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Nach Kopenhagen mit Schiff und Zug – via Schweden

Nach einer … durchwachsenen Nacht (so gegen Mitternacht bekam auch Jens Probleme mit dem Verdauungsapparat) stand heute die Rückfahrt von Bornholm nach Kopenhagen auf dem Programm.

Vom Frühstück nahmen wir aus verständlichen Gründen Abstand und hatten so auch etwas mehr Zeit unsere Sachen zu packen und gemütlich zum Auschecken zu gehen.

Die Leihfahrräder ließen wir links liegen und spazierten mit unseren Koffern in Richtung Hafen.

Denn die Rückfahrt wollten wir mal ohne ein Flugzeug machen und dies gilt sowohl für den Weg von Rönne nach Kopenhagen als auch für den Weg von Kopenhagen nach Köln. Die erste Etappe würde eine Kombination von einer Fährfahrt nach Ystad, Schweden sowie einer Bahnfahrt über die Öresundbrücke beinhalten. Die zweite Etappe ein IC nach Hamburg gefolgt von einem IC nach Köln. Schauen wir mal, was davon klappt.

Ach ja, vor der Fährfahrt stand ja noch der Fußweg zum Fährterminal von Rönne. Der durch den Ort mit seinen überhaupt nicht für Rollkoffer geeigneten Pflastersteinen führte.

Kurz vor dem am westlichen Rand der Innenstadt und damit auf der Seite unseres Hotels liegenden Fährterminal sind wir noch in einen kleinen Supermarkt eingekehrt, um uns mit Zucker, Flüssigkeiten und etwas Brot zu versorgen, sollte uns doch noch der Hunger ereilen.

Am Fährterminal konnte man dann erkennen, mit wievielen Fahrzeugen hier sonst gerechnet wird.

Für Fußgänger wie uns waren die Anlagen etwas kleiner dimensioniert. Und durch eine Pfadfinder-Gruppe komplett belegt, weswegen wir uns auf eine Bank vor dem Gebäude verzogen und dort einfach abwarteten. Nach großer Aktivität war uns nach der Nacht sowieso nicht.

Dann ging es relativ schnell und koordiniert: Man hatte vorher einen QR Code erhalten, mit dem man durch die Sperren kam und sein Ticket erhielt. Koffer bzw. größeres Gepäck gibt man direkt ab und geht dann ein paar Treppen hinauf zum Übergang auf die Fähre.

Und da kann man sich einen Platz suchen, wobei Fußgänger hier einen Zeitvorteil gegenüber den Fahrzeug-Passagieren haben. Am Ende wurde es auch schon recht voll und so ziemlich jede Reihe war belegt.

Wir dachten uns: Lieber was ausruhen und dem Körper noch was Ruhe gönnen. Also wurden Zuckergetränke ausgepackt, Kopfhörer aufgesetzt und genau diese Ruhe genossen.

Unser Boot war die Express 1, das schnellste Schiff der Bornholmslinjen, was uns dann mit über 60 km/h sehr angenehm und ruhig nach Schweden brachte.

Eigentlich auch klasse dieses Europa: Einfach so von Dänemark nach Schweden und wieder nach Dänemark. Alles per Internet gebucht und einfach möglich.

Nachdem wir in Ystad am Fährterminal angelegt hatten und die ganzen Autofahrer im Bauch der Express 1 verschwunden waren, machten wir uns langsam auf zum Ausgang für uns.

Unten standen dann schon die Koffer.

Und schon waren wir im schönsten Sonnenschein da. Direkt vor dem Bahnhof von Ystad.

Danke Bornholmslinjen – gerne wieder.

Da wir nunmal die deutsche Bahn gewohnt sind, haben wir eine großzügige Umsteigezeit von 65 Minuten eingeplant. Was natürlich bedeutete, dass wir am Bahnsteig sitzend den 60 Minuten früher fahrenden Zug und den 30 Minuten früher fahrenden Zug beobachten konnten.

Ursprünglich war auch die Idee, dass wir am Bahnhof was zu Mittag essen, aber das haben wir mit Rücksicht auf den vorherigen Abend und die Nacht lieber gelassen.

Jens sammelte dann lieber ein paar Karma Punkte, indem er einer Dänin bei der Bedienung der Fahrkartenautomaten half. Nur um diese dann gleich wieder auszugeben, weil er ihr eine falsche Auskunft gab, von welchem Bahnsteig der nächste Zug nach Malmö fährt, sie dadurch den Zug verpasste und unseren nehmen musste.

