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Wandern an der Bay of Fundy

Warum der kurze Abstecher nach New Bruinswick? Eigentlich wollten wir hier sogar ein paar Tage mehr verbringen, haben dies allerdings zugunsten einer längeren Runde in Nova Scotia und Prince Edward Island sowie ein paar Tagen Toronto zum Abschluss nur auf 3 Nächte in New Bruinswick zusammen gestaucht. Zwischendurch kam auch die Idee auf, hier gar nicht anzuhalten, dies hätte aber 2 Folgen gehabt:

  1. Wäre die Strecke von Wolfville / Grand Pre bis nach Charlottetown auf Prince Edward Island dadurch sehr lange geworfen.
  2. Liegt Moncton sehr günstig in Richtung des Bay of Fundy Nationalparks und den wollten wir uns auf jeden Fall gönnen.

Also hieß es nach einer eher kurzen Nacht und einem auf dem Zimmer eingenommenen Frühstück bestehend aus unseren Süßigkeiten-Reserven: Ab ins Auto!

Wieder musste der Regel „Wenn Jens fährt, sucht Google komische Straßen aus“ unbedingt gefolgt werden.

Glücklicherweise (noch) keine Schotterpiste.

Nach etwa 50 Minuten kamen wir im kleinen Ort Alma an, der quasi das Eingangstor in den Nationalpark ist.

Klein aber fein – hier gibt es diverse Restaurants, ein paar Supermärkte und, ganz wichtig, einen Bäcker!

Kaffee und „Sticky Buns“ – was braucht man sonst noch zum Wandern?

Ach so, eine schöne Strecke zum Wandern natürlich. Aber das sollte ja in diesem Nationalpark durchaus möglich sein.

Vorab hatten wir uns für den Mathews Head entschieden, da dieser Weg mit knapp über 6 Kilometern angenehm kurz sein sollte und außerdem als Rundweg für uns durchaus Vorteile hat.

Gut, das mit den Höhenmetern hatten wir zuerst noch ignoriert. Im Gegensatz zu anderen Wanderungen unserer näheren Vergangenheit (RheinBurgenWeg zum Beispiel) legen die kanadischen Wanderweg-Designer eher Wert darauf, dass man am Anfang bergab geht. Was leider zur Folge hat, dass man am Ende, wenn man schon etwas geschafft ist, bergauf gehen muss.

Aber gut, wir wollten ja auch etwas näher ans Wasser ran und daher nahmen wir das gerne in Kauf.

Der Weg war angenehm leer, wir wurden auch wenig überholt bzw. überholten nur ein älteres Paar. Das Wetter war aber schon recht warm und teilweise, wenn man in der Sonne war, schwül. Im Wald, was glücklicherweise größtenteils der Fall war, ging es. Oder wenn es etwas Wind hatte.

Der Weg führte in einem kleinen Bogen an die Bay of Fundy ran und dann daran entlang. Und am Ende wieder zurück (bergauf) zum Parkplatz. Irgendwie hatten wir uns mehr Nähe zum Wasser gewünscht, oft war nur Wald zu sehen. Wenn man aber Einblicke auf die Buchten bekam war das schon … schön!

Ein guter Platz um unser Frühstück einzunehmen, fanden wir zumindest.

Auch wenn das zur Folge hatte, dass wir von Mücken und Wespen heimgesucht wurden. Das mit dem Mücken ist eh so eine Sache hier, denn zu keinem Zeitpunkt im gesamten Urlaub hatten wir keinen Mückenstich. Die haben anscheinend alle nur auf uns gewartet.

Der Weg wurde hier auch etwas anstrengender, die Kategorie war auch vorab als „medium“ angegeben worden. Teilweise musste man eher raten, wo es weiter geht.

Die Blicke machten es aber durchaus wert.

Irgendwann hatten wir sogar 2 dieser Parcs Canada Stühle gefunden und uns dort eine kleine Pause mit unseren Müsliriegeln und Äpfeln gegönnt.

Ansonsten waren Bänke oder andere Rastmöglichkeiten rar gesät.

Nach etwa 4 Kilometern am Wasser entlang verließen wir die Bucht wieder und gingen in einem Bogen zurück zum Parkplatz. Wer weiter gehen möchte: Gerne! Der Trans Canada Way führt übrigens auch hier lang und in diese Richtung kommt man irgendwann in Vancouver oder so raus.

Konnten wir uns so gerade noch verkneifen.

Der letzte Kilometer war dann wieder recht angenehm, so als ob der Weg sich bei uns für die Streckenführung entschuldigen wollte.

Tiere hat es hier auch.

Letzteres ist ein Monarchen-Falter, einer der Schmetterlinge, die längere Strecken als viele Zugvögel zurücklegen. Dann auch mit mehreren Generationen.

Der Weg war also im Buch, was gibt es denn noch hier in der Nähe? Hilfreich war dabei die Parcs Canada Seite, wo alle Trails des Parks gut beschrieben stehen. In der Nähe war einer, der in seinem Namen das Wort „Beach“ enthielt – na dann mal da hin.

Lang war er auch nicht, also raus aus dem Auto und weiter auf dem Point Wolfe Beach Trail.

Wobei das eher ein Spaziergang auf einem Schotterweg hinab zum Strand war.

Und auch der Begriff „Strand“ ist hier eher falsch verwendet. Das Wasser was nämlich weit, weit weg.

Kurz wurde noch diskutiert, ob es sinnvoll oder interessant wäre dorthin zu spazieren. Aufgrund der Temperaturen, der vermuteten Entfernung und den eh schon zurückgelegten Kilometern wurde allerdings entschieden nicht bis zum Wasser zu gehen.

Also wieder bergauf zum Auto und ab durch den Park in Richtung Ausgang.

Wobei: Kurz bevor wir den Park verließen und wieder nach Alma kamen, hielten wir noch kurz an einem kleinen Parkplatz mit großem Ausblick.

Ist schon cool hier. Die Wärme war etwas unerwartet, sonst hätten wir ggf. noch eine Wanderung mehr gemacht (die meisten sind hier so zwischen 3 und 4 Kilometer lang), aber so wollten wir noch zu einem weiteren Tip aus dem Lonely Planet: Den Hopewell Rocks.

Schon der sehr groß dimensionierte Parkplatz und die vielen Reisegruppen ließen in uns Zweifel aufkommen, ob wir uns hier wohl fühlen würden.

Das kanadische Auto mit dem Fake-München-Nummernschild vorne dran half auch nicht wirklich.

Hier gibt es, wie eigentlich überall an der Bay of Fundy, eine gute Gelegenheit den Tidenhub zu sehen. Bei Ebbe kann man nämlich zu einem Felsen wandern, welcher bei Flut komplett im Wasser steht.

Die hier aufgerufenen Eintrittspreise schreckten uns dann doch ab.

Und so sind wir dann gleich wieder zum Auto und zurück nach Moncton, dort kann man nämlich die Auswirkungen auch gut sehen. Wenn auch vermutlich nicht so extrem, aber dafür 70 kanadische Dollar günstiger …

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