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Fahrt nach Berlin und ein viel zu alkoholischer Abend

Spontan mal nach Berlin! Einfach so! Weil wir es können!

Naja, ein weiterer Grund war, dass im Brewdog Berlin die diesjährige AGM stattfindet, inklusive Übertragung der neues Infos aus der Geschäftsführung. Und als gute Aktionäre wollten wir halt dabei sein.

Die Planung war eigentlich am Freitag nach Berlin zu fahren. Dann Samstags die AGM und Sonntags wieder zurück. Soweit die Idee, die aber ein Streik der Lokführer zum Opfer fiel.

Alternative wäre gewesen: Nicht fahren, darauf hoffen, dass unser Zug als einer der wenige fährt oder das Angebot der Bahn in Anspruch nehmen und einen früheren Zug nehmen. Also einen richtig früheren Zug. Einen, der Donnerstag fährt.

Und so standen wir dann Donnerstag am frühen Nachmittag am Hauptbahnhof und warteten auf den ICE, in dem wir noch zwei Plätze reservieren konnten. Denn die Idee mit „Donnerstag anstelle von Freitag fahren“ hatten viele.

Im Zug begann dann das Experiment „Reisen und gleichzeitig arbeiten“, was erstaunlich gut funktioniert hat. Also nachdem wir einen schnell im REWE am Hauptbahnhof gekauften Snack eingeworfen haben.

An der Wupper entlang ging es in Richtung Hamm und das Arbeiten ging wirklich gut von der Hand. Auch wenn wir natürlich jetzt keine Termine in den Zeitraum gelegt haben, um nicht so zu sein, wie die Leute die wir in Zügen oder Lounges so oft verachten, weil sie laut telefonieren. Aber glücklicherweise hat man als Agile Masterin oder als Softwareentwickler ja genügend Arbeit, die man still für sich erledigen kann.

In Hamm hieß es dann „Wir warten auf den Zugteil aus Düsseldorf!“ und kurz danach „Wir warten nicht mehr!“. Dieses Hin und Her machte durstig und da die meisten der vorgenommenen Aufgaben erledigt waren, bestellten wir uns ein schnelles Weißbier. Irgendein Vorteil muss die erste Klasse ja haben.

Ein wenig Verspätung hatten wir zu dem Zeitpunkt auch schon angesammelt, insofern also alles wie immer.

In Hannover gab es dann ein wenig Verwirrung, denn die Leitstelle hatte entschieden, dass unser ICE nicht wie geplant über Magdeburg fährt, sondern die Schnellbahnstrecke direkt nach Berlin fährt. Dafür würde man aber nicht bis zum Hauptbahnhof, sondern nur bis zum Bahnhof Zoo fahren. Wer nach Magdeburg fahren möchte, sollte hier aussteigen und in den irgendwo hinter uns zuckelnden ICE-Teil aus Düsseldorf warten, denn dieser würde via Magdeburg fahren.

Diese Masse an Informationen überlastete den ein oder anderen Fahrgast, aber irgendwann fuhren wir aus Hannover los und direkt nach Berlin. Irgendwann bestellten wir dann auch noch ein zweites Weißbier, denn … keine Ahnung, wann wir ankommen bzw. wie groß unsere Verspätung sein wird.

Um so erstaunter waren wir dann, als wir so um 18:10 bei einer erwarteten Ankunft von 19:12 (!) bereits den Bahnhof Berlin-Spandau vorbeiziehen sahen. Und nicht nur wir waren verwirrt, fast alle Fahrgäste im Wagen schauten sich an und begannen hektisch ihre Getränke auszutrinken, auf Klo zu gehen (hier gab es eine richtige Schlange!), alles weg zu packen und die kurz danach angekündigte Ankunft am Bahnhof Zoologischer Garten vorzubereiten.

Wo wir dann um 18:19 exakt 53 Minuten ZU FRÜH ANGEKOMMEN SIND!

Man kann ja sagen was man will, aber die Bahn erstaunt einen immer wieder.

Da wir ja eigentlich erst morgen fahren wollten, hatten wir auch ein Hotel erst ab Freitag gebucht. Was bedeutete, dass wir für die Zusatznacht eine Bleibe finden mussten. Und wie der Zufall es wollte, hatten wir uns für das 25hours am Bahnhof Zoo entschieden. Schön, wenn alles zusammen passt.

Das Hotel ist ein hippes, neues Hotelkonzept, was ebenfalls zur Accor-Gruppe gehört und wir somit auch ein paar Punkte einlösen konnten, um den stolzen Preis etwas zu drücken. Der CheckIn dauerte eine ganze Weile, weil man bewusst persönlich und hip sein wollte. Wobei wir auch etwas grummelig waren und Jens vor allem auf Klo musste – insofern waren die beiden Angestellten wohl auch einfach nur freundlich. Aber 2 für die lange Schlange an Gästen war zu wenig.

