Zum Inhalt springen

Wanderung 9. Etappe RheinBurgenWeg Hirzenach – St. Goar

Samstag morgen, früh, Boppard, Anleger!

Das kann ja in unserem Falle nur eines bedeuten: Eine neue Etappe des RheinBurgenWeges steht an. Die heutige Etappe geht von Boppard-Hirzenach nach St. Goar, also zum berühmten Loreley-Felsen. Und wie ebenfalls üblich geht es mit der Bahn zum Startpunkt.

Nachdem wir recht hektisch zum Bahnhof gegangen waren, kam – natürlich – die deutsche Bahn dazwischen. Als der Zug in der App gerade den Bahnhof vor Boppard verlassen hatte, fingen die Lautsprecher an knarzend zu Verkünden, dass unser Zug 20 Minuten Verspätung hat.

Da halfen auch die anderen Züge zu Jens Erheiterung nicht.

Naja, ist eben so und viel ändern kann man dann so direkt auch nicht daran. Irgendwann trudelte dann unsere Mittelrheinbahn ein und …

… brachte uns nach Boppard-Hirzenach.

Von wo aus es, wie soll es anders sein, nach einer kleinen Strecke an der Dorfstraße entlang gleich mal wieder ein paar Höhenmeter zu bewältigen gab.

Na gut – so langsam sollten wir ja wissen, worauf wir uns einlassen.

Immer wieder faszinierend, wie die verschiedenen Wege (Welterbesteig, Traumpfade, RheinBurgenWeg, Jakobsweg und diverse lokale Wanderwege) unterschiedliche Entfernungen zum gleichen Zielort haben.

In den geschützten Gebieten war es auch noch schön schattig – gerade für Jens ein angenehmeres Wetter zum Wandern wie die drückende Sonne im Sommer.

Auch diese Etappe zeigte wieder schöne Blicke auf den Rhein und hier den kleinen Ort Hirzenach mit seinen 300 Einwohnern.

Selfie-time! Wenn schon einmal die Sonne raus kommt, dann gilt es das auszunutzen.

Ansonsten war diese Etappe dadurch geprägt, dass eine echt hohe Dichte an Ruhebänken zu finden war. Und leider das graue Wetter, was eine längere Pause dann doch irgendwie nicht so erstrebenswert aussehen lies.

Und in Schneematsch wollten wir uns dann auch nicht setzen.

Der Weg führte durch den kleinen Ort Holzfeld. Dessen Einwohner sehr verblüfft waren, dass jetzt schon Wanderer ihre Mittagspause stören.

Apropos Mittagspause: Wir machten dann an einer kleinen Bank mit Blick auf eine Pferdekoppel auch eine.

Der Weg auf dem wir jetzt gehen ist der „Erzweg“ und zeigt, was hier im späten Mittelalter im offenen Tagebau gefunden und abgebaut wurde.

Daneben typische 50er Jahre Wald-Erziehung.

Aber ein schöner Weg, der allerdings auch an einem beliebigen Wald im Mittelgebirge hätte sein können. Aber angenehm zu gehen, wenig Leute und es war trocken. Was wollen wir denn mehr?

Ach so, einen Ausblick. Na dann …

Kein Blog ohne Eisenbahn!

Weiter ging der Weg dann etwas abseits der quasi ebenen Wege und wurde etwas enger und rustikaler.

Abseits des Weges kam der Frühling schon raus.

Der Weg wurde immer mehr wie man sich einen „Steig“ so vorstellt, war aber immer noch recht einfach zu gehen.

An einzelnen Stellen war es etwas enger, aber eigentlich nix dramatisches.

Und dann kam St. Goar in Sicht.

Der letzte Ausblick inkl. Insektencafe links. Was bedeutet: Es waren verdammt viele Insekten da, als wir unsere letzten Reserven aßen.

Der Abstieg wollte gut überlegt sein

Hier begann nämlich auch schon der Abstieg in Richtung St. Goar. Wie öfters führt der RheinBurgenWeg am Ort vorbei und wir müssen dann immer entscheiden, ob wir den offiziellen Weg entlang gehen (geht dann öfters noch einmal den Berg hinauf und dann steil zum Ort hinab) oder ob wir schon vorher den asphaltierten Straßen folgen und bei der nächsten Etappe dann quasi ein Stück überspringen.

In der Regel entscheiden wir uns für letzteres, weil wir keine Lust auf Hügel mehr haben. Der RheinBurgenWeg führt noch einmal hinauf zum Schloss Rheinfels und dann hinab zum Rhein und nach St. Goar hinein.

Da hatten wir aber keine Lust mehr drauf, auch weil das Tageslicht langsam etwas düster wurde.

Also befragten wir die „Locals“ und erhielten so den Weg nach St. Goar hinein.

Wobei wir ehrlich gesagt die Straße als höchst unangenehm empfangen. Einerseits war es sehr eng und wenn ein Auto kam, wurde es schon recht eng. Und andererseits war das auch verdammt steil, steiler als die meisten Passagen auf dieser Etappe.

Und so waren wir, mit leicht kribbelnden Oberschenkeln, dann irgendwann wieder auf der Höhe von Vater Rhein.

St. Goar hat knappe 3000 Einwohner und bekam 1183 das Stadtrecht. Außer dem Tourismus ist hier nicht viel zu sehen und selbst der war zu diesem Zeitpunkt im Jahr noch im Winterschlaf.

Also machten wir das, was wir am besten können: Wir suchen uns ein schönes Lokal und füllen die Flüssigkeitsreserven wieder auf.

Spannend war hier noch, dass hier Bier aus der östlichsten Stadt Deutschlands ausgeschenkt wird und zwar vom Faß: Landskron Bier aus Görlitz. Dies liegt daran, dass die Pächterin aus Görlitz kommt und durch einen Deal mit dem Besitzer von Schloss Rheinfels dazu kommt, dass hierhin tatsächlich einmal im Monat ein Laster aus Görlitz fährt.

Witzig.

Für uns hieß es dann aber: Zahlen und auf den Bahnsteig in die (diesmal pünktlichen) Regionalbahn.

Und dann ab auf das Hotelzimmer.

Eine sehr schöne Etappe und auch das Wetter hat glücklicherweise mitgespielt. Aber tatsächlich eine der besseren Etappen des RheinBurgenWeges.

Statistik:

  • Gelaufen am 11.03.2023
  • Dauer 4:05 Stunden
  • 12,7 Kilometer mit 356 hm

Nachtrag:

Was in Köln einmal passiert, ist ja bekanntlich Tradition. Insofern ist das hier ab jetzt der alt-traditionelle Abschluss einer Wanderung am Mittelrhein.

Irgendwann wird es Jens auch schaffen sich bei der Anzahl der Kohlenhydrate einzuschränken …

Aber ist schon schön hier!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.