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Restaurant Atelier Tony Moncton

Nach einem sehr schönen, wenn auch wegen dem Wetter etwas schwitzigen, Spaziergang kamen wir am heutigen Restaurant an, dem Atelier Tony.

Das Restaurant liegt in dem französischen Vorort Dieppe und dementsprechend wird hier auch mehr französisch denn englisch geredet. Wobei hier eigentlich fast alle beide Sprachen beherrschen, zumindest bis zu einem gewissen Grad.

Etwas, was uns schon mehrfach aufgefallen ist, sind die Öffnungszeiten der Restaurants. In vielen Fällen waren die Restaurants nur bis 9 oder sogar nur bis 8 Uhr offen, hier scheint man also recht früh Essen zu gehen. Wäre ja nix für Südeuropäer hier …

Beim Eingang nett empfangen und dann gleich zu unserem Platz geführt. Vorweg: Alle Bedienungen waren super nett, zuvorkommend und recht gesprächig, wenn man es wollte.

Nach der Wahl unserer Vorspeisen und dem Hauptgang kam auch gleich was Brot auf den Tisch. Auch so etwas, was in den „Maritimes“, also Nova Scotia, New Bruinswick und Prince Edward Island nicht oft passiert ist.

Das Brot wurde übrigens vom nebenan liegenden Bäcker frisch gebacken und gerade das Foccacia war hervorragend.

Wurde eigentlich nur noch von der Butter mit dem Kohle-Salz-Gemisch darauf gekrönt – ein hervorragender Einstieg.

Der Gruß aus der Küche ähnelte dagegen einem Brotchip mit was Creme drauf. Das was jetzt eher was für einen hohlen Zahn denn ein kreativer Einstieg in ein Gourmet-Menu. Als Gourmet-Restaurant bezeichnet sich das Atelier Tony nämlich.

Aber schon bei den Vorspeisen wurde das Bild wieder gerade gedrückt, denn bei Jens fand sich ein hervorragend marinierter Thunfisch ein, der auf einer Knoblauch-Miso-Creme lag und mit einem Wachtelei gekrönt wurde.

Dazu Krabbenbrot – alles sehr kräftig, sehr intensiv und sehr, sehr lecker!

Meike ging da noch eine Spur luxuriöser zu Werke: Hier gab es Schneekrabbe, Spargel, Trüffel, Kaviar und eine Sauce Bernaise.

Auch wieder sehr intensiv, wobei die Sauce etwas dünn war. Aber der Rest … Seafood können sie eben hier.

Apropos Seafood: Bei Jens gab es zum Hauptgang einen Sous Vide gegarten Lachs. Etwas, wo der Keller sehr erpicht drauf war, dass das vorab klar war. Wir haben ihm dann erklärt, dass wir selber zu Hause Sous Vide Gerichte kochen und durchaus wissen, dass der Lachs dann nicht angebraten werden muss und somit etwas anders als gewohnt aussieht.

Auf dem Lachs Quinoa, dazu Gemüse und Orangen. Eine etwas seltsame Kombination, aber super passend und lecker.

Die etwas süßere Soße tat ihr übriges zum Gesamtbild des Gerichtes – einfach lecker!

Meike „gewann“ aber den Hauptgang, denn ihr Schweine-Kotelett war herrausragend!

Das, wie wir es nannten, „Leipziger Allerlei“ daneben war halt … da. Die Knoblauch-Creme allerdings war zusammen mit dem Fleisch einfach super! Unnütz zu sagen, dass wir spätestens jetzt in einer recht guten Stimmung waren.

Dazu passte auch die Empfehlung des Sommeliers, welcher uns nach einer längeren Diskussion mit vielen Vorschlägen zu diesem Chenin Blanc aus dem Okanagan Valley riet. Genauer gesagt aus Kelowna, wo wir ja vor vielen Jahren schon einmal waren.

Der Nachtisch, zu dem wir uns überzeugen ließen, war dann die Kirsche auf der Sahne. Geräucherter Marschmallow mit Schokolade. Stilecht unter einer Rauchglosse serviert.

Meike ging eher in die Honig-Ecke mit diesem Dessert.

OK, die nächsten 2 Stunden musste sie noch Honigreste aus den Zähnen pulen, aber das war es wert.

Abschluss dann noch ein Cognac, auf Empfehlung des Kellners.

Und er hatte Recht: Das war ein guter Abschluss.

Am Ende dann noch kanadische Freundlichkeit gepaart mit französischer Lebensart: Nachdem wir die Rechnung geordert und bezahlt hatten kam eine zweite Bedienung und meinte, ob wir denn zahlen wollen würden. Wir meinten dann, dass wir schon bezahlt hätten.

Worauf hin der Bartender kam und fragte, ob wir zahlen wollen würden. Nur um kurz danach prustend in Gelächter auszubrechen und meinte, dass sie eigentlich jetzt probieren wollten, ob sie alle zu uns kommen und eine Rechnung bringen können.

Gutes Essen, gute Stimmung, guter Wein – guter Abend!

Ach so: Da wir keine Lust hatten auf den Bus zu warten, ging es auch zu Fuß zurück zum Hotel. Kalorien hatten wir ja genug dafür … 😉

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