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Eine Strasse, viele Bäume, … Come on Urawa!

ja das ist eine Allee! ALLEZ! ALLEZ! ALLEZ, URAWA, ALLEZ …
So: Samstag = Fussballtag! Urawa Red Diamonds gegen Yamagata Sendai steht an.

Vom Eisenbahnmuseum mit der Keihin-Tohoku-Line nach Urawa, denn irgendwo in meinem Gedächnis habe ich mir gemerkt, dass von dort aus ein Shuttle Bus zum Stadion fährt.

Passenderweise sehen wir beim Aussteigen in Urawa einen Typen mit einem Urawa-Schal um den Hals. Super, dem folgen wir mal einfach.
Nicht so super ist das Wetter, was inzwischend sogar die Benutzung eines Schirms unmöglich macht. Es regnet wirklich heftig und der Wind peitscht den Regen in alle Richtungen. Hoffen wir also, dass wir bald den Shuttle Bus finden … aha … da ist er schon!
Eines kann man den Japanern ja nicht absprechen: Solche Veranstaltungen sind ja schon recht gut organisiert. Alleine 3 von den 15 an dieser Haltestelle stehenden Helfern für den Shuttle Bus Verkehr waren dafür abgestellt, dass die Warteschlange nicht eine Treppe blockert.

Ein Shuttlebus kam auch direkt und wir steigen ein, 400 Yen werden pro Person untypischerweise direkt am Anfang bezahlt. Normalerweise steigt man nur ein, merkt sich (oder zieht eine Marke) die Einstiegshaltestelle und bezahlt beim Aussteigen je nach Einstiegshaltestelle (und damit nach Entfernung) einen Betrag.
Da dieser Bus aber nur von JR Urawa zum Stadion fährt, geht das auch so herum.

Der Bus selber ist recht voll und steht sehr lange im Stau. Durch das besch***ene Wetter sind die Fenster allerdings voller Wasser und man sieht sogut wie gar nichts.

Irgendwann kommt das Stadion in Sicht und wir sind da – glücklicherweise finden wir den Eingang zu unserem Block relativ schnell und auch der richtige Block ist schnell gefunden. Was braucht man noch? Ach ja: Stadionzeitung, Stadionwurst und Stadionbier! Die Zeitung geht recht schnell, Stadionbier der Marke Kirin auch aber die Wurst wird schon komplizierter. HotDogs gibt es nicht, nur eine Wurst mit einem Stab drin. Meike will das probieren, ich dagegen kaufe mir etwas, das wie Pommes aussieht und einen Hähnchenspiess.

Damit ausgerüstet gehen wir zu unserem Block und hören gleich die ersten Klänge aus den Stadionlautsprechern … Scooter!
Ahhrgh!

Unsere Plätze dagegen waren schon nicht schlecht:

Glücklicherweise ist der Gästeblock super voll und der Heimblock von Urawa auch recht gut gefüllt, sodass die Fanblöcke bald sehr stimmgewaltig die Musik machen. Und ausser der Tatsache, dass die Urawa-Fans die ersten 16 (!) Minuten ein und dasselbe Lied singen (das Spiel gab auch nicht mehr her – ich glaube ja, dass das so eine Art Abmachung mit den Spielern war: „Solange ihr nix macht, singen wir dieses bekloppte Lied! Wollen mal sehen, wer hier länger aushält …“) war die Stimmung wirklich super!

Die Gästefans

Die Heimfans

Das Spiel selber dagegen weniger. Fortuna Köln hätte beide Teams heute auseinander genommen, TuRa Dieringhausen hätte die B-Jugend schicken können und selbst der FC hätte echte Siegchancen gehabt. Individuell waren beide Teams nicht schlecht, obwohl Yamagata gefühlt mit einer feigen 6-3-1 Taktik spielte. Urawa mit ihrem Trainer Volker Finke waren wirklich total überlegen, schafften aber auch nicht aus den paar Chancen etwas zu machen. So hatte man Zeit, sich die Fanblöcke anzuschauen und die boten wirklich großes Kino!

Was mit aufgefallen ist: Es gab kein Pfeifen gegen die andere Mannschaft oder die Fans. Zum Beispiel das in Deutschland verbreitete „Ars**loch, Wi**er, Hu**nsohn“ gibt es einfach nicht – hier wird die eigene Mannschaft supportet bis der Arzt kommt und nicht der Gegner erstmal runtergemacht!

Sehr sympathisch, wie ich finde.

Da es aber kalt war und wir den Zug nach Kyoto noch bekommen wollten, sind wir ein paar Minuten vor Abpfiff schon losgegangen um den ersten losfahrenden Shuttle Bus zurück zur JR Urawa Station zu erreichen. Von dort aus sind wir nach Ueno gefahren und dann mit der Yamanote nach Tokyo. Gepäck aus dem Schliessfach holen ging recht einfach, Essen für den Zug (Sushi, Sandwich, Pokki-Schoko-Stangen und Getränke) einkaufen und ab zum Gleis. Und dann in unsere super gemütlichen „Green Sha“-Sitze fallen lassen und durch das nächtliche Japan fahren. Meike liest gerade und ich tipper auf dem Laptop diesen Bericht, in einer Stunde sind wir in Kyoto. Draussen zieht Japan am Fenster vorbei und man sieht ab und an sogar noch etwas in der Dunkelheit von diesem wirklich unglaublichen Land.

Morgen dann mehr von Kyoto, dem kulturellen Zentrum Japans!

PS: Wir werden wohl das Onsen heute abend vermissen … 😉

PPS: Das Spiel ging, wie nicht anders zu erwarten, 0:1 aus. Spätes Tor der Gäste nach einem Konter. An die Verantwortlichen der Urawa Red Diamonds und den Herrn Finke: Wenn man die Dinger vorne nicht macht, wird das irgendwann bestraft! Weitere Weisheiten bitte bei Herrn B. aus Porz-Wahn im Buch „So werde ich Heribert Faßbender“ nachlesen (Ausleihe möglich) …

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