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Anreise mit (erheblichen) Hindernissen

Ja, wir wissen, dass das dekadent aussieht. Waren wir doch erst vor drei Wochen in Aberdeen (und haben jetzt erst den Urlaub fertiggebloggt (ein Wort mit 4 „g“ – krass!)). Und Jens war zu allem Überfluss auch noch zwischendurch in München.

Aber ein lange geplanter Urlaub steht an: Es geht nach Griechenland. Genauer gesagt nach Santorini. Dieses Ziel haben wir uns überlegt, da wir erstens einen Sonnenurlaub machen und zweitens nach Griechenland fliegen wollten. Letzteres, weil wir ja seit einiger Zeit bei einer griechischen Fluggesellschaft unsere Meilen sammeln und unseren Gold-Status bei StarAlliance erhalten. Und um dies dieses Jahr wieder und sogar mit weniger Flügen schaffen, wollten wir 4 Flüge mit Aegean Airways machen und da die nunmal in Griechenland sitzen … nunja.

Ausserdem erhalten wir jeder 4 Upgrade-Gutscheine für einen Upgrade in die Business Class und für den Hinflug haben wie für die Strecke Düsseldorf – Thessaloniki und Thessalokini – Athen jeweils zwei davon verbraucht – wir fliegen damit in der Business Class.

Abflug war mittags um 12:45 ab Düsseldorf und Ankunft abends auf Santorini.

Soweit die Theorie.

Wie gewohnt ging es etwa 3 Stunden vorher mit dem Auto auf die A3 (heute war viel Stau, daher sogar etwas früher als gewohnt).

Wer die A3 in Richtung Oberhausen kennt, weiss das sich dort Baustelle an Baustelle reiht. Und in der ersten fuhren wir auf der linken Spur an einer Baustelle kurz vor Leverkusen vorbei, wo Leitplanken montiert wurden. Nach der Baustelle standen wir dann da:

Was war passiert? Jens hat noch kurz gesehen, dass das Auto vor uns einen schnellen Schlenker über die rechte Spur gemacht hat. Auf der Fahrbahn lag etwas, was wie ein Rohrstück aussah. Da neben uns ein LKW war, kam so ein Manöver nicht so richtig in den Sinn, also mehr oder weniger geradeaus gefahren. Daher hatte das rechte Vorderrad dann … ein Luftproblem.

Grund war eine dieser Montagemanschetten der Leitplanken, die einem der Bauarbeiter auf die Fahrbahn gerollert ist.

Soweit, so doof.

Auf der Baustelle war ein Leiter von Strassen NRW, der auch gleich vorbeikam, um Adressen (sowohl seine als auch die vom Bauleiter) auszutauschen. Passiert halt sowas – der Bauleiter kam nachher auch nochmal vorbei, um sich zu entschuldigen.

Wir haben dann den ADAC angerufen, um uns zur nächsten Werkstatt / Reifenhändler / sonstwas abzuschleppen. Der nächste war ein ATU etwa 500 Meter Luftlinie entfernt. Aktuelle Uhrzeit so ungefähr 10:20 … kacke!

Der Abschlepper kam dann um 11:30 nach unserem zweiten Anruf beim ADAC – derjenige, der unsere Meldung aufgenommen hat, hatte anscheinend irgendwas vergessen oder sonstwas falsch gemacht. Auf jeden Fall hätten wir noch lange auf ein Abschlepper warten können. Der dann gerufene hat uns dann gleich mit etwas Glück (manchmal ist ein Stau auch gut – wir konnten direkt quer rüber zur Abfahrt Leverkusen-Mitte rüberziehen) direkt zum ATU Leverkusen gefahren. Die hatten auch einen entsprechenden Reifen da, brauchten aber lt. Werkstattleiter eine Stunde zum Aufziehen. Aktuelle Uhrzeit so ungefähr 11:50 Uhr … der Flieger ist weg!
Was nun?

Anruf bei Aegean und umbuchen – den Urlaub wollten wir jetzt nicht komplett streichen. Eine weitere Möglichkeit nach Santorini gab es nicht mehr an dem Tag, aber eine Verbindung mit einem Aufenthalt über Nacht in Athen wäre drin … Ankunft am nächsten Tag um 6 Uhr morgens auf Santorini. Kostenpunkt 410 Euro! Hmmpf … na gut!
Inwzischend hatte der ATU wohl eine Extraschicht eingelegt, das Auto war auf jeden Fall nach etwa 30 Minuten fahrbereit (Danke an die Leute dort – nett!). Also bezahlt (100 Euro extra) und ab zum Flughafen. Ankunft dort um 13:15 Uhr … also etwa eine Stunde zu spät. Ungefähr die Stunde, die der ADAC es verpennt hat uns einen Abschlepper zu schicken … danke dafür!

Also hin zu unserem Parkplatz-Roboter, der unser Auto mit einem neu montierten Vorderrad mitnahm.

