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Tennis, Segeln und Essen – ein Tag in Newport

Newport, Rhode Island. Die Stadt mit den vielen schönen Häusern. Oder dem schönen Hafen. Oder den schönen Wanderwegen in der Umgebung.

Alles nichtig an diesem regnerischen, grauen Tag, also machten wir uns auf ein paar Alternativen zu suchen. Gefunden haben wir erst einmal zwei Museen und die erschienen uns an diesem Tag als eine sinnvolle Alternative.

Also schliefen wir erst einmal aus und spazierten dann etwas vom Hafen und unserem Hotel weg in Richtung des ersten Museums des Tages.

Gut, ein paar schöne Häuser fanden sich auch am Weg, allerdings nicht die berühmten Mansions der Kennedys und aller anderen Reichen, die sich hier niedergelassen haben.

Unser Ziel war die hier: Die Tennis Hall of Fame.

Im 1880 errichteten Newport Casino fanden von 1881 bis 1914 die amerikanischen Tennismeisterschaften (heute US Open) statt. In den 30er Jahren verfiel das Gebäude dann zusehends und in 1953 zerstörte ein Feuer weite Teile des Casinos. Daher stand ein Verkauf und Abriss des Gebäudes im Raum, was allerdings auf Initiative einiger reichen Mitglieder abgewendet wurde. Als zukünftige Nutzung wurde die Einrichtung eines Tennismuseums beschlossen, das 1954 eröffnet wurde. Neben dem Museum wurde eine Hall of Fame für die bedeutendsten Persönlichkeiten des Tennissports eingerichtet. 1986 wurde diese vom internationalen Tennisverband als offizielle Hall of Fame des Tennissports anerkannt.

Als Kandidaten für die Hall of Fame kommen zum einen ehemalige SpitzenspielerInnen in Frage, die sich seit einem gewissen Zeitraum ganz oder zumindest weitestgehend aus ihrer aktiven Karriere zurückgezogen haben. Daneben kommen Funktionäre, Journalisten oder andere Personen , die sich in besonderer Weise um den Tennissport verdient gemacht haben.

Heute besteht das Gebäude aus eben der Hall of Fame und einem Museum zur Sportart Tennis.

Und es war spannend all die Namen, die man so als passiver Zuschauer über die Jahre so gehört hat, hier geehrt zu sehen.

Und auch das Museum war echt nett anzusehen, informativ und teilweise skurril. Und manches lernt man dann eben immer noch dazu.

Auch Bilder über Tennis als Sportart (hier ein Junge, der im Schatten von Arthur Ashe groß werden kann) waren Teil der umfangreichen Ausstellung.

Die neuen Mitglieder werden jährlich am Finalwochenende der Hall of Fame Tennis Championships feierlich bekannt gegeben.

Seit 2010 werden auch Rollstuhltennisspieler bei der Wahl berücksichtigt. 2021 erfolgte mit den Original 9 erstmals die Aufnahme einer Gruppe. Diese 9 Frauen sind die, die als erstes mit der WTA, beziehungsweise dem Vorgänger, der Virginia Slim Series, einen Profi-Vertrag unterschrieben haben uns somit die ersten weiblichen Profispielerinnen waren: Billie Jean King, Rosie Casals, Nancy Richey, Kerry Melville, Peaches Bartkowicz, Kristy Pigeon, Judy Tegart, Valerie Ziegenfuss und Julie Heldman.

2023 wurden zwei Rollstuhltennisspieler aufgenommen: Rick Draney und Esther Vergeer.

Fokus war natürlich auf den amerikanischen Spielern und auch auf den US Open, die anderen Grand Slam Turniere oder Olympia spielten nur eine nebensächliche Rolle.

Aber auch so war das ein wirklich beeindruckendes Museum mit echt spanenden Exponaten.

Auf den Rasenplätzen des Casinos kann man im Sommer übrigens auch als Privatperson spielen. Jetzt war das eher sinnlos …

Nicht, dass wir dazu in der Lage gewesen wären, denn der Rasen hätte bei uns wohl zu sehr gelitten.

Da das Wetter nicht besser wurde, machten wir uns auf zu Museum Nummer 2.

Und da waren wir auch schon (Newport ist nicht so groß). Das Sailing Museum wurde am 10. Mai 2022 eröffnet und soll sowohl Segler als auch nicht-Segler einen Eindruck in den Segelsport bieten. Außerdem gibt es hier eine Darstellung der Geschichte des Segelsports, vor allem des America’s Cup, und somit seit neuestem auch der National Sailing Hall of Fame.

Und hier konnte man sehen, was ein modernes Museum so sein kann: Interaktiv, unterhaltsam und trotzdem sehr lehrreich.

Am Eingang bekommt man ein Armband mit einem QR Code, über den man sich an 10 verschiedenen Stationen an Spielen zum Thema „Segeln“ austoben und damit seinen virtuellen „Segelschrank“ mit Trophäen füllen kann.

Von „Design dir dein Boot“ …

… bis zu Segeltaktiken. Witzigerweise auf dem Flathead Lake in Montana, den wir ja nun sogar schon kennen … 😉

Auch Koordinationsspiele waren Teil der Aufgaben und zu unserer Überraschung schnitten wir dort gar nicht mal so schlecht ab.

Neben den Spielen gab es, wie gesagt, viele Exponate zum Thema.

Ein echt schönes Museum und natürlich haben wir beide jetzt einen gut gefüllten Segelschrank mit 10 Trophäen.

Nach dem ganzen Lernen, widmeten wir den Abend wieder dem Thema „Essen“. Und, weil es gestern so gut war, wieder den Austern.

Dieses Mal waren wir in der Midtown Oyser Bar, die wir von unserem Hotelzimmer aus sehen können. Etwas bodenständiger, aber dennoch mit einer guten Auswahl an Austern.

Für Meike gab es auch was besonderes: Krabbenscheren!

Die Tuna-Ceviche war dagegen etwas enttäuschend. Die Textur des Thunfisches war zu trocken und passte nicht so richtig zur Zitrus-Note. Und die Chips waren auch nicht so gut.

Die Lobster Roll für Meike war dagegen gut.

Und Jens hatte ein Stück Heilbutt mit einer rauchigen Sauce – etwas gewöhnungsbedürftig aber auch durchaus lecker.

Und ein Nachtisch mit geführten 10.000 Kalorien ging auch noch rein, wenn man ihn aufteilt.

Ein runder Abschluss, wenn auch nicht so beeindruckend wie gestern Abend, für einen regnerischen und doch schönen Tag.

Den wir am Ende noch mit einer langen Diskussion mit dem Verkäufer im Kiosk verbracht haben, den wir enterten, um etwas Wasser für morgen zu kaufen.

Mit ihm haben wir uns erstaunlich offen über politische Fragen und Unterschiede zwischen Europa und den USA unterhalten haben. Ein netter Typ, auch wenn wir ab und zu nicht einer Meinung waren. Gerade was das Thema Waffen angeht, wo er stark der Meinung war, dass man sie ja brauche, um sich zu verteidigen.

Für uns zeigte sich deutlich, wie es gerade im Einzelnen um die USA bestellt ist und immerhin gingen wir mit dem gemeinsamen Wunsch auseinander, dass es unsere beiden Länder schaffen, dem Hass und dem Streit nicht noch mehr Raum zu bieten, sondern gemeinsam und kollaborativ an Lösungen zu arbeiten. Die Hoffnung stirbt ja zuletzt …

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