Irgendwann waren wir dann auf dem Zimmer, was schick eingerichtet war. Aber an diese offenen Konzepte mit den Waschbecken im Raum werden wir uns wohl nicht mehr gewöhnen.

Und der Grund die Dusche ebenfalls offen zum Bett hin zu legen erschließt sich uns auch eher nicht.

Dafür ein netter Bereich, in dem wir, so der Plan, morgen Vormittag noch was arbeiten können.

Auch sonst viel Platz – insofern alles ok.

Die Gänge des Hotels waren dagegen eher was aus einem koreanischen Horror-Film.

Aber egal: Wir waren da, früher als geplant und hatten ein Abendessen im nahen Restaurant Le Faubourg reserviert.

Das Restaurant war früher mal das Hotel-Restaurant des Dorint Hotels. Es liegt auch immer noch im Gebäude selber, wurde aber am Ende der Corona-Zeit konzeptionell etwas vom Hotel getrennt und es wird versucht seitdem als eine eigenständige Marke aufzutreten. Empfohlen wurde das Restaurant durch einige gute Bewertungen in Blogs und Reiseführern und da es direkt am Kurfürstendamm liegt, wo auch unser Hotel war, dachten wir uns: Das probieren wir mal aus!

Und das Essen a la carte war auch schon recht ambitioniert und hatte relativ wenig mit einem Hotel-Restaurant zu tun: Lachs mit Avocado-Creme, Mango, Pinienkerne und Blumenkohl-Creme.

Oder bei Jens ein gebeizter Lachs mit Erbsenpüree, Spargel und Blüten.

Echt gut gemacht, auch wenn natürlich nicht filigran oder handwerklich auf Gourmet-Niveau. Für den Preis aber wirklich eine gute Qualität.

Gleiches galt für den Zwischengang, wo wir uns für Jakobsmuscheln mit Blumenkohl, Kapern (sehr leckeren übrigens) und kleinen Pralinen mit Garnelen entschieden haben. Zumindest Jens hat dies und war nicht unzufrieden mit seiner Wahl.

Meike hatte schon von Anfang an die Spargelzeit im Kopf und daher auch konsequenterweise die Spargelcremesuppe.

Was übrigens auch eine Überraschung war: Die Weinkarte! Sehr gut sortiert für das Preisniveau. Ein paar „Naturweine“ waren auch dabei und einen davon haben wir uns auch andrehen lassen. Was gut war, denn er passte sehr gut zu den eher fischigen und Gemüse-lastigen Gängen.

Zeit für den Hauptgang: Saibling mit Polenta, Creme und (natürlich) Spargel.

Und wunderbar kross gebratenen Hautchips! Die Polenta war auch sehr mächtig, sodass Jens hier kapitulieren musste.

Meike zog das Thema „Spargel“ voll durch und gönnte sich Beelitzer Spargel mit Schinken.

Und weil wir in Stimmung waren, gab es noch einen Erdbeer-Nachtisch zum Teilen. Erdbeeren weil … passen halt zum Spargel.

Ein wirklich gutes Essen, wobei wir natürlich etwas über die Stränge geschlagen haben, was die Menge angeht. Und auch was die Weine angeht, denn am Ende hatten wir 2 Flaschen, 2 Gläser und Jens obligatorischen Digestif auf der Rechnung. Aber wir waren gut gelaunt und waren in Stimmung.

Zurück im Hotel sahen wir dann noch, dass ja im obersten Stock eine Bar ist. Zumindest fragte uns der Türsteher vor dem Hotel, ob wir in die Bar wollen. Zuerst sagten wir „nein, ins Hotel“, wo er meinte, dass, wenn wir wollen, wir von unserer Hoteletage auch direkt hoch fahren können.

Na wenn uns das ein Türsteher schon so sagt, dann schauen wir mal nach. Also auf den „Cocktail“-Knopf gedrückt und ab dafür.

Oben gab es dann etwas Verwirrung über den Weg zur Rooftop-Bar namens „Monkey Bar“. Und als wir dann da waren … Meine Güte, war das voll!

Wir hatten noch kurz den Gedanken gleich umzukehren, haben uns dann aber entschlossen noch einen Cocktail zu trinken. Berühmte letzte Worte, denn an der Theke kamen wir mit zwei Pflegern aus Sachsen ins Gespräch, die im Hotel gegenüber auf einer Fortbildung waren und hier auch nur noch ein paar Cocktails trinken wollten.

Naja … über den Rest des noch etwas länger gehenden Abends hüllen wir mal den Mantel des Schweigens. Nur soviel: Jens orderte Biere für alle, Cocktails wurden ausgegeben und am Ende waren wir viel, viel, viel zu spät im Zimmer.

Mal schauen, wir das morgen mit dem Arbeiten so wird.

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