In Kawaguchiko angekommen, mussten wir uns erst einmal orientieren – die Bahnstation ist quasi der zentrale Knotenpunkt für die (bei Japan recht beliebte) Region um den Fuji herum. Von hier aus fahren viele Busse, z.B. zur 5. Station (von 10 – die 10. ist der Gipfel) vom Fuji oder eben zu den 5 Seen. Dementsprechend waren auch, trotz des Wetters, viele Leute hier und zwei deutsche Touris gehen hier unter.
Aber nach ein paar Minuten haben wir ein Busticket für die meisten Sightseeing-Spots bekommen, eine Karte gab es auch dazu und rein in den Bus. Ahhh … Busfahren in Japan – was für ein Spaß.
Einsteigen, Nummer ziehen, warten bis man aussteigt und dabei die Preis auf der Tafel zahlen. Etwas, was in jedem Reiseführer über Japan stehe – was aber andere Touristen nicht lesen / verstehen / ignorieren.
Oder man kauft sich, wie wir, ein Tagesticket und braucht den ganzen Krams nicht. 😉
Mit dem Bus ging es zum Lake Kawaguchiko, von dem aus man ein tollen Blick auf den Mount Fuji hat. Entlang einige hilfreiche Wegzeichen der örtlichen Tourismusbehörde …
Eigentlich war hier alles gut ausgeschildert, auch teilweise in Englisch.
Das einzige was fehlte war der Fuji – denn der hatte sich (mal wieder) in Nebel gehüllt. Danke für gar nicht!
Der See war zwar tatsächlich schön und wir sind ein paar Kilometer um ihn herumspaziert, aber alles in allem machte der Ort auf uns schon einen recht heruntergekommenen Eindruck.
Wir wissen nicht, ob sich das im Sommer vielleicht anders zeigt – aber so war das doch nicht so das Besondere hier …
Nach einer Weile kamen wir zu einer Seilbahn, der Kachi Kachi Ropeway, welche auf den Mount Tenjo hinaufführt. Von dort aus könnte man (wenn die Wolken nicht so hoch sind) ebenfalls den Fuji sehen. Dachten wir.
Also rauf. Den Namen „Kachi-Kachi“ hat die Bahn übrigens aufgrund einer Geschichte namens „Kachi Kachi Yama“ in welcher ein diebischer Waschbär (Tanuki) von einem Hasen gefasst, angezündet und in einen Fluss geworden wird. Jetzt nicht so die klassische Kindergeschichte … obwohl man durch Cartoon-Figuren versucht das ganze nicht so plastisch darzustellen.
In der Seilbahn selber dann viele Touris, kein Japaner. Die wussten anscheinend schon, dass das nix bringt.
Auch an der Seilbahn merkt man, dass hier doch schon ziemlich der Lack ab ist bzw. alles hier schon etwas älter ist.
Doch, halt! Was ist das?
OK, ist zwar ein Klischee, aber wenn sonst nix geht, dann geht ein Bier. Zumindest im Urlaub.
Prost mit (vermutlich) Fuji im Hintergrund.
Das Bier (Fujiyama Lager) war sogar ganz trinkbar. Witzig war ein französisches Pärchen, die mit der nächsten Seilbahn (und gleichen zerstörten Hoffnungen auf einen Blick auf den Fuji) hochgefahren sind. Sie sah eine kitschige Glocke die man bimmeln lassen soll, wenn man den Fuji sieht (das bringt Glück), er sah uns mit dem Bier in der Hand und brummelte nur „ahhh … biere“ und ging zielstrebig zum Ausschank und kehrte wenige Sekunden später glücklich mit einem Bier in der Hand zurück. Haben uns dann zugeprostet (seine Frau/Freundin fand das nicht so gut).
Glück kann man übrigens in Japan auf viele Wege bekommen, so zum Beispiel in dem man zwei Tonscheiben durch ein Ring wirft.
Wir machen ja jeden Quatsch mit – Meike hat jetzt übrigens Glück, Jens nicht …
Nachdem das mit dem Fuji ja nichts wird, haben wir eine andere Taktik eingeschlagen und sind zu einer Lava-Höhle gefahren, welche bei einem der vielen Ausbrüche des Fuji entstanden ist. Dazu mussten wir mit dem Bus zu einem anderen See (Lake Saiko) fahren, denn dort war der Eingang zur Höhle.
Das Wetter war übrigens jetzt deutlich kälter als gedacht (unsere kurzen Hosen waren jetzt deutlich zu wenig) – der Einstieg in die Höhle mit dem Namen „Ice Cave“ machte das alles nicht besser. In der Höhe liegt die Temperatur auch im Sommer in der Regel um die 0 Grad, weswegen das ganze Jahr Eis dort liegt.
Die Höhle selber war recht klein, aber dafür niedrig … 😉
Sie bot aber ansonsten recht spektakuläre Bilder und war schön anzusehen.
Das Ganze war aber nach 20 Minuten vorbei. Also wieder raus aus der Höhle und … die (relative) Wärme genießen.
Wie, man hätte auch Helme bekommen könnnen? Das hätte einige Beulen am Kopf vermieden … 😉
Im Ernst: Wir haben uns nix getan, aber die japanische Reisegruppe hinter uns hat doch einige Male mit einem „Klong“ gefolgt vom Lachen der jeweils anderen und wäre somit eine geeignete Zielgruppe für die Helme gewesen.
Da wir langsam müde wurden und alles andere hier bedeutet hätte, weiterhin in Richtung Fuji in eine Wolke zu starren, machten wir uns wieder auf den Weg zur Bahnstation und zurück nach Tokyo.
[…] Aber das kennen wir ja zum Beispiel aus Japan. […]