, dass sich die Abfahrt verzögert, da der Lokführer, der den Zug Richtung Süden übernehmen sollte, seinerseits in einem verspäteten Zug sitzt. Also hieß es warten.

Jens wollte noch anbieten, dass er seine jahrelange Erfahrung mit der Holzeisenbahn nutzen könne und das auch übernehmen würde, aber Meike hat das verhindert.

Eigentlich war der Plan in Stuttgart umzusteigen und dann über die Gäubahn nach Zürich zu fahren. Darauf hatte sich vor allem Jens gefreut. Aus dem Plan wurde aber nix, denn die Verspätung war inzwischen so groß, dass wir aufgefordert wurden in Mannheim auszusteigen und mit einem anderen ICE in Richtung Basel und dann weiter nach Bern zu fahren.

Also wieder raus aus dem Zug und in Mannheim erst einmal sortiert, denn die Sitzplatzreservierungen waren natürlich nur für die ursprüngliche Relation vorhanden.

Am hoffnungslos überfüllten Servicepoint der deutschen Bahn standen wir dann eine ganze Weile an, um dann zu erfahren, dass der ICE nach Basel komplett ausgebucht angezeigt wird und wir unser Glück versuchen müssen.

Bei der Aussicht auf 2 Stunden „im Gang stehen“ war die Stimmung natürlich entsprechend, vor allem, weil wir ja eigentlich bewusst die erste Klasse gebucht hatten.

Aber wir hatten wirklich Glück, denn wir fanden tatsächlich noch ein 2-er Sitz, welcher frei war. Die Aussicht war zwar etwas eingeschränkt, aber immerhin saßen wir.

So kamen wir in Basel SBB an. Spannend war, wie die anderen Fahrgäste in der Sekunde als der Zug die Deutsch-Schweizer Grenze überquerte die Maske quasi herunterrissen, als ob sie kurz vor dem Erstickungstod waren. Manche Leute haben Probleme …

In der Schweiz gibt es keine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln. Für uns ungewohnt, da die Bahnen aber auch sehr selten wirklich voll waren, war das kein großes Problem. Es gab aber auch nicht wenige Schweizer, die trotzdem eine Maske trugen.

Umsteigen in Basel also: Raus aus dem ICE nach Zürich und ab zum Schweizer InterCity nach Olten.

Spannend, auch wieder nur für Jens, die Steuerung der verschiedenen Abfahrtzeichen, je nachdem wo es hingeht. Willkommen in Europa (nur mit den Normierungen ist es immer noch was schwer).

Die Schweizer Bundesbahn ist ja für ihre Pünktlichkeit und ihre gute Ausstattung bekannt. Da wir keine Reservierung hatten, hatten wir kurzzeitig etwas Sorgen, dass wir auch hier nach Plätzen suchen mussten.

Mussten wir weniger …

Echt: Wieso kann es solche Züge nicht in Deutschland geben? Sauber, relativ pünktlich, freundliche Schaffner, keine Asis die die Abteile verdreck … ach so – da war ja was in Deutschland, was das verhindert.

Speziell diese Sitzgruppen in der ersten Klasse, die man übrigen auch reservieren kann (!), fanden wir exzellent!

Und so ging es von Basel nach Olten, einem Eisenbahnknotenpunkt von dem aus wir dann in einem weiteren IC nach Bern fahren würden.

Also nach 30 Minuten durch die Kantone Berner Land und Solothurn wieder raus und auf das andere Gleis.

Wo dann unser Zug nach Bern einfuhr und wir wieder in die bequeme erste Klasse einstiegen.

Hier haben wir dann die schon bekannte Sitzgruppe ausprobiert und uns es für die weiteren 30 Minuten nach Bern gemütlich gemacht.

Die Schaffnerin auf dieser Strecke hat noch mit uns diskutiert, denn sie war der Auffassung, dass wir nicht eine andere Route hätten nehmen dürfen. Die DB hatte uns das aber so bestätigt und mit dem Argument konnten wir sie dann nach kurzer Zeit überzeugen. Schade, dass es in diesen modernen Zeiten nicht endlich einheitliche und bei allen bekannte Regelungen gibt.

Am Ende kamen wir sogar 10 Minuten vor dem ursprünglichen Plan in Bern an.

Der Bahnhof in Bern ist recht groß und ist der regionale Knotenpunkt für den öffentlichen Nah- und Fernverkehr. Hier fahren sowohl die SBB als auch die Privatbahn BLS sowie die Schmalspurbahnen der „Regionalverkehr Bern-Solothurn„. Und die S-Bahn Berns. Und die Tram.

Letztere verwendeten wir, um einmal quer durch die Stadt zu unserem Hotel am Kurhaus zu fahren.

Der Vorplatz vor dem Bahnhof war von einigen eher suspekten Gestalten bevölkert und auch so war ein unglaubliches Gewusel, was uns im ersten Moment doch etwas störte. Also ab in die Tram, die übrigens kostenlos war, da wir in einem Hotel in Bern übernachten. Hierdurch ist nämlich der ÖPNV mit inkludiert, man braucht nur die Reservierungsnummer in einer App einzugeben und hat für den Aufenthalt eine Fahrkarte für den Raum Bern Grandios einfach und super bequem!

Nach kurzer Fahrt durch die Altstadt und über eine Brücke über die Aare kamen wir am Kurhaus an. Hier befindet sich neben einem Casino und zwei Restaurants auch unser Hotel.

Wie gesagt: Das Swissotel gehört zur Accor-Gruppe und da wir schon was länger hier einen Gold-Status haben (den wir uns über unsere Urlaube immer wieder verlängern) gibt es ein paar Vorteile wie ein Gratis Upgrade, Getränke auf dem Zimmer und ein Geschenk.

Eine schöne Ankunft, schöner Blick auf den kleinen Gartenbereich des Restaurants und allgemein gute Stimmung.

Die dann noch durch einen Besuch in der Hotelbar und der Einlösung des ebenfalls zum Status gehörenden Getränkegutscheins verstärkt wurde – so kann ein Urlaub beginnen!

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