Danach saßen wir einfach was in der Sonne, versuchten zwei schwedische Teenagerinnen zu ignorieren, die mit sehr vielen F***-Worten anscheinend gerade irgendeine emotionale Kriese zu bewältigen hatten und warteten auf unseren Zug nach Malmö. Der dann auch kam und uns auch kurz vor der Abfahrt Zutritt gewährte.

Ein schöner Zug vom Zug! (Sorry für den Wortwitz, aber der musste sein)

Aber der Zug war auch cool, denn auf dieser Strecke verkehren die Pågatågen genannten Züge des Unternehmens Skånetrafiken. Verwendet werden X61 Triebwagen, welche uns durch ein paar coole Features überzeugten. Nicht nur, dass sehr viele Sitze klappbar waren, gerade an den von außen farblich sehr gut zu erkennenden Einstiegen für Fahrräder …

… sondern explizit für Leute mit Gepäck. Die können nämlich einfach ihre Koffer hier hinstellen und sich gegenüber hinsetzen.

Im Vorfeld hatten wir uns noch überlegt, ob das mit den Koffern nicht ein Problem sein würde. War es nicht, auch weil wir absichtlich einen Zug ausgesucht hatten, der in Ystad beginnt, weswegen wir freie Sitzplatzauswahl hatten.

So ging es an der Südküste Schwedens entlang in Richtung Malmö. Sehr schöne und sehr problemfreie Fahrt.

Da sagte sogar der Zug „Hurra!“.

Im Vorortbahnhof Malmö Hyllie hieß es dann Umsteigen.

Auch hier hatten wir vorab überlegt, ob das alles nicht zu knapp war und ob das alles klappen würde mit den Koffern und so.

Wir sollten uns hier und da weniger Sorgen machen, denn am Ende standen wir hier einfach rum und warteten auf den Zug der Øresundbanen, der uns nach Kopenhagen bringen sollte.

Der Zug kam dann, wenn auch ein paar Minuten verspätet. Vorne und hinten am Zug befanden sich die Abteile der ersten Klasse und für die hatten wir ein Ticket.

Was zwar angenehm, aber was die Koffer angeht überflüssig war, denn der Zug war nicht besonders voll.

Die meisten Fahrgäste wollten zum Flughafen Kopenhagen und sahen sehr urlaubsfreudig aus. Ein paar andere erschienen uns als normale Pendler, was eine der Haupt-Nutzergruppen des Øresundbanen darstellt.

Neben der Öresundbrücke, was ein beeindruckender aber auch sehr kurze Teil der Fahr war, gibt es die ein oder andere bahntechnische Besonderheit auf dieser Strecke.

Einerseits ist es so, dass Schweden und Dänemark unterschiedliche Stromsysteme haben, was bedeutet, dass Züge für beide Systeme ausgestattet sein müssen. Eine Tatsache, die hier noch gut funktionierte aber bei der Heimfahrt zu einem Problem werden sollte.

Außerdem sind die Signalanlagen und die Sicherungssysteme unterschiedliche. Was erst einmal nicht so schlimm klingt, aber was sich auch unterscheidet ist die Seite, auf der die Züge fahren: In Schweden fährt die Eisenbahn links, in Dänemark rechts. Was zur Folge hat, dass in Malmö irgendwo von der einen auf die andere Seite gewechselt wird und kein Mischverkehr möglich ist.

Nicht, dass die Fahrzeit so lange wäre, dass es sich lohnt darüber nachzudenken, denn die 28 Minuten Fahrzeit von Hyllie nach Kopenhagen waren rasch vorbei. Und das, obwohl der Zug noch diverse Male anhält, beispielsweise eben am Flughafen.

Danach war es recht leer im 1. Klasse Abteil. Genauso wie im Rest des Waggons.

Durch einen Buchungsfehler haben wir eigentlich nur eine Fahrt zum Hauptbahnhof gekauft. Da wir allerdings wieder das 25hours Hotel in Nähe der Haltestelle Nörreport gebucht hatten und der Zug auch da hält, sind wir einfach sitzen geblieben und hätten einfach auf „Tourist“ gemacht, wenn wir kontrolliert worden wären. Wurden wir aber nicht.

Und von der Haltestelle waren es dann noch bekannte Wege zum Hotel in dem wir zu Beginn der Reise schon waren.

Fühlte sich sehr rund an, auch wenn die im Foyer ausgestellten LPs gewechselt hatten.

Aber egal: Ein etwas anderes und kleineres Zimmer (war so gebucht) und wir waren da.

Der letzte Abschnitt des Urlaubs konnte beginnen.

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