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Beppüüüü …

Nachdem wir in Hakata eigentlich relativ pünktlich aufgestanden sind, kamen wir dennoch etwas in Verzug. Grund dafür war unser Gepäck, was wir per Transport nach Hiroshima vorschicken wollten. Leider war der engagierte Mitarbeiter des Hotels zwar bemüht, aber dennoch nicht in der Lage z.B. innerhalb einer gewissen Zeit die Adresse auf meinem Ausdruck von unserem Reisebüro zu lesen. Also hat die ganze Prozedur länger als erwartet gedauert und daher war für das Frühstück weniger Zeit als gedacht. Da nun leider auch der Frühstücksraum total überfüllt war, mussten wir unser Frühstück am Bahnhof kaufen und auf der Fahrt nach Beppu essen. Der Tag hat also schonmal mit ein wenig Stress angefangen, dafür gab es dann zum Frühstück eine leckere BentoBox …

Nach etwa 2 Stunden Fahrt mit einem Limited Express nach Beppu (unter anderem gab es einen Richtungswechsel des Zuges in Kokura, weswegen man seinen Sitz, der hier immer in Fahrtrichtung ist, umdrehen musste! Sehr spannend!) kamen wir in der Stadt am Meer an. Die Überschrift kommt übrigens daher, dass der Stationsname, der am Bahnhof von Beppu durchgegeben wird, mit einem irritierenden „Beppüüü, Beppüüü, Beppüüü … Beppu desu“ schalmeit wird … 😉

Von den Artikeln im Internet und in meinem Lonely Planet war man ja schon etwas vorbereitet, dass man jetzt nicht in einen neuen, modernen Badeort fährt. Die Realität sieht eher wie diese alten britischen Seebäder aus: Viel blinkende Reklame, viele Spielhallen mit Videospielen (oder Pachinko), viele geschlossene Geschäfte, die aber auch immer den gleichen Touristen-Krams anbieten würden. Und Fressbuden. Und Touristen – teilweise sogar (würg) Deutsche …
Beppu hat auf uns erstmal nicht den besten Eindruck gemacht.


(das Foto ist vom nächsten Morgen)

Erschwerend kam hinzu, dass für unsere Rucksäcke kein Schliessfach am Bahnhof mehr war und wir uns daher entschlossen haben, erstmal zum Ryokan zu gehen. Selbiges wurde dann auch gefunden und sah keinen Deut besser aus, als der Rest der Stadt. Naja: Erstmal wieder zum Bahnhof laufen und dann versuchen zu den berühmten 9 Jigoku von Beppu zu fahren.

Beppu ist eines der ältesten Thermalbäder Japans und hat über 1000 Onsen oder Rotemburos. Das Wasser für diese Onsen kommt in der Regel aus dem Boden. 9 dieser „Onsen“ wurden touristisch etwas „aufgebessert“ und sind eher zum Anschauen als denn zu baden gedacht. Diese spektakulären Quellen nennt man „Höllen“ oder „Jigoku“.
Es gibt 9 davon, 8 kann man besichtigen und relativ leicht mit dem Bus erreichen. Also haben wir uns ein Busticket für den Tag geholt plus einem Ticket für alle 8 Höllen. Die Jigoku können mit den öffentlichen Bussen gut erreicht werden. Hier nun die acht Quellen, die wir uns anschaut haben:

1. Umi-Jigoku

2. Oniishibozu-Jigoku

3. Yama-Jigoku

4. Kamado-Jigoku

5. Oniyama-Jigoku

6. Shiraike-Jigoku

7. Chinoike-Jigoku

8. Tatsumaki-Jigoku

Bei unserer ersten Höllenquelle haben wir eines der dort vorhandenen Fußbäder ausprobiert. Meike war … überrascht von der Temperatur (kurz vorm Brühen) 😀

Die Quellen, bzw. das Wasser in den Quellen, haben alle mindestens 80 Grad und sind teilweise sehr touristisch aufbereitet. Z.b. werden bei der Oniyama-Jigiko Krokodile (!) gehalten, weil das warme Wasser sich dafür eignet. Naja – teilweise war es schon sehr komisch …

Danach ging es wieder ins Hotel/Ryokan, wo wir von einer netten Dame (die kein Wort Englisch sprechen kann) auf unser Zimmer gebracht wurden. Und dort die Überraschung: Auch wenn das Ding hier wie ein Hotel aussieht – die Zimmer sind japanisch. 10 Tatami-Matten groß mit bereitliegender Yukata und auf dem Balkon (mit Meerblick) gibt es ein Fußbad. Super schönes Zimmer …

und super schönes Fußbad mit Ausblick gratis drauf:

Nach dem Fußbad haben wir uns auf dem Zimmer etwas ausgeruht und sind um 18 Uhr zum Abendessen gegangen. Und hier die nächste (angenehme) Überraschung: Auch wenn das Essen auf der zweiten Etage ausgeteilt wird, bedeutet dies nicht, dass es nicht stilvoll geschieht. Auf der zweiten Etage in diesem Hotel gibt es Separees, in denen man dann das Essen serviert bekommt. Und was für ein Essen …

Leider habe ich die Kamera vergessen, aber es gab: Tempura, Sashimi, gedünstete Garnele, Krebs-Suppe mit Gemüse, Rostbeef mit Senf, Salat, Miso-Suppe, Reis, Mokkacreme, japanische Mixed Pikles, Räucherlachs und noch viele andere Dinge, die mir jetzt schon nicht mehr einfallen. Teilweise komisch (in der Miso-Suppe waren Nudeln, die etwas „schleimten“), teilweise super lecker und teilweise beides (keine Ahnung, wieso mir die Pilze in der Suppe geschmeckt haben, aber sie haben).

Dazu aufmerksame Kellner, die uns mit Bier und Essens-Nachschub versorgt haben.

Nach dem Essen sind wir wieder auf das Zimmer gegangen, die Betten waren bereits gemacht, und dann geht es um 21 Uhr auf das Dach in das „Family Bath“, wo wir auf dem Dach dann uns im Onsen erholen können. Mal gucken, vielleicht schmuggeln wir eine Kamera mit hinein (es wird nur FSK 12-Fotos geben … natürlich … ;))

Ein Kommentar

  1. Administrator Administrator

    Wie bitte?
    Du mieser kleiner …
    Die neue BEEF Ausrufezeichen ist draussen? Ich dachte, ich hätte meinen Urlaub so platzert, dass ich nach Ankunft das neue BEEF Ausrufezeichen kaufen kann …
    Verdammt!

    Muss
    Japanischen
    Kiosk
    Mit
    BEEF Ausrufezeichen
    Finden!

    *im_wörterbuch_blätter*
    😉

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