Heute stand erst einmal nichts besonderes auf dem Programm. Auf unserem Weg zum Grouse Mountain haben wir allerdings einen tourstischen Halt übersprungen, nämlich die Capilano Suspension Bridge, und den holen wir heute mal nach.
Dazu ging es wieder mit dem SeaBus rüber nach Nord Vancouver.
Und von dort aus dann mit dem Bus (dem auf der Strasse fahrenden) zum Capilano Suspension Bridge Park.
Inzwischen gibt es hier mehr als nur die 137 Meter lange Hängebrücke, mit der der schottische Ingenieur George Grant Mackay 1889 seine zwei durch einen Canyon getrennte Grundstücke verbinden wollte. Obwohl das natürlich immer noch die Hauptattraktion ist.
Wackeliger als man so denkt, speziell wenn einige Leute links oder rechts gehen, denn dann dreht sich die Brücke schon recht merkbar.
Auf der anderen Seite gibt es unter anderem Teiche mit Fischen (vorwiegend Forellen), Waldlehrpfade und ein „Treetops Adventures“, einen Pfad durch die Baumkronen, der mit kleinen Brücken von Baum zu Baum führt.
Der Park ist sauber und vor allem die Verankerung der Hängebrücke ist recht neu. Was sich mit diesem Kollegen hier erklären lässt, der neben der Brücke liegt:
Im November 2006 fielen im Großraum Vancouver 35 cm Schnee, was den Boden im Park extrem aufgeweicht hat. Am 22. November kamen auch noch Windböen von bis zu 80 km/h dazu, was um 3:22 Uhr nachts dazu geführt hat, dass eine 300 Jahre alte Douglas Fichte mit ihrem Gewicht von 17 Tonnen mit einer Geschwindigkeit von 100 km/h auf die Hängebrücke gefallen ist. Der westliche Anker der Brücke verschob sich dadurch um fast 2 Meter,m die Brücke allerdings hielt stand.
Das einzige Problem war nun: Wie den Baum wieder von der, unter Spannung stehenden, Brücke zu entfernen? Einfach wegnehmen hätte zu einem Katapult-Effekt geführt mit schlechten Ergebnissen für die Brücke. Und demjenigen, der den Baum da wegbefördert. Also hat man sich entschlossen in langer Kleinarbeit den Baum in halbkreisförmige Scheiben zu schneiden und so Stück für Stück die Belastung zu entfernen. Die Überreste des Baumes dienen jetzt als Habitat für Waldbewohner im Park, das größte Stück des entfernten Baumes ist das, was man im Bild sehen kann.
Neben viel Natur gibt es natürlich auch viel Aussicht, so wurde 2011 ein Skywalk angelegt, mit dem man in den Canyon und auf die Brücke schauen kann.
Nett, wenn nicht gerade eine Reisegruppe amerikanischer Hausfrauen vor einem ist und mit der Geschwindigkeit eines Gletschers über die Wege schleicht und sich keine Gedanken darüber macht, dass man eventuell vorbei möchte.
Zu den weiteren Attraktionen gehören noch diverse Ausstellungen, so zum Beispiel diese Visualisierung hier, was Wasser mit Stein macht. (von rechts nach links: 15 Jahre, 25 Jahre und 50 Jahre Erosion)
Leider habe ich mir in der letzen Nacht den Rücken recht fies verdreht, sodass wir dann hier den geordneten Rückzug angetreten sind, da das dann doch zu schmerzhaft war und wir morgen ja nach Vancouver Island bzw. Victoria fliegen. Mit dem Wasserflugzeug!