Da der Flug nach Athen erst in etwa 3 Stunden ging hatten wir noch genug Zeit. Also haben wir auf den Schreck noch einen Kaffee / Tee getrunken und ein Buch für den Urlaub gekauft. Und ein Hotel in Athen gekauft – was sich als recht einfach herausgestellt hat. Das einzige Hotel am Flughafen kostete ca. 190 Euro die Nacht, gehört aber zur Accor Gruppe. Und Jens hat durch seine Urlau Arbeitsreisen nach Paris und die damit verbundenen Aufenthalte in Mercure Hotels (ebenfalls Accor Gruppe) noch einige Punkte bei dem Loyality Program der Gruppe, die eingesetzt den Preis auf 39 Euro drückten. Das war dann auch erledigt.

Neben dem Geld, was sehr ärgerlich ist, und der quasi verpassten Nacht auf Santorini war auch doof, dass die Upgrade in die Business Class weg waren. Aber gut – passiert ist passiert.

Relativ pünktlich stiegen wir dann in unseren bereitstehenden Flieger ein.

Unsere Plätze in der Reihe 5 waren passabel und aufgrund des vollen Fliegers auch gut für das Aussteigen. 3 Stunden Flugzeit waren aber schon etwas nervig gegen das Ende hin.

Nach dem Start ging es in ein paar Bögen über Düsseldorf auf direktem Wege nach Athen. Mit schönen Blicken auf die Landeshauptstadt.

Der Rest des Fluges bestand aus Essen, Musik, Sudoku und Lesen. Und dann landeten wir über ein in der Dämmerung liegendes Athen auf dem etwas außerhalb liegenden Flughafen.

„Wenn das Leben Dir Zitronen gibt, mach Limonade draus“ ist ein grausam schlechter Kalenderspruch, aber für uns traf er zu. Also rein ins Sofitel und unser 40 Euro Zimmer bezogen … wie bitte? Doppel-Upgrade? Yes! Der nette Herr beim CheckIn gab uns die besten Zimmer im Hotel (VIP Suite Hastenichtgesehen) …

Fast schon schade, dass wir am nächsten Tag um 3:40 Uhr (!) aufstehen mussten, da unser Flug nach Santorini um 5:15 Uhr startet. Aber wir haben uns dann noch ein kleines Abendessen in der Hotelbar gegönnt – sehr lecker!

Nach dem wirklich sehr frühen Aufstehen und dem Auschecken ging es zum Flughafen (50 Meter entfernt) und … waren da viele Menschen unterwegs. Etwas erschreckend waren viele Chinesen, die auch noch am Aegean-Schalter warteten … die wollen doch nicht … doch, sie wollten!

Beim Einsteigen (Bus-Gate) kamen wir noch in den ersten Bus, der mit relativ wenig Chinesen besetzt war.

Daher noch die Möglichkeit eine recht leere und ruhige Kabine zu fotografieren. Das endete dann mit dem zweiten Bus.

Das wird ja was Ende des Jahres, wenn wir nach China fliegen. Die waren wirklich unmöglich: Laut, rücksichtslos, haben jegliche Anweisung der Stewardess ignoriert und sind ansonsten rüde und un-sozial allen anderen Fluggästen gegenüber gewesen. Die Hälfte hatte den ganzen Flug (glücklicherweise nur 30 Minuten Flugzeit) über das Handy an und chattete mit WeeChat mit Daheimgebliebenen. Gegessen wurden laut und schmatzend Sonnenblumenkerne (inkl. Ausspucken auf den Boden). Was waren wir froh, als die ersten Inseln in Sicht kamen.

Nach der Landung das gleiche Spiel: Alles springt auf und drängelt zum Ausgang wo nach der Treppe ein Bus wartet, der eh erst losfährt, wenn alle raus sind. Wo in Europa oder Nord-Amerika (nur dort haben wir Vergleichsmöglichkeiten) man wenigstens aus seiner Sitzreihe rausgelassen wird, trampeln die Chinesen (zumindest die in diesem Flugzeug) einen nieder. Mann, mann, mann, …

Am Ausgang kam dann unsere Koffer unter den ersten 10 raus (was die bereitstehenden Chinesen nicht davon abhielt trotzdem im Weg zu stehen) und auf uns wartete schon der Fahrer von unserer Unterkunft.

Auf dem Weg gab es dann, quasi als Entschädigung für Unfall, Geld-Verlust und nervende Mitreisende einen wunderschönen Sonnenaufgang.

An der Unterkunft, dem Santorini Princess Spa, angekommen wurden wir erwartet und sehr nett empfangen. Die Rezeptionistin führte uns herum, zeigte uns netterweise alles und übergab uns dann unser Zimmer, welches als herausstechenste Merkmal diesen Blick vom Balkon hat:

Ist gut so!

Endlich angekommen haben wir uns noch ein paar Stunden aufs Ohr gehauen und dann das Frühstück genossen. Der erste Urlaubstag konnte beginnen, auch wenn wir uns das anders geplant hatten …

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