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Erinnerung an einen aktuellen Krieg

Da wir noch etwas Zeit haben, sind wir mit Jake noch zum Korea War Memorial gefahren. Dieses Museum beschäftigt sich mit den Kriegen, die Korea betroffen haben – natürlich am stärksten mit dem Koreanischen Krieg welcher vom 25. Juni 2950 bis zum 27. Juli 1953 ging, wo ein bis heute gültiger Waffenstillstand geschlossen wurde.

Aus der Tiefgarage heraus waren einige Umwege nötig, da vor dem Museum eine kleine Veranstaltung stattfand, bei der etwa 10.000 Anhänger einer christlichen Vereinigung für die Wiedervereinigung protestierten. Solche Proteste sind in Südkorea recht häufig anzutreffen und diese war für uns sehr irritierend. Denn der Prediger hätte von Lautstärke und Betonung eher nach Nürnberg in eine sehr dunkle Zeit der deutschen Geschichte gepasst, denn in eine Kanzel.

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Laut Jake war auch die Wortwahl recht drastisch und militärisch geprägt – die viele Zuhörer haben allerdings begeistert allem zugestimmt.

Witzig war, dass wir aus einem falschen Ausgang aus dem Parkhaus herausgegangen sind und auf einmal neben der Bühne standen unter den überrascht dreinblickenden Leuten auf der Bühne. Haben uns dann einen Weg heraus gebahnt und die open-air Ausstellung von Flugzeugen, Panzern und größeren Waffen aus dem Krieg besichtigt.

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Interessant war, dass die ganzen Christen (erkennbar an ihrem T-Shirt) auch durch die Ausstellung spazierten und dabei die ganzen Waffen sehr interessant fanden. Das Gebot nicht zu töten hat wohl irgendwie nichts mit Waffen zu tun … ihrer Meinung nach.

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Der Koreakrieg war bekanntlich ein Krieg zwischen Nord- und Südkorea, wobei Nordkorea mit der Volksrepublik China und Südkorea zusammen mit Truppen der Vereinten Nationen, unter Führung der USA, gekämpft haben. Ziel war für die angreifenden Nordkoreaner die Wiedervereinigung Koreas unter eigener Führung erzwingen.
Nachdem zuerst die nordkoreanischen Truppen am 25. Juni 1950 Südkorea angegriffen haben, konnten die Südkoreaner mit Unterstützung durch UN-Truppen den Angreifern standhalten. Durch den Einstieg der Amerikaner, weiterer UN-Truppen und Chinas (mit Russland im Hintergrund) erweiterte sich der Konflikt zu einem Stellvertreterkrieg, der Befürchtungen über einen 3. Weltkrieg hervorgerufen haben.

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Die UN-Truppen wurden von den nordkoreanischen Truppen zunächst bis auf einen kleinen Brückenkopf um Busan im Süden der Koreanischen Halbinsel zurückgedrängt. Sie stießen dann aber in einer Gegenoffensive über die Demarkationslinie hinaus bis zur chinesischen Grenze im Norden vor. Dieser weite Vorstoß war nicht durch die Resolution 85 des UN-Sicherheitsrates gedeckt.

Als Zeichen des Erreichens wurde zum Beispiel (wieder sehr symbolhaft) eine Flasche mit Wasser aus einem Grenzfluss ausgestellt.

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Ende Oktober 1950 griffen starke chinesische „Freiwilligenverbände“ auf Seiten Nordkoreas in das Kampfgeschehen ein und warfen die UN-Truppen zurück, bis sich die Front ungefähr in der Mitte der Halbinsel am 38. Breitengrad stabilisierte und in einem Stellungskrieg mündete. Nach zweijährigen Verhandlungen wurde am 27. Juli 1953 ein Waffenstillstandsabkommen geschlossen, das den Status quo ante weitgehend wiederherstellte. Bis dahin waren 940.000 Soldaten und etwa drei Millionen Zivilisten getötet worden. Beinahe die gesamte Industrie des Landes war zerstört worden.

Nach dem Krieg scheiterten Bemühungen um die Wiedervereinigung Koreas. Chinesische Truppen blieben bis 1958 in Nordkorea, US-Truppen sind bis heute in Südkorea stationiert. Bis heute wurde kein Friedensvertrag abgeschlossen.

Unter den aktuellen Begebenheiten und der Tatsache, dass Korea weiterhin ein Spielball größerer Mächte auf diesem Globus ist, bleibt der Wunsch am Ende der Ausstellung wohl vorläufig nur ein Wunsch.

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Eine interessante Ausstellung mit vielen bedrückenden Ausstellungsstücken – man merkt, wie nah den Koreanern diese Episode geht.

Nachdem es, wie schon gesagt, sehr warm und schwitzig war, haben wir uns danach entschlossen, uns wieder in das Hotel zurückzufahren lassen.

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Danke an „This is Korea“ und Jake für die interessante Tour!

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