Nachdem der gestrige Abend doch etwas länger gedauert hatte und wir das auch zumindest vermutet hatten, wurde für den Samstag kein genauer Plan gemacht. Insofern begannen wir den Tag mit einem gemütliches Ausschlafen, einem bequemem Aufstehen, Duschen und Anziehen gefolgt von einem „Ach, mal schauen wo es uns heute so hintreibt“. Die Gemälde in unserem Hotel konnten wir dabei auch bewundern, man merkt hier eben die 5 Sterne, auch wenn es Ecken gab, die jetzt nicht gerade „Luxus“ riefen.
Rausgehen, Sonnenbrille aufsetzen und … was nun? Etwas bewegen erschien uns wie eine gute Idee, also machten wir uns auf zum Hausberg Athens, den Lykabettus. Der fußläufig erreichbar ist.
Wobei … fußläufig über sehr, sehr viele Treppen und Steigungen.
Schön aber auch anstrengend.
Der Lykabettus ist, wie gesagt, der Stadtberg Athens. Dem Mythos nach hat Athene diesen Berg nach Athen gebracht, „um einen Schutzwall vor der Akropolis zu errichten“ und hat ihn dort fallen gelassen, wo er auch heute noch liegt. Nach dem großen „Plumps“ wurde er mit 277 Metern Höhe die höchste Erhebung im Zentrum der griechischen Hauptstadt. Bei guten Sichtverhältnissen kann man von hier aus das Stadtzentrum Athens und sogar bis zum Saronischen Golf im Süden schauen.
Es bieten sich zwei Möglichkeiten, den Gipfel zu erklimmen: Die Standseilbahn sowie ein Fußweg, der 1908 angelegt wurde. Wir entschieden uns für die Standseilbahn, da sie einerseits etwas Komfort versprach und außerdem in 5 Minuten abfahren sollte.
Gut, das wurden dann am Ende 5 „griechische Minuten“ aber immerhin standen wir dann direkt am Eingang der Bahn.
Oben dann ein fantastischer Blick über die Stadt. Obwohl hier doch einige Menschen waren, fühlte es sich nicht einmal annähernd so voll an wie an den Haupt-Sehenswürdigkeiten. Aber genau das machte es hier sehr schön.
Noch ein Vorteil des Berges: Man schaut auf die Akropolis hinab! Danke an Athene, dass sie damals diesen Berg hier hat fallen lassen.
Irgendwie waren wir dann so richtig in Urlaubsstimmung, kauften uns kurzerhand zwei Bier und setzten uns in eine ruhige Ecke neben einem Restaurant. Jammas!
So saßen wir eine Weile hier, quatschen, hörten den anderen Touristen zu und genossen einfach den Blick. Nach einer Weile überlegten wir, was wir heute noch alles so machen wollen. Grundsätzlich wollten wir das schöne Wetter ausnutzen und daher war die naheliegende Lösung: Ab zum Strand!
„Naheliegend“ … naja, denn der Weg war schon etwas länger. Zuerst mit der Bahn hinab, dann zu Fuß zur Metrostation Evangelismos.
Und dort dann mit der M3 bis zur Endstation „Dimotiko Theatro“. Immer wieder faszinierend, wie sauber die Metro in Athen gerade auf den neuen Linien ist.
Im Zentrum von Piräus waren wir noch nicht, also schauten wir uns auch ein wenig um. Grundsätzlich machten wir uns auf in Richtung der Tram, die von hier aus an der Küste entlang fährt und die wir nehmen wollten. Schön hier!
Die Kirche der heiligen Dreifaltigkeit direkt neben der Tramstation Agia Triada.
Bald kam ein Wagen der 2004 eröffneten Tram. Die Trams sind auch relativ sauber, aber irgendwie haben wir jedes Mal das „Glück“ von seltsamen Mitfahrenden belästigt zu werden.
Ziel war die Haltestelle Trocadero, welche an einer recht neuen Marina liegt.
Einer sehr, sehr noblen Marina. Wo man anscheinend hingeht, um gesehen zu werden. So wirkten zumindest die meisten der Gäste auf uns. Und dementsprechend waren auch die Restaurants.
Das Nisos steuerten wir dann an, da in den Rezensionen von guten Fischgerichten und einem netten Service die Rede war. Naja, war ganz ok. Der Service war freundlich, wenn er dann da war. Und das Essen war gut aber auch nicht gerade günstig.
Da am Abend aber noch ein weiteres Gourmet-Essen ansteht, bleiben wir bei Kleinigkeiten wie einem griechischen Salat.
Eine Ceviche aus Seebrasse, sehr sauer.
Und frittierte Bällchen vom Mönchsfisch, die waren sehr lecker.
Lange blieben wir aber auch hier nicht sitzen, denn eine Gruppe russischer … Menschen setzte sich hinter uns und fing gleich an zu rauchen. Und sich laut zu unterhalten, da wollten wir unsere gute Laune nicht mit vermiesen.
Strand sollte es ja sein, also spazierten wir (ohne die Schranke auf den Rücken zu bekommen) am Wasser entlang. Zuerst getrennt durch eine Betonmauer, die allerdings auf einmal aufhörte. Und so den Blick auf das Wasser frei gab.
Schon schön hier!
Ab und zu gab es ein paar Denkmäler wie dieses für die griechischen U-Boot Flotte.
Das Gesetz will es so: Wo Wasser ist, muss Meike mit dem Füßen hinein!
Hier und da gab es auch Abschnitte, an denen Hotels oder Anbieter ein wenig aufräumen. Gleich daneben dann ein Strand für Jedermann, wo auch eher suspekte Personen herumlagen.
Für uns war dann auch genug in der Sonne, denn vor dem Abendessen wollten wir uns noch was frisch machen. Eine Tram zurück nach Piräus hatten wir gerade verpasst …
… also hofften wir auf einen Bus. Der auch überaus unpünktlich dann irgendwann kam und uns sogar direkt in der Nähe des Stadtzentrums und damit unserem Hotel brachte.
Zwei Stationen mit der U-Bahn waren es dann noch und schon waren wir zurück im Hotel.
Sonne ausgenutzt, kurz geduscht und dann ab auf die Dachterrasse. Denn der Gutschein wollte noch verbraucht werden.
Ein sehr schöner Tag in Athen, von Ausblick über Alltägliches bis zum Strand viel erlebt. Irgendwie gefällt uns die Stadt schon sehr, auch wenn man es nicht so richtig erklären kann.
Und dann kam noch ein letztes Highlight: Das Abendessen!