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Eine Flussfahrt, die ist lustig …

Der Li Fluss. Der Touristen-Fluss. Der Fluss, auf dem jeder Chinese einmal gewesen sein muss.

Wir hatten im Vorfeld mit mehreren Reiseunternehmen, sowohl chinesische als auch deutsche, gesprochen und alle hatten diese Flussfahrt im Programm. Keine Ahnung, ob das Sinn machte, aber er war immer dabei. Daher nun auf dem Programm: Eine Fahrt auf dem Li Fluss.

Der Fluss ist 437 Kilometer lang und mündet am Ende quasi in den Westfluss, der nach dem Jangtsekiang und dem Gelben Fluss der drittlängsten Fluss Chinas ist. Besonders wegen der Karst-Landschaft bei Guilin ist dieser Fluss seit Jahren ein Touristenmagnet. Auch die Komoranfischer sind ein Symbol für diese Region und daher gibt es ein chinesisches Gedicht, in welchem jeder Chinese sich nur dann als Chinese bezeichnen darf, wenn es die Karst-Berge gesehen hat – diese sind nämlich der Inbegriff für eine chinesische Landschaft.

Also: Vom Hotel in Guilin aus ging es etwa 50 Minuten in Richtung Ablegestelle für die dutzenden von Touristenschiffen, die den Li Fluss entlangfahren.

Die Sicherheitskontrollen beim Einlass zum Hafen-Terminal waren ähnlich denen am Flughafen. Aber wir hatten Glück und es waren noch nicht so viele chinesische Reisegruppen anwesend. Generell schien unsere Abfahrtzeit um 9:40 Uhr auch eine recht ruhige zu werden.

Wir wurden dann zu Parkplatz 5 und auf Boot Nummer 8 geleitet.

Und dort ging es für uns entlang der „normalen“ Passagiere in die erste Etage in die … sind wir mal ehrlich: Luxusplätze! Man hat ja vorher Horrorstories gelesen im Internet darüber, wie voll ein Boot ist, dass das Essen mies ist (es gibt Buffet-Essen irgendwann mittags) und wie rüde und ruppig die Besatzung ist und so weiter und so weiter.

Für uns: Zu dem Zeitpunkt kein Thema!

Klimaanlage, WiFi, Tee und Sessel! Dekadent!

Pünktlich um 9:49 Uhr (sic!) ging es dann auch los, indem alle Boote vom Parkplatz 5 ablegten und in einer Art Konvoi den Fluss entlang schipperten. Die Reisezeit wurde mit „irgendwas zwischen 4 und 5 Stunden“ angegeben und wir richteten uns häuslich ein. Was zu dem Zeitpunkt, wo es noch nicht zu warm war, bedeutete: Wir gehen auf das Aussichtsdeck.

Anfangs waren auch nur wir, die anderen Langnasen und die entsprechenden Guides an Deck. Unser Guide musste sich vorher aber noch einen Sonnenschirm holen – es ist beruhigend, dass er die Hitze auch nicht mag.

Die Landschaft links und rechts war schon jetzt beeindruckend, obwohl der schönste und bekannteste Teil noch folgen sollte.

Diese kleine Boote kann man übrigens auch nehmen – diese haben zwei Holzbänke drauf und einen Typen mit Kippe im Mund, der den Aussenborder bedient. Für Abenteurer zu empfehlen.

Wobei ein Kentern oder ähnliches eigentlich kein großes Problem darstellen sollte, denn die Wassertiefe war heute mit ca. 70 cm bis 1,20 m eher was für Nichtschwimmer. Unser Boot hatte, wie alle anderen, einen Tiefgang von 50 cm.

Als dann der erste interessante Flussabschnitt kam, wurde es dann schon voller an Deck.

Und spektakulär wurde es dann auch, wobei unser Guide uns immer wieder entweder auf die richtigen Namen der Berge und Schluchten aufmerksam machte oder uns die Symbolik erklärte.

Hier zum Beispiel eine Art „Loreley“: Der Stein auf dem Hügel sieht aus wie eine Frau mit einem Kind auf dem Rücken.

Als Richtlinie konnte man aber auch sagen: Da wo mehrere Schiffe liegen, ist entweder ein Dorf oder was zu sehen.

In diesem Fall: Dorf!

Und in diesem Falle: Was zu sehen (Der Eingang zu einer 1,2 km langen Tropfsteinhöhe)

Die Zeit verging schon gut, denn der Fluss war recht schnell und so reihte sich schönes Bild an schönes Bild und es wurde nie langweilig. Hier „Der Huf einer Ziege“

Eine wirklich schöne Landschaft und da wir auch noch Glück mit dem Wetter und dem Boot hatten, konnten wir die Fahrt richtig genießen.

Nun der Felsen mit den 12 Pferden (wir haben sie nicht gefunden).

Hiernach hatten wir nun eine kleine Unterbrechung und die wurde (wir sind ja in China) zum Essen genutzt. Natürlich!

Das Essen war sehr lecker, allerdings zeitlich schlecht abgepasst, denn eines der Highlights mogelte sich mitten in den Nachtisch hinein.

Nein, nicht der Wasserbüffel (wir haben auch Ziegen, Schafe, Enten und anderes Getier bzw. Nahrungsmittel gesehen) … sondern das hier:

Das berühmte Bild der Karstberge, welches auf der 20 Yuan Note aufgebracht ist. Die Chinesen sind fast wahnsinnig geworden, als wir diese Stelle erreicht haben. Jens dagegen ist kurz raus, ein paar Fotos machen und wieder zum Nachtisch. Meike hat den Blick vom Sessel aus genossen (sah genauso aus, nur ohne die Banknote).

Danach war etwas Ruhe angesagt, was wir für ein kleines Nickerchen und ein paar Mails genutzt haben. Und so kurz nach halb 2 kamen wir dann in unserem Zielort Yangshuo an.

Dort gibt es eigentlich nur zwei Dinge, die man machen kann: Mit dem Schiff den Li Fluss entlangfahren bzw. in Langshao ankommen. Oder Radfahren / Rikscha fahren / Moped fahren durch die Karstberge bzw. einen Seitenarm des Li Flusses entlang fahren.

Kommt man mit dem Schiff an, muss man aber unweigerlich hier durch:

Die im Volksmund „Langnasen-Strasse“ genannte Touristenmeile. Auf der wir, neben gefühlten 10 Millionen Angeboten „Wanna bay watsch?“, das hier entdeckten:

Uah … schlimm! Wir haben das schnellen Fusses hinter uns gelassen und sind dann durch den doch eher chinesischen Teil von Yangshuo gegangen. Die Stadt selber ist eigentlich sehr untypisch für China, denn sie lebt tatsächlich fast nur vom Tourismus – und seitdem die Chinesen Geld haben vom Inlands-Tourismus.

Und es war warm. Durch die Klimaanlage auf dem Schiff haben wir das nicht mitbekommen, aber es war brütend heiss!

Glücklicherweise war auch, etwa nach 10 Minuten zu Fuß, unser Hotel in Sicht. Die Koffer wurden vorher von unserem Fahrer vorbeigebracht und lagen schon bereit.

Und wir konnten uns etwa eine Stunde ausruhen. Um 15 Uhr trafen wir uns wieder mit unserem Guide für eine weitere typische Aktivität hier: Fahrrad fahren. Bei 36 °C im Schatten.

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