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Ab nach Leibzsch!

OK, dieser Reisebeicht hat einen etwas längeren Vorlauf.

Sagen wir mal so: Während dieser Folge von Kitchen Impossible wurden die letzten Details geklärt. Und auch das Haus Stemberg hatte was damit zu tun (auch wenn Sascha hier so aussieht, als ob er es nicht glaubt).

Essen würde also eine bedeutende Rolle bei diesem Urlaub spielen, weswegen Meike und Jens am Tag zuvor auch gleich mal standesgemäß das lange Wochenende mit einem spontanen Besuch in einem unserer liebsten Restaurants, dem Bulgogi-Haus, feierten.

Satt und zufrieden trafen wir dann am Vatertag keine Gruppe mit Bollerwagen, sondern Susanne und Jan. Bekannt aus Funk und Fernsehen sowie aus unserem gemeinsamen Besuch im Haus Stemberg Anfang des Jahres. Außerdem gute Freunde mit denen wir ein gemeinsames langes Wochenende geplant haben.

Ursprünglich war der Besuch eines Zoos in Belgien geplant, wo man im Zoo in Zimmern übernachten kann, die an die Gehege grenzen. Dort fanden sich für unser „aus Gründen“ ausgewähltes Wochenende (dazu später mehr) aber keine Zimmer mehr, also suchten wir eine Alternative und fanden sie in Leipzig. Dort hat es auch einen Zoo in dem wir alle noch nicht waren, eine schöne Stadt, die wir erkunden können und gutes Essen. Was wir alle vier mögen.

Und so fuhren Susanne und Jan mit dem Auto zu uns, weil die Regionalbahnen von Solingen nach Köln nicht so vertrauenserweckend waren, und gemeinsam ging es dann mit der Straßenbahn nach Köln Deutz, zum berühmten Gleis 11 im unteren Teil des Bahnhofes. Da, wo die Züge so laut quietschen.

Immerhin hatten wir es relativ trocken bis unser Zug zum Umsteigehalt in Frankfurt einfuhr und wir unsere reservierten Plätze in der ersten Klasse einnahmen.

Um den Charakter eines Ausfluges komplett zu machen, hatte Susanne eine Familienpackung Capri Sonne (ich weigere mich es anders zu nennen) gekauft, die wir dann gemeinsam vernichteten.

Die schmeckt auch nicht mehr so wir früher, fanden wir zumindest. Außerdem fand Jens den Papp-Strohhalm eine Frechheit.

So überbrückten wir aber die Stunde bis zum Frankfurter Hauptbahnhof, den wir auch relativ pünktlich erreichten.

Hier hieß es umsteigen in den zweiten ICE, der uns dann bis nach Leipzig bringen sollte. Frankfurt ist ja ein großer Bahnknotenpunkt, weswegen auch andauernd Züge ein- oder ausführen. Gleiswechsel gab es auch ein paar, weswegen wir anfangs noch etwas näher am Bahnsteiganfang standen, um bei einem eventuellen Wechsel nicht den ganzen Bahnsteig zurück gehen zu müssen. Also alle bis auf Susanne, die schonmal was voraus ging.

Ach ja, einige Fotos sind von Susanne, meistens daran zu erkennen, dass Meike und Jens darauf sind. Oder wenn es gute Fotos sind, dazu aber später mehr.

Frankfurt ist übrigens echt ein Bahnhof mit vielen, vielen gescheiterten Existenzen. Wir fühlten uns jetzt nicht direkt bedroht, aber die Dame, die wild auf die Anzeigetafel mit den Abfahrten drückte, dann eine Treppe runterging und wieder raufkam, um von vorne zu beginnen war nur ein Beispiel für die offensichtliche Drogenszene im und um den Bahnhof herum. Denn die hat nix mehr gemerkt und lebte ihren eigenen Film im Kopf.

Unser ICE, den wir jetzt nehmen würden, ist übrigens einer der Züge mit der längsten Fahrstrecke in Deutschland, denn er startet um 8:46 in München und beendet seine Reise um 18:36 in Rostock. Dabei geht es über Frankfurt und Leipzig, genau der Teil, der uns interessierte. Leider war er auch super voll, weswegen einer der Riesenvorteile der ersten Klasse, der Service am Platz, nicht funktionierte. Zweimal schauten Susanne und Meike im Bordrestaurant nach, um festzustellen, dass die Schlange an dem Tresen dort bis in den nächsten Wagen reichte. Irgendwie waren sehr viele Familien unterwegs und die wollten alle irgendeine Kleinigkeit kaufen. Oder eine Großigkeit, auf jeden Fall waren es zu viele und der Durst noch zu klein, um sich so lange anzustellen.

Irgendwo in Thüringen war es dann aber soweit und ein relativ warmes Starnberger, ein Weißbier und zwei Radler wurden erstanden und wir stießen auf unseren Trip an.

Und dann, mit „nur“ 13 Minuten Verspätung, waren wir schon in Leipzig.

Der Leipziger Hauptbahnhof gehört mit täglich rund 135.000 Reisenden und Besuchern, die Einkaufszeile lockt auch viele Menschen an, zu den 15 meistfrequentierten Fernbahnhöfen der Deutschen Bahn. Der Kopfbahnhof hat 23 Bahnsteiggleisen, die in der von der Fläche her größten Bahnsteighalle Europas liegen. Sehr cool und im Gegensatz zu Frankfurt, wo das Layout ja ähnlich ist, sehr sauber und aufgeräumt.

Der Hauptbahnhof wurde, vorrangig mit dem Argument, dass ein großer Kopfbahnhof ja einen hohen repräsentativen Charakter hat, 1915 eröffnet. Er ersetzte die vielen einzelnen Bahnhöfe der ehemals eigenen Gesellschaften, wie den Dresdner, den Magdeburger, den Ellenburger oder den Berliner Bahnhof. Ursprünglich wurde, recht fortschrittlich was den Bahnbetrieb angeht, ein Durchgangsbahnhof geplant. Aber weil man was zum Angeben haben wollte, wurde es eben dieser Bahnhofstyp.

Schön anzusehen war er aber! Und keine Drogenabhängigen, Taschendiebe und sonstige düstere Existenzen zu sehen, dafür viele junge Menschen. Was uns hier noch nicht wunderte.

Unser Hotel lag direkt neben dem Ostausgang des Bahnhofs mit einem schönen Blick auf den Bahnhof und einen Teil der Bussteige. Der CheckIn war schnell erledigt und für eine kurze „Frisch machen“-Pause ging es auf die Zimmer.

Und dann fing die Erkundung Leipzigs an, mal schauen, was knapp 650.000 Einwohner zählende Stadt zu bereit hält.

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